George Robert Stibitz (* 20. April 1904 in York, USA; † 31. Januar 1995 in Hanover (New Hampshire)) history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 12.02.10 07:55:22
George Robert Stibitz (* 20. April 1904 in York, USA; † 31. Januar 1995 in Hanover (New Hampshire)) wird international als einer der Väter des modernen digitalen Computers angesehen. Er arbeitete als Forscher in den Bell Labs und wurde durch seine Arbeiten aus den 1930er und 1940er Jahren über digitale Schaltungen zur Darstellung Boolescher Funktionen (Boolesche Logik) unter Verwendung elektromechanischer Relais als Schaltelemente bekannt.

1. George Robert Stibitz
2. Eine Motte als Fehlerursache
3. Der erste Compiler
4. Der Stibitz/Grey-Code
5. Verwandte Themen

Computergeschichte

George Robert Stibitz

inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

Basiswissen der Informatik

Wissen für Fortgeschrittene der Informatik

Quellen:

weitere Literaturhinweise:


1. George Robert Stibitz history menue scroll up

Stibitz wurde in York (Pennsylvania) geboren, er machte seinen Bachelor-Abschluss an der Denison University in Granville (Ohio), seinen Master am Union College im Jahr 1927 und seinen Ph.D. in mathematischer Physik im Jahr 1930 an der Cornell University.
Im November 1937 vollendete George Stibitz, damals Mitarbeiter der Bell Labs, eine Relais-basierte Rechenmaschine, die er das "K-Modell" nannte, wegen des "Küchtischs", auf dem er sie zusammengesetzt hatte. Die Maschine konnte binäre Zahlen addieren. Die Bell Labs genehmigten daraufhin im Spätsommer 1938 ein richtiges Forschungsprogramm unter Stibitz's Leitung. Der daraus resultierende am 8. Januar 1940 fertiggestellte Complex Number Calculator konnte Berechnungen mit komplexen Zahlen durchführen. Im Rahmen einer Vorführung für die American Mathematical Society auf ihrer Konferenz am Dartmouth College am 11. September 1940 verwendete Stibitz einen Fernschreiber, um Befehle für den Complex Number Calculator in New York City über Telefonleitungen zu senden. Dieser war damit der erste Computer, der über eine Telefonleitung ferngesteuert wurde.
Stibitz hielt über diejenigen hinaus, die er für die Bell Labs registrierte, weitere 38 Patente. Seit 1964 gehörte er einer Forschungsgruppe am Dartmouth College an und entwickelte in diesem Rahmen Ideen, um später Computertechnik in der Medizin einzusetzen. Ab 1970 bis zu seiner Pensionierung 1983 war er Professor für Physiologie. Nachbauten des K-Modells existieren in der Smithsonian Institution und der William Howard Doane Library der Denison University.
Von besonderem Interesse ist auch der Stibitz-Code, eine Darstellung für BCD-Zahlen, die das Subtrahieren erleichtert.


2. Eine Motte als Fehlerursache history menue scroll up
Insbesondere dem Rechner MARK II und Grace Hopper ist ein viel gebrauchter Begriff der elektronischen Datenverarbeitung zu verdanken: das Debugging, d. h. das Suchen eines Fehlers in einem Computersystem bzw. in einem Programm. Sie selbst schrieb dazu: „Der Sommer 1945 war sehr heiß, wir arbeiteten in einem Raum ohne Klimaanlage und ließen daher die Fenster offen. Plötzlich blieb Mark II stehen. Wir krochen natürlich sofort in die Maschine, um den Fehler zu lokalisieren. Nach langem Suchen fanden wir das defekte Relais: drinnen steckte eine Motte, welche leider das Zeitliche gesegnet hatte. Mit einer Pinzette klaubte ich das Insekt heraus, legte es ins Logbuch und klebte es mit ScotchTape fest. Nun hatte Commander Aiken die Angewohnheit, unverhofft hereinzuplatzen und uns mit der Frage: ,Are you making any numbers?` in Verlegenheit zu bringen. Machten wir keine Zahlen, mussten wir eine Entschuldigung parat haben. Von der Zeit der Motte an hatte es damit keine Not mehr. Wir behaupteten einfach, dass wir beim ,Entwanzen seien" (zitiert nach: Baumann, 1992, S. 262).

