Adam Ries und die „Rechnung auff der linihen und der feder ..." |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 11.12.08 00:38:08 |
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„Ich habe befunden in vnder
weisung der Jugent das allweg, die so auff den linien anheben des Rechnens
fertiger vnd aufftiger werden denn sie mit den ziffern die Feder genannt
anfahen ... Mügen als denn mit geringer mühe auff den ziffern jre Rechnung
vollbringen, hierumb hab ich bei mir beschlossen, die Rechnung auf den
linien zum ersten zu setzen. Wil dieselbe nach der leng erkleren, Hiermit
ein jeder andere Rechnung ... nicht überdrüssig werd zu lernen, sondern die
mit lust und frölickeit begreiffen müge.“ Das Verdienst von ADAM RIES besteht nicht darin, diese Rechenmethode als solche erfunden zu haben (diese kannten bereits vereinfacht die Römer), sondern das Rechnen auf einfache Weise dem Volke nahegebracht zu haben. So waren seine Rechenbücher in „teutscher Sprach“ geschrieben.. |
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1.
Adam Ries und Annaberg |
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Literaturhinweise:
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1. Adam Ries und Annaberg |
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Mit der Anleitung für das „Rechnen auf dem Abacus“ legt das Museum Adam-Ries-Haus Annaberg-Buchholz die erste Ausgabe einer eigenständigen Veröffentlichungsreihe vor. DER RECHENMEISTER vereint Abhandlungen, Aufsätze und Nachrichten zum Leben und Werk des Rechenmeisters Adam Ries (I492 - 1559) sowie zu historischen Themen seiner Zeit. Das Rechnen auf den Linien, wie man das Abacusrechnen ebenfalls nannte schätzte Adam Ries sehr. Noch in Erfurt verfaßte er das Rechenbuch „Rechnung aufs der linihen...“, das zwischen 1518 und 1522 bei Matthes Maler im „Schwarzen Horn“ zu Erfurt in Druck ging (Abb. ). Zu jeder Zeit setzte Adam Ries das Rechnen auf den Linien an den Anfang seines Unterrichtes. Die Beweggründe dafür formulierte er 1550: "Ich habe befunden in vnder weisung der Jugent das altweg, die so auff den linien anheben das Rechnens fertiger vnd aufftiger werden denn so sie mit den Ziffern die Feder genant anfahen . . . Mügen als denn mit geringer mühe auff den ziffern jre Rechnung volbringen, hierumb hieb ich bei mir beschlossen, die Rechnung auf den linien zum ersten zu setzen. Wil dieselbe nach der leng (ausführlich) erkleren, Hiermit ein jeder mildere Redmung. . . nicht überdrüssig werd zu lernen, sondern die mit lust und frölickeit. begriffen müge.“. |
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Es gehörte bereits im antiken Griechenland und später in Rom zu den beliebten Methoden, seine Rechnung auf den Abacus zu legen, der oftmals kaum die Fläche einer Hand bedeckte. Im 13. Jahrhundert erhielt der Abacus dann die Form, in der er bis zum Anfang des I8. Jahrhunderts beibehalten wurde; das System von waagerecht angeordneten Linien, das zusammen mit den aufzulegenden oder wegzunehmenden Zählmarken dem Rechner die römischen Ziffern zu vergegenständlichen half. Die Verbreitung des Rechnens auf den Linien erstreckte sich über ganz Europa Vor allen Dingen im ausgehenden Mittelalter, da Handel, Gewerbe und nicht zuletzt der Bergbau einen großen Aufschwung nahmen, stand das Rechnen auf den Linien in hoher Blüte. Das umso mehr da sich die indisch-arabischen Ziffern erst noch gegen vielfache fix Widerstände durchzusetzen hatten. Die Grundlagen des Rechnens auf den Linien wurden im Unterricht zahlreicher Rechenschulen vermittelt. Im Unterricht seiner Rechenschulen in Erfurt und Annaberg verwendete Adam Ries das Rechnen auf den Linien jedoch nicht nur vorbereitend auf das Rechnen mit der Feder, dem schriftlichen Rechnen, sondern erschloss, gefördert durch die einfache Handhabung des Abacus, auch den einfachen, meist lese und schreibunkundigen Menschen seiner Zeit die Welt der Rechenkunst. Er tat das, damit, wie er schrieb, „der arme gemeyne Mann nicht (betrogen) werde“. |
