1.1. Was ist eigentlich Information? |
![]() |
![]() |
Letztmalig dran rumgefummelt: 09.02.23 01:54:07 |
![]() |
Der Informationsbegriff zählt
zu einem der abstraktesten und am schwersten zugänglichen Sachverhalte
überhaupt. Das Problem wird schon bei der philosophischen Einordnung, dem
Versuch der K1assifizierung, sichtbar. Demnach steht die Information
innerhalb des Materiebegriffes neben Stoff und Energie, ist aber in keiner
Weise mit beiden vergleichbar. Keine Einigung kann dabei erzielt werden, ob
die Information
ist. Informationstheoretiker betrachten sie mehr von der mathematischen Seite als ein Maß für die Zunahme der Wahrscheinlichkeit des Eintreffens eines bestimmten Ereignisses. Als erschwerend kommt hinzu, dass fast alle Wissenschaften mit dem Begriff der Information umgehen und sich dazu eine eigene Anschanungperspektive geschaffen haben. Das könnte die Vermutung aufkommen lassen, dass es verschiedene Informationshegriffe gibt. Dies ist nicht der Fall versuchen doch die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen nur, den „umfassenden Informationsbegriff“ auf ihre Spezifik hin zu präzisieren. Rost 1982
lat. informare „bilden“, „eine Form geben“ -
weitläufig verwendeter, schwer abzugrenzender Begriff (Semiotik, Informatik,
Philosophie, ...) |
||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
1. Definitionsversuch 2. ... wir einigen uns für die Informatik 3. Informationstheorie nach Shannon 4. Informationsdarstellung 5. Verwandte Themen |
||||||
![]() |
Quellen:
|
||||||
![]() |
Und ein weiterer Blick hierauf | ||||||
![]() |
Information war schon immer auch von politischer und/oder finanzieller Bedeutung, denn zu wissen, wo was am billigsten verkauft wird, spart ja echt Geld, andererseits hat zum Beispiel das Entschlüsseln der Funksprüche der Wehrmacht im II. Weltkrieg durch die Briten kriegsentscheidende Bedeutung gehabt. Ein zu wenig an Information ist immer schädlich, aber auch ein "zu viel" Information kann schädlich sein! Andererseits kann man sicher vorhandene Informationen auch "fehlinterpretieren" - siehe Agathe Bauer-Songs ;-) | ||||||
![]() |
|||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
|
1. Definitionsversuche |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Der Versuch einer Definition kann nichts weiter sein, als aus dem Gesagten so etwas wie einen Extrakt herauszufiltern, was insofern schon schwer, da es sich jeweils schon um Kerngedanken und Leitbemerkungen handelt. Unter 2. gehen wir dieses dann an. |
![]() |
„Information ist zwar stets an Stoff und Energie gebunden, stellt aber
eine neue Qualität derselben dar. Die Lebensmöglichkeit ist mit dem
Austausch von Stoff und Energie verknüpft, während zur Schaffung und
Aufrechterhaltung des organisierten Systems der Austausch von Informationen
notwendig ist.“ ... und: „Auch in der anorganischen Natur gibt es einen Informationsaustausch, jedoch unterliegt er dort keiner Dechiffrierung.“ ... und weiter: „Bisher ist es nicht gelungen, einen einheitlichen, für alle Bereiche unserer Umwelt gültigen Informationsbegriff zu finden, so dass es in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, wie z. b. in der Psychologie, der Soziologie, der Physik, der Mathematik oder der Technik zweckmäßige Einschränkungen und Ergänzungen dazu gibt, die sich in der Praxis bewährt und damit bestätigt haben.“ /1/ S. 15ff. |
![]() |
„Der Informationsbegriff ist heute noch nicht festlegbar, seine Bestimmung aber notwendig! Mit Hilfe philosophischer Kategorien müssen seine kausalen und funktionalen Zusammenhänge bestimmt werden.“ ... und: „Information ist Träger und Getragenes.“ /2/ |
![]() |
„Information ist eine zielgerichtete, für den Empfänger verständliche Mitteilung, insbesondere über Werte von Größen.“ /3/ |
![]() |
„Information ist eine notwendige Beziehung, die Menschen unter sich oder zu anderen Objekten eingehen, um Erkenntnisse über objektive Zusammenhänge zu erlangen, entsprechende Verhaltensweisen anzunehmen, und bewusst sowie zielgerichtet Veränderungen in Natur und Gesellschaft herbeiführen zu können.“ ... und: „Information realisiert sich nur als Prozess.“ /4/ S. 16 ff. |
![]() |
„Information ist ein neues Wissen über ein Ereignis (einen Tatbestand, eine Entscheidung), das einem Empfänger in verständlicher Form mitgeteilt wird und eine zielgerichtete Reaktion auslöst. Die Übertragung der Information kann durch Stoff oder Energie erfolgen. Informationen kann man speichern, übertragen und verarbeiten.“ /5/ S. 32 |
