Logikschaltungen mit Relais |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 23.12.19 17:21:14 |
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Relais sind bis auf ihre mechanischen Eigenschaften, ihren Strombedarf sowie ihren Anschaffungspreis ideale binäre Bauelemente. Sie können über Kontaktbahnen "JA" oder "NEIN" sagen - und dies lässt sich ja bekanntlich zu logischen Verknüpfungen einsetzen. | ||||||
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1. Logische Grundschaltungen 2. Additionslogik 3. Minimale Normalform 4. Schaltungsminimalisierung 5. Verwandte Themen |
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1. Logische Grundschaltungen |
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Schaltlogik liegt in der ersten Form in der Kanonisch disjunktiven bzw. konjunktiven Normalform vor. Dies ist eine immer richtige, wenngleich nur selten einfachste Form der praktischen Zusammenschaltung logischer Bedingungen. | ||
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Zeichenerklärung zur Literaturquelle:
1. Additionsschaltung Der logische Ausdruck für die Ziffernaddition im Dualsystem lautet Si =
~ ai
Dabei bedeutet Si die „Summenziffer“ und Üi den Übertrag. Ein Übertrag aus der vorherigen Stelle wird dadurch verarbeitet, dass er zu Si addiert wird. Zi =
~ Si
Vergleicht man die letzten beiden Gleichungen mit den oberen, so stellt
nun fest, dass die Operationen gleich sind und sich nur die Operanden
geändert haben. Es genügt also, wenn das Rechenwerk diese Operationen
Ausführen kann. |
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a) Negation Zur Herleitung der Schaltung soll hier ein Hilfsmittel aus der Kybernetik
herangezogen werden, die „black-box". Darunter wird ein schwarzer Kasten
verstanden, der Eingänge und Ausgänge besitzt. Man untersucht den
Zusammenhang zwischen den Ein- und Ausgängen und versucht dann, auf den
inneren Aufbau, auf die Struktur der „black-box" schließen. aus a = 0 folgt ~ a = 1 und Weiterhin wissen wir, dass sich im Inneren der black-box ein Relais mit seinen Kontakten befindet. Das Relais im Innern wird durch den Eingang gesteuert. Relaisspule mit negiertem Arbeitskontakt Da am Ausgang eine Spannung erscheinen soll, muss sich im Innern der black-box noch eine Spannungsquelle U befinden. Das Relais soll die Verbindung zwischen der Spannungsquelle U und dem Ausgang herstellen. Dabei soll dann Spannung am Ausgang erscheinen, wenn a = 0, das Relais also; abgefallen ist. Die Verbindung muss deshalb über einen Ruhekontakt des Relais gehen. Unsere black-box „Negation" kann also folgendes Aussehen haben: Relaisspule mit negiertem Arbeitskontakt und Arbeitsspannung Diese Lösung ist nur eine Lösung. Prinzipiell gibt es hierfür unendlich viele Lösungen. So erfüllen die folgenden Schaltungen ebenfalls die Forderungen der Negation. Diese letzte Schaltung wird zum, Beispiel verwendet, wenn das untere Relais ein Schaltschütz ist, welches durch das obere Relais über eine größere Entfernung mittels Schwachstrom gesteuert werden soll. |
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b) Konjunktion Die black-box „Konjunktion" besitzt zwei Eingänge
und einen Ausgang. Beide Eingänge gehen wieder auf je ein Relais, welche mit
ihren Kontakten die Verbindung zwischen Spannungsquelle und Ausgang
herstellen. Logische Grundschaltung für das "AND" mittels Relaiskontakten |
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c) Disjuinkion Die black-box „Disjunktion" besitzt ebenfalls
zwei Eingänge und einen Ausgang. Diesmal soll schon dann Spannung am Ausgang
erscheinen, wenn ein Eingang gleich L ist, also ein Relais angezogen ist.
Jedes Relais schließt demnach über einem Arbeitskontakt die Spannungsquelle
an den Ausgang, gleichgültig, ob das andere Relais angezogen ist oder nicht.
