8.7. Stackoperationen, CALLs sowie das Interruptsystem history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 17.11.19 11:56:50
Ein Interrupt ist ein Programmwechsel aufgrund eines externen Ereigniserkennungscodes. Das Unterbrechungsprogramm nennen wir Interruptserviceroutine. Interrupt steht für Unterbrechung - gemeint ist die Unterbrechung des Hauptprogrammes um ein Notfallprogramm einzuschieben.

Versuchen wir das an einem (natürlich hinkenden) Beispiel dazustellen: Du gehst einkaufen. Programm ist, Deinen Einkaufszettel abzuarbeiten. Du stehst in der Kaufhalle und entdeckst, dass ein Hosenknopf fehlt! Aha - Interrupt (Unterbrechung) - Notprogramm "einschleifen" und Sternchenzwirn kaufen. Danach Einkauf an der Folgestelle fortsetzen, wo unterbrochen wurde. Das genau macht eine Interruptserviceroutine - nur nicht mit Hosenknöpfen und Sternchenzwirn ;-)

0. LIFO-Prinzip
1. Stack-Operationen - CALLs
2. Interruptprinzip
3. Polling
4. Interruptkaskadierung
5. Interruptmodi
6. Interrupt-Service-Routine - kurz: ISR
7. Programmbeispiele mit Interruptnutzung
8. Verwandte Themen

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 Z80-CPU-Interrupt

Z80-CPU-Interrupt-Details

Interrupts spielen vor allem in der Echtzeitverarbeitung eine entscheidende Rolle, tun aber auch in jedem PC fast unbemerkt vom Nutzer ihren Dienst - z.B.:
  • wenn eine beliebige Taste gedrückt wird
    • das Drücken einer Taste ist kein zeitrelevantes Ereignis - d.h., es tritt nicht durch den Programmablauf zwangsläufig ein (es kann wenige Sekunden, oder aber Tage dauern, bis eine Taste gedrückt wird)
    • der Prozessor könnte auch die ganze Zeit über alle Tasten (natürlich schnell, aber eben: nacheinander!) fragen: Bist du gerade gedrückt (das sind immerhin 102 Tasten auf 'ner Standardtastatur)?
  • wenn die Maus bewegt wird
    • das Bewegen der Maus Taste ist wiederum kein zeitrelevantes Ereignis - d.h., es tritt nicht durch den Programmablauf zwangsläufig ein (es kann wenige Sekunden, oder aber Tage dauern, bis eine Mausbewegung ausgeführt wird)
    • der Prozessor könnte auch die ganze Zeit über alle Tasten und die Maus (natürlich schnell, aber eben: nacheinander!) fragen: Bist du gerade gedrückt oder gerade bewegt worden?
  • wenn sich der Bildaufbau verändert
    • das Aufbauen eines neuen Bildes ist auch kein zeitrelevantes Ereignis - d.h., es tritt nicht durch den Programmablauf zwangsläufig ein (es kann wenige Sekunden, oder aber Tage dauern, bis ein tatsächliches Ergebnis zur Anzeige ausgerechnet wurde (stell' mal 'nen Sortieralgorithmus grafisch dar, dann merkst Du das)
    • der Prozessor könnte auch die ganze Zeit über alle Tasten (natürlich schnell, aber eben: nacheinander!) fragen: Bist du gerade gedrückt (das sind immerhin 102 Tasten auf 'ner Standardtastatur), hat sich evtl. die Maus bewegt - und/oder: liegt ein neuer Bildaufbau an?
Beispiele für Interrupts - sollten hier jemand Ähnlichkeiten zur Ereignisprogammierung z. B. unter Delphi ahnen, dann ist er/sie nicht auf dem falschen Wege:
  • Mouse-Move
  • Key Pressed
  • Mouse Over
  • Drag Over
mehr Interrupt gibt's hier und hier geht's zum MS-DOS-Interrupt
INT-CTC
INT-PIO

0. LIFO-Prinzip history menue scroll up
Last in - first out steckt hinter der Bezeichnung LIFO. Damit wird die Arbeitsweise eines Stapels aufgezeigt - das, was zuletzt auf den Stapel abgelegt wurde, muss auch als erstes wieder vom Stapel entnommen werden. Dieses Stapelprinzip sowie sein Gegenspieler das FIFO-Prinzip spielen in der Technologie der Datenhaltung eine entscheidende Rolle und beide haben leider jeweils Vor- und Nachteile - heißt für die Praxis: man würde sich manchmal wünschen, von dem einen auf das andere Prinzip "umschalten" zu können - geht aber nicht!!!