![]() |
"Nach der klassischen Informationstheorie (SHANNON) stellt die Information beseitigte Ungewissheit in Bezug auf mögliche Zustände des Senders dar und durch den Informationszuwachs erfolgt beim Empfänger eine Zunahme der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines bestimmten Ereignisses.“ /6/ S. 69 |
![]() |
„Information erfasst als Begriff eine allgemeine Eigenschaft der
Materie, ihre Wiederspiegelungseigenschaft. es gibt mehrere Zugänge zum
Begriff Information: Philosophische, historische, technische, sprachliche
usw. Information ist ein historisch eigenständiger Begriff:
|
![]() |
„Als Information wird zweckbezogenes Wissen bezeichnet, das ein
Handelnder im Hinblick auf die Erreichung eines Zieles benötigt. Er benötigt
Informationen über alle Tatsachen, die im Zusammenhang mit seinem Ziel
stehen, den zur Zielerreichung einzuschlagenden Wegen, Mitteln, Verfahren
und Methoden, den Größen, die auf die Zielerreichung einen Einfluss haben,
damit er eine Entscheidung fällen kann, wie er das Ziel am günstigsten
erreichen kann (Informationszweck). Man bezeichnet darüber hinaus auch
nichtzweckbezogenes Wissen als Information, da dieses Wissen jederzeit zu
zweckbezogenem Wissen werden kann, wenn sich die Beziehungen zwischen ihm
und den Zielen erkennen lassen, die bisher unbekannt waren. Information
stellt eine Abbildung der den Menschen umgebenden Welt und ihrer einzelnen
Bestandteile und Abläufe dar, die der Mensch verwendet, um sich in ihr
zurechtzufinden, sie zu erkennen und, wenn er dies auf Grund seiner
Vorstellungen wünscht, den Versuch zu unternehmen, sie auch zu verändern.
Die Erlangung von Information erfolgt auf zweierlei Art:
Dabei wird deutlich, dass sich originärer und derivativer Wissenserwerb
nicht immer klar voneinander trennen lassen. Solange Information von
individuellem Wissen in der Verfügung verbleibt, hat sie keine eigene
physische Existenz. Die erhält sie erst durch die Wiedergabe eines Menschen,
der sein Wissen sprachlich formuliert. Durch die sprachliche Formulierung,
vor allem in der schriftlichen Form, erlangt die Information eine physische
Existenz und kann auch außerhalb der Person, die sie erzeugt hat, verwendet
werden. Dabei gelten für die Verwendung die gleichen Formen, die auch als
Grundfunktionen der Datenverarbeitung bekannt sind, nämlich Erfassung,
Übertragung in räumlicher (Transport) und zeitlicher Dimension (Speicherung)
sowie Ordnung und Umformung. Ein wesentliches Merkmal der Information, das
sie deutlich von Materie und Energie unterscheidet, ist der Umstand, dass
Information ohne großen Aufwand dupliziert werden kann. Die Entnahme einer
Information aus einem Buch, aus einem Speicher oder durch die Erklärung
eines anderen Menschen lässt die Information beim Empfänger neu entstehen,
ohne dass sie beim Sender verschwindet. |
![]() |
Informationsgehalt ist meßbar, denn nicht jedes Zeichen enthält das
gleiche Maß an Information; vielmehr ist es abhängig von der
Auftrittswahrscheinlichkeit. Je seltener ein Zeichen vorkommt, desto größer
ist der Überraschungswert und damit auch der Informationsgehalt. Da eine
Elementarentscheidung stets binär ist, wird der Informationsgehalt in Bit
gemessen. Die Formel dafür lautet
wobei Pi die auf 1 bezogene Auftrittswahrscheinlichkeit darstellt. Für ein Zeichen mit 10% Auftrittswahrscheinlichkeit ist pi = 0,1 und damit der Informationsgehalt 3,322 Bit. Entscheidend ist aber nicht der Wert für ein einzelnes Zeichen, sondern der des gesamten Alphabets. Dazu sind die gewichteten Werte zu summieren, also Auftrittswahrscheinlichkeit der einzelnen Zeichen im Deutschen Dieser Wert heißt mittlerer Informationsgehalt oder Entropie. Der aus der Thermodynamik stammende Begriff Entropie mag in diesem Zusammenhang etwas verwundern, beschreibt aber den gleichen Sachverhalt, nämlich das Maß der Unordnung - dort bei Molekülen hier bei Zeichen in einem Text. Je gleichmäßiger die Zeichen verteilt sind, desto größer ist die Entropie und desto mehr Platz wird auch für die Kodierung benötigt. Die Entropie einer EXE-Datei liegt zwischen 6 und 7 Bit, in Texten zwischen 4 und 6 Bit und in Grafikdateien zum Teil weit darunter. Damit ist auch vorgegeben, welche Ergebnisse bei der Kompression erreicht werden können, denn unter das Maß der wirklich enthaltenen Information (und gerade das gibt die Entropie als Durchschnitt pro Zeichen an) kann nicht komprimiert werden. Die Abweichung des Kompressionsergebnisses von der errechneten Entropie stellt damit das Maß für die Güte der Kodierung dar. /9/ S. 8 das folgende verwenden auch die Kryptoanalytiker |