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Trotz ungeheurer Fortschritte in der Entwicklung der Rechentechnik blieb das Rechnen auf dem Abacus, wenn gleich in veränderter Form etwa in Gestalt des russischen Stschety oder des japanischen Soroban, bis in die Gegenwart hinein lebendig. Ein wichtiges Hilfsmittel für das Rechnen auf den Linien stellen die Rechenpfennige dar. (Abb. Ihre Vorläufer waren die „calculli“ der Antike, Zählmarken aus Glas, Stein oder Elfenbein. Die ersten metallenen Rechenpfennige entstanden vermutlich im I2./13. Jahrhundert in Italien. Im Verlaufe der Zeit wurde der Bedarf an Rechenpfennigen in Europa so groß, dass neben den Regierungen auch Städte und Einzlpersonen in Münzstätten derartige Zählmarken aus Kupfer oder Messing prägen ließen. Als Zählmarken waren die Schul- und Venuspfennige sehr beliebt, daneben fanden christliche und mythologische Themen sowie Darstellungen übersetzt historischer Persönlichkeiten und Ereignisse Eingang in die Gestaltung der Rechenpfennige. |
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Artikel zum 450 Todestag Adam Ries - FREIE PRESSE vom 11.12.08 |
2. Vom Abacus zum Rechentuch |
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Wie ein Abacvs aussieht sind
wie er gehandhabt wird In seinem Aufbau folgt der Abacus immer dem gleichen Schema, unabhängig davon, ob er als Rechentisch, Rechenbrett oder Rechentuch gestaltet wurde. Er weist mindestens vier „linihen“ auf, die in der Reihenfolge die römischen Ziffern 1, 10, 100 und 1000 vergegenständlichen. Die Räume zwischen den Linien ennnt man „spacio“. Sie nehmen die Ziffern 5, 50 und 500 auf. Die Linie 1000 wird stets durch ein liegendes Kreuz gekennzeichnet. Die senkrecht auf den Linien stehenden Geraden teilen den Abacus in die „bankiere“ ein, die zur Abgrenzung der einzelnen Zahlen dienen. Am Anfang jedes Rechenvorganges steht die „Numeration“, das Auslegen der Zahlen. Die „Elevation“ (Erhöhung) und die „Resoluntion“ (Aufbündelung) dienen zur Vereinfachung des Rechnens auf dem Abacus. |
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Die Elevation, für Addition und Multiplikation, beschreibt Adam Ries so: „Liegen fünff rechenpfennig auff einer linien/ so hebe die auff/ leg eine in das spacium darüber// Hastu aber zwen pfennig in einem spacio/ so heb die auff und leg einen auff die linie darüber.“ Die Resolution, für Subtraktion und Division, erklärt der Rechenmeister mit folgenden Worten: „Heb ihn (den Rechenpfennig auf der Linie) auff/ leg einen in das nächst spacium darunder/ vnd 5 auff die Pinie vnder dem spacio// Ligt aber ein pfennig in einem spacio/ vnd soll resluirt werden/ so leg dafür 5 pfennig auff die linien darunder.“ | ||
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3. Die Addition nach Ries |
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Das Verfahren besaß im Wesentlichen drei Eigenschaften: es war mausealt, es war einfach - und: es war genial. Basierend auf den damals vorherrschenden römischen Zahlensystem schuf Adam Ries einfach handzuhabende Rechenhilfsmittel, welche auch vom einfacheren Volke genutzt werden konnten. | |||
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4. Die Subtraktion nach Ries |
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Die Zeitschrift Mikroprozessortechnik hat vor Jahrzehnten den gelungenen Versuch unternommen, das historische Feld der Informatik mit seinen Persönlichkeiten und Bereichen auszuloten. | |||
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5. Höhere mathematische Operationen mit dem Verfahren nach Adam Ries |
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6. Das Rechenbuch nach Adam Ries |
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7. Linksammlung |
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der Altmeister des Rechnens auf der liniehen und feder" - Tino Hmpel: http://www.tinohempel.de/info/mathe/ries/ries.htm |
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8. Verwandte Themen |
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Im Begriff Wide-Aera Network läuft ja nun eigentlich technisch die gesamte Informatik zusammen - können und wollen wir gar nicht alles bedienen - aber einiges haben wir und stellen es als Denkanstoß auf diesen Links zur Verfügung. Schnell ist man natürlich im Innenleben der Netzwerke - nur für ganz harte Burschen geeignet ;-) | |||||||||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im Januar 2000 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus (das haben wir schon den Salat - und von dem weiß ich!) nicht mehr teilzunehemn ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
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