 


1. Stack-Operationen sowie CALLs history menue scroll up
Unterbrechungen laufender Operationen erlauben es, schnell, flexibel und bei Verwaltung einer großen Anzahl externer Geräte immer noch hinreichend auf Anforderungen aus der Umwelt des Rechnerkerns heraus zu reagieren. Das Modell besteht extrem vereinfacht darin, nicht permanent jedes Gerät zu fragen, ob ein Ereignis eingetreten ist, sondern dem Gerät die Meldung eines solchen zu überlassen.

Stack-Operationen


2. Allgemeines zum Interruptprinzip history menue scroll up
Unterbrechungen laufender Operationen erlauben es, schnell, flexibel und bei Verwaltung einer großen Anzahl externer Geräte immer noch hinreichend auf Anforderungen aus der Umwelt des Rechnerkerns heraus zu reagieren. Das Modell besteht extrem vereinfacht darin, nicht permanent jedes Gerät zu fragen, ob ein Ereignis eingetreten ist, sondern dem Gerät die Meldung eines solchen zu überlassen.
Das Prinzip des Interrupts am Beispiel eine Urlaubsreise erklärt. Die Reiseschritte zum Ziel hin bilden das Hauptprogramm - Tankstellenanfahrten, Pausen und eventuelle Zwischenstopps zum Sightseeing sind geplant - fallen also ins Hauptprogramm. Das Tanken als wiederkehrender immer gleicher Task wird als Subroutine aufgerufen, Pippipausen auch (ist ja auch immer alles identisch). Die Interrupt-Service-Routinen (kurz ISR) dagegen sind für die Reaktion auf die möglichen, aber im Eintrittspunkt unbekannten  und somit nicht planbaren Sonderereignisse vorgesehen und werden von einem "externen Gerät" gemeldet. Das "externe Gerät kleine Schwester" meldet einen NMI an - ihr ist schlecht und sie wird gleich brechen. Notroutine einschleifen und warten, bis wieder besser - danach Weiterfahrt. Kurz danach meldet das externe "Gerät Reifendrucküberprüfung" einen Druckabfall im Reifen vorn links. Ergo erfolgt das "Einschleifen" der Service-Routine "... vorn links Luft aufpumpen".
Lange Zeit passiert nichts, bis das "externe Gerät Mutti" vermeldet, dass die Wasserflasche umgefallen und da sie nicht richtig zugeschraubt war, ausgelaufen ist, Darauf reagiert die CPU "Vati" mit dem Einschleifen der Service-Routine "Wasserflasche kaufen". Weiterfahrt - bis das externe Gerät Frontscheibe" meldet - Steinschlag - gesplittert. Es folgt die "ISR Frontscheibe wechseln".

Flussplan der Interruptanforderungen der Z80-CPU

Allgemeines Interrupschema

 

Problematisch ist nicht das Eintreffen eines Interrupts, sondern kritisch wird's, treffen mehrere Anforderungen zeitnah - im Extremen: genau zeitgleich (das geht zwar nicht), bedingt durch die getaktete Arbeitsweise des Rechners
hier muss per Software entschieden werden, ob während der Bearbeitung überhaupt weitere Serviceroutinen zugelassen werden dürfen oder nicht, und wenn ja - in welcher Reihenfolge
Z80-CPU - Interruptprinzip

LC-80 Interruptsystem

LC-80 Interruptsystem mit CorelDraw11 entwickelt


3. Polling history menue scroll up
Polling (Portabfrage) ist das Gegenstück der Interruptserviceroutine. Während diese genau dann aktiviert wird, wenn ein externes Ereignis eintritt, "horcht" der Pollingkanal an der Peripherie des Rechners, ob irgendwelche Anforderungen anstehen. Dadurch geht gewaltig viel Rechenleistung verloren, im Extremfall ist der Rechner komplett damit beschäftigt, zu hören, ob irgend ein Ereignis eingetreten ist. Andererseits können extrem schnelle Ereignisse verloren gehen, wenn die Hardware auf diesen Fall nicht vorbereitet ist.
 

4. Interruptkskade history menue scroll up
Ein Interruptkaskade ist eine hardwarmäßige Festlegung der Rangfolge externer Geräte (Devices - Mikrorechnerbausteine) bei der Anmeldung masksierbarer Interrupts. Durch diese Kaskadierung wird eine Prioritätenkette für Programme unabänderlich festgelegt - d.h. - eine Rangfolge für die Ausführung beim Eingehen zeitnaher Interrutanforderungen. Zusätzlich in die Kaskade eingebunden sind die entsprechend vorhanden Kanäle, wobei gilt: der Port oder Kanal mit der niedrigsten Adresse hat automatisch die höchste Priorität. Prinzip ist, das der Ausgang des einen Gerätes auf den Eingang des nächsten gelegt wird. das erste Geät ist am Eingang direkt mit dem entsprechend logischen Signal für eine Freigabe verbunden (meist logisches "H".

Umgehungslogik für die Interruptkaskade

erweiterte Umgehungslogik für die Interruptkaskade

Die Interruptstrukturen aller peripheren Systemelemente beinhalten eine automatisch wirkende Logik zur Auswahl der höchstwertigen Interruptanforderung. Hierzu werden sämtliche interruptfähige Peripherieelemente mit Hilfe ihrer IEI- und IEO-Anschlüsse in Reihe geschaltet. In dieser Kaskadierungskette (daisy chain) erhält das vorderste Element H-Pegel am IEI-Eingang. Dieser Pegel setzt sich in der gesamten Kette fort, vorausgesetzt, dass kein peripheres Gerät eine Interruptforderung aus der Peripherie empfängt. Sinngemäß besteht die Kaskadierungskette auch intern in den peripheren Systemelementen, indem die einzelnen Kanäle über eine IEI-IEO-Linie in Reihe geschaltet sind. Die Priorität der peripheren Systemelemente bzw. deren Kanäle ist in der IEI-IEO-Kette somit durch die Lage dieser Elemente festgelegt. Weiter vorn liegende Geräte haben immer die höhere Anmeldepriorität. Der höchstwertige Kanal (Port A bei PIO und SIO, Kanal 0 des CTC) des ersten Elements in der Kette kann durch eine freigegebene Interruptanforderung die gesamte Prioritätenkette blockieren, da sein IEI-Eingang immer an H-Potential liegt.
Die Kaskadierungskette wirkt H-aktiv. Somit kann ein peripheres Systemelement, das am IEI-Eingang einen H-Pegel empfängt, eine anstehende Interruptforderung bei gesetztem Interruptfreigabeflipflop des Elements an die CPU weiterleiten. Es aktiviert seinen INT-Ausgang. Der IEO-Ausgang wird gleichzeitig inaktiv und bewirkt das Durchschleifen des L-Pegels in der nachfolgenden Kette. Dieser L-Pegel bewirkt nun bei den nachfolgenden Peripherieelementen, dass eine anstehende Interruptforderung nicht zum Prozessor weitergeleitet wird. Nichtpriorisierte Elemente können somit Programmabläufe (ISR) von höherwertigen Peripherieelementen nicht unterbrechen. Die Interruptquittierungslogik der peripheren Systemelemente wirkt abhängig vom Interruptanmelde- und Interruptquittierungszustand des jeweiligen Geräts. Ein interruptanmeldendes niederwertigeres Element wird durch die Interruptanforderung eines höherwertigeren Peripherieelements veranlasst, seine Anmeldung zurückzunehmen. Die Interruptanmeldung des in der Prioritätenkette weiter vorn liegenden Geräts wird bei Interruptfreigabe des Prozessors wirksam, die CPU schiebt die zugehörige ISR in den Programmablauf ein. Nach Rückkehr des Prozessors aus dieser Routine in das zuvor aktuelle Programmniveau erfolgt dann die erneute Anmeldung des niederwertigeren (zwischengespeicherten) Geräteinterrupts, da der Programmbearbeitungszustand des priorisierten Elements rückgesetzt wurde. Das niederwertigere Peripherieelement empfängt H-Pegel am Freigabeeingang IEI. Andererseits kann ein höherwertigeres peripheres Systemelement bei einer quittierten Interruptanmeldung eines niederwertigeren