![]() |
1. Lehrmaterial zur Ausbildung von Diplomlehrern Polytechnik,
Automatisierungstechnik Pädagogische Hochschule „Theodor Neubauer“ Erfurt
Mühlhausen 1975 2. Vorlesungsreihe Prof. Völz 3. TGL 14 591 (DDR) 4. Wissensspeicher „Grundlagen der Datenverarbeitung“, Verlag Die Wirtschaft; 1974 5. Semrad/Otto: „Grundlagen der BMSR-Technik“, Verlag Technik Berlin 1970 6. Heynert: „Grundlagen der Bionik“; Verlag der Wissenschaften, Berlin 1969 7. Hering: „Technische Semiotik - Informationswissenschaften“; Lehrmaterial der Ingenieurhochschule Wismar 8. Hans Herbert Schulze: „Computer ENZYKLOPÄDIE LEXLKON und Fremdwörterbuch für die Datenverarbeitung und Telekommunikation; Rowolth Taschenbuch-Verlag GmbH Hamburg 1993 9. Uwe Schulze: „Datenkornpression“; Zeitschrift Miktoprozessortechnik; Verlag Technik GmbH; Heft 5/1992; S. 6 ff. |
2. ... wir einigen uns auf eine Definition für die Informatik |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht - Problem bei der Sache: jede naturwissenschaftliche Disziplin kommt mehr oder weniger (oft mehr als sie denkt!) beim Informationsbegriff an! Aber was machen wir daraus? Jeder erwartet klare Antworten von der Informatik - es scheint ja deren Problem zu sein; Irrtum - dies betrifft uns alle! | ||||||
![]() |
... nachteilig stellt sich dar, dass wir bis heute
nicht genau wissen, was Information ist - jede Wissenschaftsdisziplin
bezeichnet eine andere Definition! Beispiel Nummer 1: Am 7.
Januar 1610 richtete Galileo Galilei eines seiner selbstgebauten Fernrohre
auf den Jupiter – und was er dort erblickte, erstaunte den italienischen
Gelehrten. Neben dem Planeten konnte er drei kleine Sterne erkennen: einen
an dessen linken Seite, zwei an der rechten. In der darauffolgenden Nacht
sah Galilei, dass nun alle drei auf der gleichen Seite des Jupiters standen.
Im Verlauf der nächsten Woche konnte er beobachten, wie die kleinen Sterne –
mittlerweile hatte sich ein vierter hinzugesellt – ihre Position zum Jupiter
gewechselt hatten. Am 15. Januar kommt Galilei zu der Einsicht, dass er vier
Monde entdeckt hatte, die um den Jupiter kreisen. |
||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
... vorteilhaft ist, dass wir ab dieser Stelle einen alten Hauptsatz der Wissenschaft verwenden können: eine Annahme kann solange als richtig gelten, bis eindeutig nachgewiesen wurde, dass sie falsch ist! | ||||||
![]() |
|||||||
![]() |
|
||||||
![]() |
|
3. Shannons Informationstheorie |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
4. Informationsdarstellung |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Unsere heutigen Möglichkeiten zur Darstellung von Informationen sind extrem breit gefächert (das war nicht immer so), aber auch extrem empfindlich gegenüber Störeinflüssen oder meist an das Funktionieren irgendwelcher Geräte gebunden. |
![]() |
für Informationen existieren 4 Betrachtungsebenen
|
![]() |
Groß und klein schreiben Die Spinnen ..... Er hat liebe Genossen! Wäre er doch nur Dichter! Der gefangene Floh ... Manchmal auch die Betonung: "Wollten Kevin und Chantal nicht heiraten?" Witz des Themas: Eine Mutter kommt ins Zimmer ihrer Tochter
und findet dieses leer mit einem Brief auf dem Bett. Das schlimmste ahnend,
macht sie ihn auf und liest folgendes: |
5. Verwandte Themen |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Überall ist es mir bisher eigentlich gelungen, zu den Verwandtschaften einen dummen Satz zu schreiben, welcher in etwa auch den Kern des Problems trifft - geht hier nicht - 's gibt keinen. Der Begriff ist derart zentral und so absolut unklar, dass es einfach keinen Blödsinn gibt, um ihn zu beschreiben. Und nun ist eigentlich wirklich alles irgendwie mit diesem Begriff verwandt. | |||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
|||||||||||||||||||||
![]() |
|
![]() zur Hauptseite |
© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost März 1985 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |