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Es sind drei Betriebsarten möglich: RUN, STEP und DMA. Bei RUN (Lauf) ist
keine Taste gedrückt. Der Rechner arbeitet das im Speicher stehende Programm,
mit voller Geschwindigkeit ab. Bei STEP
(Schrittbetrieb) geht die ZVE bei bestimmten Zyklen in den WAIT-Zustand. Diese Zyklen sind Ml (Befehlsholezyklus), IN (Eingabe in- die ZVE), OUT -
(Ausgabe), MR (Speicherlesen) und MW - (Speicher schreiben). Die Zyklen können
durch die entsprechenden Tastern ausgewählt werden. Nach dem Drücken der
Step-Taste setzt der Rechner das Programm fort. Damit kann der Programmverlauf verfolgt werden. Bei Eingabebefehlen werden die Register D 195 D an den
Datenbus geschaltet. Wenn die Taste IN gedrückt ist, kann man über die
Hexadezimaltasten eingeben und dann das, Programm fortsetzen. Alle Bytes, die
der Rechnen ausgibt sind in der Datenanzeige (Bild 2/3) sichtbar. |
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Bei DMA wird die ZVE vom Speicher getrennt. Der Speicher kann nun gelesen -
werden. Dazu lässt sich mit ZV und ZR die Adresse, weiterzählen. Wird zusätzlich
W (Schreiben) gedrückt, so kann man ein Programm eingeben. Beim Drücken einer
Hexadezimaltaste werden vier Bit in das rechte Halbbyte übernommen. Wenn eine
zweite Taste betätigt wird, rückt das- rechte Halbbyte in die linke Hälfte vor,
und rechts steht der neue Tastenkode (wie bei Taschenrechnern). Beim Drücken von
ZV wird ein Schreibimpuls an die RAMs gelegt. Wenn ZV losgelassen wird, zählt der Adresszähler +1
weiter.
Es ist sinnvoll, den Rechner von DMA mit WAIT oder BUSRQ anzuhalten, denn sonst
zerstört er nach Beendigung des DMA das mühsam eingetippte Programm gleich
wieder. Mit der RESET-Taste wird die ZVE rückgesetzt und beginnt die Abarbeitung
des Befehls auf der Adresse 0000H, Bei NMI wird der Befehl CALL
0066H,
ausgeführt. Erst nach RETN oder RESET kann die Taste ein zweites Mal betätigt
werden.
Ein wesentliches Hilfsmittel zur Programmierung im Maschinenkode bildet die
Befehlsschlüsseltabelle des U 880 D (siehe Literatur). Aus dieser Tabelle lassen
sich die Hexadezimalkodes ablesen für alle Befehle. Man sieht, welche Befehle
möglich sind und welche nicht. Was die Befehle konkret bewirken, kann matt in
der Literatur nachschlagen und dann ausprobieren.
Hinweise zum Nachbau
Die ;Schaltung lässt sich auf zwei Leiterplatten 170 mm x 95 mm unterbringen.
Alle Kontakte werden durch zwei 24-polige Steckerleisten herausgeführt. Für die DMA- und WAIT-Logik wird eine kleine Leiterplatte an der Tastatur befestigt. Wem
man den Rechner später noch erweitern will, müssen, dafür noch einige
Steckplätze vorgesehen werden. Da nur 48 Steckkontakte zur Verfügung stehen,
können nur die Adressen, Daten, Steuerleitungen und die Stromversorgung -auf
allem- Steckplätzen parallel verdrahtet
werden. Die restlichen Kontakte werden bei jeder Platte individuell genutzt.
Bild 2 zeigt einen Vorschlag zur Gestaltung der Frontplatte des Gehäuses, Beim
Entwurf der Leiterplatten werden die Bauelemente so plaziert, dass möglichst
viele Verbindungen gezeichnet werden können. Die restlichen werden nach dem
Bestücken mit; Schaltdraht' hergestellt. Wer es sich nicht zutraut,
zwischen-zwei IS-Anschlüssen einen Leiterzug zu zeichnen, kann folgenden Trick
anwenden: Für die acht U 202 D werden acht parallele Leiterzüge im Abstand von
2,5 mm gezeichnet. Beim Bestücken werden die Schaltkreise auf die Seite gelegt
und die Spitzen der Anschlüsse mit den Leiterzügen verlötet. Die acht Anschlüsse
der anderen, Seite hängen jetzt waagerecht in der Luft. Sie werden durch
verzinnten Schaltdraht mit der Leiterplatte verbunden.
Noch etwas zur Empfindlichkeit vom MOS-LSI=IS. Der Autor hat die Erfahrung
gemacht, dass MOS-IS ziemlich unempfindlich gegen Aufladung und Kurzschlüsse
aller Art sind- Der einzige
Verlust bei mehrjähriger Beschäftigung mit Mikrorechnern entstand durch eine
fehlende Masseverbindung des Schaltkreises. Man kann also auf Steckfassungen
durchaus verzichten. Vorsichtige Behandlung der teuren Bauelemente ist aber
trotzdem erforderlich
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Literatur
[1] Lindner u. a.: Technik der Mikrorechner, radiofernsehen-elektronik 26
(1977) H.17 bis 28 (1979) H.12.,(28 Folgen)
[2] Barthold, H. - Bäurich, H.: Mikroprozessoren -7 Mikroelektronische
Schaltkreise und ihre Anwendung, Teil 1,..3, Amateurreihe„electronica", Band
186...188 bzw. Band 202-204 (2. Auflage), Militärverlag der DDR, Berlin 1980
und' 1982
[3] Kieser, Meder: Mikroprozessortechnik, VEB Verlag Technik; Berlin 1982
[4] Schwarz, Meyer, Eckhardt: Mikrorechner, VEB Verlag Technik, Berlin 1980
[5] Schiller: U-880-System mit minimalem Aufwand, radio-fernsehen-elektronik
32 (1983), H. 3, S. 154i.. 156, 32 (1983), H:6, S.340/341
Bild 3: Stromlaufplan der verwendeten 32 Anzeigeschaltungen |