seine Interruptanmeldung an die CPU weitergeben und die Interruptprioritätenkette durch Durchschleifen eines L-Signals blockieren. Diese höherpriorisierte Interruptanmeldung kann aber nur wirksam werden, wenn in der bearbeiteten ISR die Interruptfreigabe des Prozessors vorgenommen wurde (durch Befehl EI). In diesem Fall wird die ISR des höherwertigeren Peripherieelements in den Programmablauf eingeschoben. Es erfolgt eine Verschachtelung der Interruptbearbeitungsroutinen. Nach Beendigung dieser (höherwertigen) ISR schließt sich die weitere Bearbeitung der unterbrochenen niederwertigeren Bearbeitungsroutine an. Anderenfalls aber (prozessorseitige Interruptsperrung in der ISR des niederwertigeren Geräts) wird zuerst die niederwertigere Serviceroutine beendet. Nach Rückkehr in die zuvor unterbrochene Programmabarbeitung kann bei dortiger Interruptfreigabe des Prozessors die nach wie vor anstehende Interruptanmeldung des höherwertigeren peripheren Elements wirksam werden. Damit in diesem Fall das niederwertigere Peripherieelement dennoch beim Rückkehrbefehl RETI als aktives, interruptbearbeitendes Element ermittelt werden kann, müssen höherpriorisierte Peripherieelemente mit nichtquittierten Interruptanmeldungen ihren IEO-Ausgang während der Ausführung des RETI-Befehls (Befehlsbytefolge EDH, 4DH) freigeben.
Die Interruptkaskadierungskette dient also zur systemweiten Auswahl des jeweils höchstwertigen interruptanfordernden peripheren Systemelements. Hierbei ist dieses höchstwertige Element während der Interruptquittierung des Prozessors durch die Signalverhältnisse am IEI-Eingang (H-Pegel) und am IEO-Ausgang (L-Pegel) gekennzeichnet. Von diesen Pegelverhältnissen wird im Interruptquittierungszyklus das Setzen des Interruptbearbeitungsflipflops des Systeinelements abgeleitet sowie die Aussendung des Interruptvektors ausgelöst. Bei der Rückkehr aus der Interruptbearbeitungsroutine wird mit Hilfe der Kaskadierungskette das höchstwertige in der Interruptbearbeitung befindliehe (Interruptbearbeitungsflipflop gesetzt) Peripherieelement ermittelt. Dieses Element ist während der Abarbeitung des RETI-Befehls durch H-Pegel am IEI-Eingang und L-Pegel am IEO-Ausgang gekennzeichnet. Es kann somit seinen Bearbeitungszustand zurücksetzen und die nachfolgende IEI-IEO-Linie freigeben.
In Mikrorechnern mit vielen peripheren Systemelementen (mehr als vier) treten beim Einschwingvorgang der Kaskadierungskette im Interruptquittierungszyklus Zeitprobleme auf. Für das Einschwingen der Kette steht die Zeit zwischen dem Aktivwerden des M1-Signals und dem Aktivwerden des IORQ-Signals zur Verfügung. Die Zeit zwischen dem Aktivwerden beträgt im System UB880 bei der maximalen Systemtaktfrequenz (fc = 2,5 MHz) und unter Worst-case-Bedingungen tn = 870 ns (mögliche Verzögerung durch Steuerbustreiber nicht berücksichtigt). Demgegenüber tritt an einem Peripherieelement, das interruptmäßig passiv ist (keine Anmeldung, keine Bearbeitung), beim Durchschleifen eines L-Pegels von IEI nach IEO eine Verzögerungszeit von tDL(I0) = 190 ns auf. Beim interruptanmeldenden peripheren Element kann weiterhin das Rücksetzen seines Interruptfreigabeausgangs IEO gegenüber dem Aktivwerden des M1-Signals um maximal tDM(IO) = 300 ns verzögert werden, wenn die Interruptforderung gerade kurz vor Eintreffen des M1-Signals im Element ausgelöst wurde. Des weiteren ist eine Voreinstellzeit am Eingang IEI des letzten peripheren Systemelements in der Kette vor Eintreffen des aktivierten IORQ-Signals zu berücksichtigen, damit eine evtl. anliegende niederwertigere Interruptforderung dieses Elements noch gesperrt werden kann. Diese Voreinstellzeit beträgt ts (IEI) = 140 ns. Die wirksame Zeit für den Einschwingvorgang an den passiven Peripherieelementen beträgt deshalb nur t = 430 ns. In dieser Zeit muss das Durchschleifen des L-Pegels durch n - 2 Elemente (n Anzahl aller in der Kette liegenden Peripherieelemente des Mikrorechners) gesichert werden. Für große Mikrorechner muss deshalb eine Hardwarelösung geschaffen werden, die ein korrektes Einschwingen der IEI-IEO-Linie gewährleistet. Prinzipiell kann hierbei entweder die wirksame Zeit für den Einschwingvorgang vergrößert werden, oder die Verzögerungszeit der peripheren Elemente muss verringert werden. Im Bild 4.2.9 ist die Logik eines WAIT-Generators dargestellt, der im M1-Maschinenzyklus der Interruptquittierung durch Hardwareprogrammierung (Brücken) bis zu acht WAIT-Zustände erzeugt. Gleichzeitig wird durch Torung ein IORQ-Signal für die Peripherie gebildet, das gegenüber dem CPU-Signal IORQ um tD = 400 bis 3200 ns (bei Systemtaktfrequenz fc = 2,5 MHz) verzögert wird. Die Zeit für den Einschwingvorgang der Kaskadierungskette kann somit entsprechend der vorhandenen Anzahl von Peripheriebauelementen erweitert werden. In Tafel 4.2.1 ist der Zusammenhang zwischen Lage der Brücken, Zahl der hierdurch erzeugten WAIT-Zustände und Anzahl der einzusetzenden interruptfähigen Peripherieelemente ausgewiesen. Der Vorteil der im Bild 4.2.9 dargestellten Hardwaremodifikation besteht darin, dass der notwendige Schaltungsaufwand nur einmal, üblicherweise auf der CPU-Leiterkarte eines Rechners, für das gesamte System erforderlich ist. Die Einfügung der WAIT-Zustände beeinflusst die Leistungsfähigkeit des Mikrorechners selbst bei vielen peripheren Systemelementen und bei vielen Interruptreaktionen i. allg. nur wenig. Bild 4.2.10 zeigt das Zeitverhalten des angepassten M1-Zyklus der Interruptquittierung.
Die alternative Lösung für die Absicherung des Einschwingvorgangs der Interruptkaskadierungskette besteht in der Verminderung der Durchlaufzeiten des L-Pegels bei den peripheren Elementen. Da die Kette H-aktiv wirkt, muss zur „vorausschauenden" Weitergabe des L-Pegels die AND-Verknüpfung zwischen den IEI- und IEO-Linien angewendet werden. Im Bild 4.2.11 ist diese einfachste Möglichkeit der Realisierung einer Umgehungslogik (look ahead logic) dargestellt. Die Verzögerungszeit beim Durchschleifen des L-Pegels wird nur noch durch die Durchlaufzeiten der Gatter bestimmt und beträgt tD = 30 ns (1 Gatter D 100, 1 Inverter D204) bzw. tD = 35 ns (2 Gatter D 100). Bei der Systemtaktfrequenz f, = 2,5 MHz können also hierbei ohne Anwendung weiterer Maßnahmen bis zu 16 Peripherieelemente eingesetzt werden (1/4 bei Verwendung von '/2 D 100). Im Bild 4.2.12 ist eine etwas veränderte Schaltungsanordnung der Umgehungslogik angegeben, die den Einsatz von maximal 29 Systemelementen erlaubt. Die Schaltungsverzögerung wird durch die Zusammenfassung der Elemente in Vierergruppen verringert.
Bei der praktischen Realisierung eines Mikrorechners bzw. eines -rechnersystems ist unter diesen Gesichtspunkten abzuschätzen, wie viele periphere Elemente eingesetzt werden müssen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass z. B. die Zusammenfassung der Elemente in Vierergruppen meist nicht sinnvoll ist. Im Vordergrund steht die funktionelle Zusammenfassung der Elemente, da wegen der Verdrahtungsstruktur der Mikrorechner (Busstruktur; einheitliche gedruckte Rückseitenverdrahtung od. dgl.) für Steckeinheiten je ein IEI- und IEO-Anschluss vorteilhaft ist. Der Einsatz einer kombinierten Hardwarelösung ist deshalb beim Aufbau sehr großer Mikrorechner ebenfalls denkbar.