Bug-Logo

 Diese erste Wanze, die eigentlich eine Motte war, existiert heute noch: Sie konnte bis Anfang der 1990er-Jahre im Museum des Naval Surface Warfare Center in Dahlgren (VA., USA), besichtigt werden (siehe Bild unten). Mittlerweile befindet sich die Seite in der Smithsonian Institution, Washington D.C.
Allerdings war der Begriff Bug für „Fehler" schon früher in ähnlicher Bedeutung gebräuchlich und bezeichnete die Fehlfunktion oder den Fehler im Betrieb eines Geräts. So soll bereits 1878 Thomas Alva Edison (1847-1931) an seinen Freund Tivadar Puskäs (1844-1893) einen Brief über die Entwicklung einer seiner Erfindungen geschrieben und Bugs als kleine Störungen und Schwierigkeiten bezeichnet haben. Die Geschichte vom ersten Bug in einem Computer und der daraus resultierenden Prägung des Wortes kann daher als eine der vielen modernen Legenden (urban legends) eingeordnet werden.

der erste dokumentierte Computer-Fehler - „First actual case of bug being found", ein LogbuchEintrag vom 9. September 1945.


3. Der erste Compiler history menue scroll up
Im Jahr 1949 wechselte Grace Hopper - immer noch im Reservedienst der US-Marine - als Senior Mathematician zur privaten Eckert/Mauchley Computer Corporation (vgl. auch Weinreich, 2000 und 2003). Hier übernahm sie die Leitung der Programmierung der UNIVAC 1, dem ersten kommerziell hergestellten und verkauften Computer in den USA.
Zur Vereinfachung des Programmierens führte sie Code-Bibliotheken für die relative subroutines ein und entwickelte eine Sammlung mathematischer Unterroutinen, die so standardisiert wurde, dass alle UNIVAC-Programmenwicklerinnen und -programmentwickler auf sie zugreifen und die Routinen in die eigenen Programmteile einbauen konnten. Dabei war es vor allem notwendig, das Problem der direkten Speicheradressierung zu lösen. Hopper kam deshalb auf die Idee, die Adressierung vom Computer automatisch vornehmen zu lassen und entwickelte den ersten Compiler (deutsch: „Bearbeiter" oder „Verfasser"), d. h. ein Übersetzungsprogramm, das Programmtext (Quellcode) in Maschinensprache (Zielcode) umwandelt und dabei selbstständig die Speicheradressen berechnet. Diesem ersten Compiler, der ab 1951 eingesetzt wurde, gab sie den Namen „A-0".
Parallel dazu entwickelte sie die Idee, ein Programm in englischer Umgangssprache zu schreiben und dieses Programm ebenfalls mittels Compiler automatisch in die Maschinensprache übersetzen zu lassen. Es entstanden Programmiersprachen bzw. Compiler mit Bezeichnungen wie „A-2",„A-3" oder „AT-3". Aufgrund ihrer Arbeiten wurde Grace Hopper 1952 zum Korvettenkapitän (lieutenant commander) befördert. Schließlich wurde von ihr eine Programmiersprache entworfen, die zunächst „B-0" genannt wurde und ab 1955 mit der Bezeichnung FLOw-MATIC zum Einsatz kam. Diese Sprache erwies sich als große Erleichterung für die Arbeit aller damaligen Programmentwicklerinnen und -entwickler. Die Sprache hatte einen Umfang von 20 englischen Wörtern und wurde vor allem bei Gehaltsabrechnungen, der Bearbeitung von Bestellungen und beim Schreiben von Rechnungen eingesetzt. Und genau die in FLOw-MATIC verwirklichten Ideen Hoppers bildeten die Grundlage zur Entwicklung der Programmiersprache COBOL, einem Akronym von Common Business Oriented Language. Unter anfänglicher Beratung von Grace Hopper entwickelte eine vom amerikanischen Verteidigungsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe einen Standard aus FLOw-MaTtC und anderen damals bereits existierenden Programmiersprachen. Das Ergebnis wurde von dem Komitee im Jahr 1960 als COBOL-60 verabschiedet, in der Folgezeit noch weiterentwickelt und von nationalen und internationalen Normierungsinstituten (ANSI, ISO) ebenfalls standardisiert. Aufgrund der von ihr eingebrachten Ideen gilt Grace Hopper sozusagen als „Großmutter von COBOL".

4. Der Stibitz/Grey-Code history menue scroll up
Als Grace Hopper im Jahr 1966 ihr 60. Lebensjahr erreicht hatte, musste sie aus dem Reservedienst der Marine mit dem 1957 erhaltenen Grad eines Fregattenkapitäns (commander) ausscheiden. Doch schon knapp sieben Monate später wurde sie 1967 - nicht zuletzt aufgrund ihres Betreibens - wieder reaktiviert, um die Standardisierung aller Computeraktivitäten der Marine zu koordinieren. Aus der zunächst für sechs Monate geplanten Arbeit wurden weitere 19 Jahre.
Dienst, was nur aufgrund eines Sondergesetzes möglich war. Während dieser Zeit wurde sie zunächst 1973 zum Kapitän zur See (captain), dann 1983 zum Flottillenadmiral (commodore) und letztlich 1985 - auf besondere Anordnung des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) - zum Konteradmiral (rear admiral) befördert.

der Gray-Code

 

5. Verwandte Themen history menue scroll up

Im Begriff Wide-Aera Network läuft ja nun eigentlich technisch die gesamte Informatik zusammen - können und wollen wir gar nicht alles bedienen - aber einiges haben wir und stellen es als Denkanstoß auf diesen Links zur Verfügung. Schnell ist man natürlich im Innenleben der Netzwerke - nur für ganz harte Burschen geeignet ;-)
Bereich Rechentechnik und Betriebssysteme

Computergeschichte

von-Neumann-Architektur

Logo der Parallelrechnersysteme

Betriebssysteme

Mikroprozessoren

 
Bereich Mikroprozessortechnik

... und so funktioniert ein Computer

Prozessoraufbau für Fortgelaufene ;-)

CPU-Register für Fortgelaufene ;-)

BUS-Systeme

Flags

Cash-Speichero

Befehlspipeling

Stack-Operations-Logo

 
Bereich Datenübertragung

Datenübertragungsverfahren

OSI Referenz-Schichtenmodell

die RS232-Schnitttstelle

Tabelle des UNICODES

Kryptologie

Digitale Signale

Information, Nachricht und Signalbegriff

 

   
Bereich Netzwerke und Sicherheitstechnik

Secuirty-Syteme in Netzwerken

Server-Management

Local Area Network - kurz: LAN

Netzwerkdienste

Netzwerk-Management

OSI Referenz-Layer

Netzwer-Topologie

Terminalserver

 
Anfängerbereich Informatik

Computer für Anfänger

Computertechnik

Mikroprozessor und Peripherie

Netzwerke für Anfänger

Standardsoftware

Betriebssysteme

Software-Lifecycle

   
Bereich Programmierungstechnik

Programme

Programmierung

Software-Engeneering

Datentypen - sind ja auch besond're Typen gewesen ;-)

Logo der Struktogramme

EVA-Prinzip & Objekt-, Attribut-, Operatiosnbeziehung

Modultechnik

Intel-Interrupt-Logo

 
Bereich Mikroprozessortechnik und Einchipcontroller

der LC-80

POLYCOMPUTER

Z80-CPU

Mnemonic-Code-Notation

höhere Programmierwerkzeuge

... und so funktioniert ein Computer

 

die beliebte alphabetisch sortierte Schnell-Liste

die beliebte numerisch sortierte Schnell-Liste

Allgemeine FLAG-Wirkung

FLAG-Wirkung auf OP-Code-Gruppen

Alphabetisch sortierte Dokumentation

FLAG Teile I

FLAG Teile 2

Allgemeine Funktionssymbolik

Der LC-80 Simulator

Microcontroller

   



zur Hauptseite
© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im am 11. Februar 2010 um 18.43 Uhr

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus (das haben wir schon den Salat - und von dem weiß ich!) nicht mehr teilzunehemn ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-)