Beispiel für eine Interruptkaskade beim Z80-Prozessorsystem

die Kaskade hängt überhaupt nicht mit der Adressierung der externen Geräte (Devices) zusammen
wird einmal einer Interruptserviceroutine eines niederwertigen Gerätes bedient, kann ein höher priorisiertes einen weiteren Interrupt anmelden (wenn zuvor die Freigabe generell wieder erteilt worden ist), ein noch niederwertigeres kann dies dagegen nicht
Z80-CPU - Interruptprinzip

5. Interruptmodi history menue scroll up
Ein Interruptmodus legt fest, wie der Aufruf der jeweiligen Interruptservice-Routine organisiert wird. Insbesondere unterscheiden sich die einzelnen Modi in ihrer Leistungsfähigkeit, aber auch in der Geschwindigkeit der Bereitstellung der ISR. Dummerweise nimmt mit steigender Leistungsfähigkeit die Geschwindigkeit ab.

Allgemeines Interrupschema

NMI IMO0 IMO1 IMO2

Flussbild der Abarbeitung eines NMI

Flussbild der Abarbeitung eines Interrupts im Mode 0

Flussbild der Abarbeitung eines Interrupts im Mode 1

Flussbild der Abarbeitung eines Interrupts im Mode 2


6. Interrupt-Service-Routine history menue scroll up
Eine Interruptservice-Routine ist genau der Teil eines Quasi-Unterprgrammes (wenngleich sie ein wenig anders insbesondere bei der Rückkehr funktioniert), welches aufgerufen wird, wenn ein beleibiges generell sowie auch temporär berechtigtes Gerät eine solche Anforderung anmeldet, ausgeführt wird.

Allgemeines Interrupschema

der Einsprung in eine ISR erfolgt defacto genau so wie ein Unterprgramm-Aufruf - also wird auch die Rückkehr-Adresse auf dem Stack abgelegt, nur zwei Dinge laufen anders:
  • das Interruptfreigabe-Flip-Flop wird gesperrt, da ja eine ISR läuft
  • auf das die Interruptfreigabe-Flip-Flop wieder rückgesetzt werden, wenn die ISR beendet ist, wird auch mit anderen Befehlen zurückgekehrt (ED 4DH für RETI sowie ED45H für )
  • Return from Interrupt im MODE 0 bis 2: RETI  - ED 4DH
  • Return from NMI: RETN - ED45H

7. Programme mit Interrupt-Service-Routine history menue scroll up
An die Problemklasse "Interrupt" tastet man sich behutsam heran, nichts ist unüberschaubarer, als Geräteprogrammierung mit INTs. Wiederum kommt aber auch kein ernsthaftes Steuerungsprogramm daran vorbei - also stellen wir uns der Problematik.

die beliebte alphabetisch sortierte Schnell-Liste

die beliebte numerisch sortierte Schnell-Liste

Allgemeine FLAG-Wirkung

FLAG-Wirkung auf OP-Code-Gruppen

PIO-Programmierung einschließlich Interrupts

CTC-Programmierung einschließlich Interrupts

 

PIO-Programmierung im Interrupt-Mode 0
CTC-Programmierung im Interrupt-Mode 0

8. Verwandte Themen history menue scroll up

Was ist alles mit dem Betriebssystem eines Microcomputers verwandt? Antwort: faktisch der gesamte Bereich der Digitalelektronik und sowieso die gesamte Technik der Software-Technologie der Vergangenheit, Gegenwart sowie zumindest der nächsten Zukunft.
Bereich Mikroprozessortechnik

... und so funktioniert ein Computer

Prozessoraufbau für Fortgelaufene ;-)

CPU-Register für Fortgelaufene ;-)

BUS-Systeme

Flags

Cash-Speichero

Befehlspipeling

   
Bereich Mikroprozessoren & Microcontroller

Der LC-80 Simulator

POLYCOMPUTER

Z80-CPU

Mnemonic-Code-Notation

höhere Programmierwerkzeuge

... und so funktioniert ein Computer

 

die beliebte alphabetisch sortierte Schnell-Liste

die beliebte numerisch sortierte Schnell-Liste

Allgemeine FLAG-Wirkung

FLAG-Wirkung auf OP-Code-Gruppen

Alphabetisch sortierte Dokumentation

FLAG Teile I

FLAG Teile 2

Allgemeine Funktionssymbolik

Aktuelles sowie weiterentwickeltes Betriebssystem

Blockschaltbild eines Einchiprechners

   
Bereich Rechnerarchitektur und Betriebssysteme

Computergeschichte

von-Neumann-Architektur

Logo der Parallelrechnersystemee

Betriebssysteme

Mikroprozessoren

 


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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im Januar 2000

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

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