Das bedeutet, dass die beiden Arbeitskontakte parallel geschaltet sind. Logische Grundschaltung für das "OR" mittels Relaiskontakten Allgemein kann man folgende Regeln formulieren:
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d) Äquivalenz In logischen Ausdrücken treten neben den drei
Grundfunktionen häufig, auch die Äquivalenz und die Antivalenz auf. Deshalb
sollen auch dafür die Schaltungen aufgeführt werden.
a
↔ b =
a
Für die Erarbeitung der Schaltung werden die vier obenstehenden Regent benutzt. Die Größe a kommt sowohl negiert als auch nicht negiert vor, ebenso die Größe b. Beide Relais müssen deshalb sowohl einen Arbeits- als auch einen Ruhekontakt besitzen. Logisches Kontaktverhalten der "Äquivalenz" mittels zwei Schließ- und Öffner-Kontakten Die beiden Arbeitskontakte müssen in Reihe geschaltet werden, da die nicht negierten Größen durch die Konjunktion verknüpft werden. Ebenso die Ruhekontakte. Damit ist die Schaltung im Prinzip fertig. In der Relaistechnik ist es noch möglich, einen Arbeits- und einen Ruhekontakt, die einen Eingang gemeinsam haben, zu einem Wechselkontakt zu vereinen. Die endgültige Schaltung hat dann folgendes Aussehen: Logisches Kontaktverhalten der "Äquivalenz" mittels zwei in Reihe geschaltenen Wechsler-Kontakten |
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e) Antivalanz Der logische Ausdruck für die Antivalenz ist
~ (a
↔ b) =
~ a
manch hier kann man zwei Kontakte wieder zu einem Wechselkontakt zusammenfassen. |
2. Additionslogik |
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Durch logisches Entwickeln von Termen aus logischen Ausdrücken entstehen Minterme, welche viele Eingangsvariablen besitzen. Viele Terme und sowie virle Eingangsvariablen machen aber logische Schaltwerke sehr komplex und fehlerträchtig. Also besteht das Bedürfnis zur Vereinfachung und Zusammenfassung solcher Minterme zu logisch äquivalenten, aber eben kleineren Schaltwerken. | ||||
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f) Additionsschaltung, mit vier Relais je Stelle 1 Der logische Ausdruck dieser Schaltung ist bekannt. Es ist S =
~ (a
↔ b) und
Logisches Kontaktverhalten des "Halbaddierers" mit Übertrag Diese Schaltung lässt sich noch etwas vereinfachen. Haben zwei Arbeits- oder zwei Ruhekontakte einen gemeinsamen Anschluss, so lassen sie sich oft, aber nicht immer zu einem Kontakt zusammenfassen. Auf jeden Fall soll man nach einem solchen Zusammenfassen die Schaltung experimentell prüfen.In unserem Fall bekommt dann die Gruppe folgendes Aussehen: Logisches Kontaktverhalten des "Halbaddierers" mit Übertrag zusammen gefasst auf drei Relaiskontakte
Will man mehrstellige Zahlen addieren, so muss man den Übertrag Üi-1
aus der vorigen Stelle noch zu Si addieren. Die
Verknüpfung ist dabei genauso, das heißt, man kann die gleiche Schaltung
benutzen. |
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g) Additionsschaltung mit drei Relais je Stelle Man kann bei der Erarbeitung einer Additionsschaltung auch von einer back-box mit den Eingängen ai, bi und Üi-1 und den Ausgängen Zi und Üi. auszugehen. Die Gleichungen für Zi und Üi lassen sich leicht aus den Tabellen herleiten. Sie können lauten: Zi =
~ Üi-1
Die entsprechende Schaltung ist: Logisches Kontaktverhalten des "Volladdierers" mit Übertrag Auch in dieser Schaltung kann man wieder mehrere Kontakte zusammenfassen. Das endgültige Schaltbild zeigt die folgende Abbildung. Logisches Kontaktverhalten des "Volladdierers" mit Übertrag
Verwendet man andere Gleichungen für Zi und Üi, so
erhält man unter Umständen auch andere Schaltungen. Alle hier angeführten
Schaltungen können nur Beispiele sein. |
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h) Additionsschaltung mit zwei Relais je Stelle
Bisher wurden alle Eingänge der black-box auf je ein
Relais geleitet, und die Spannung an den Ausgängen kam aus einer
Spannungsquelle im Inneren der black-box. Prinzipiell müsste es aber auch
möglich sein, einen, Eingang selbst als Spannungsquelle zu benutzen und so
ein Relais einzusparen. Zweckmäßig ist es, den Üi-1 Eingang dafür
zu verwenden. |
5. Verwandte Themen |
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Logik ist ja nun ein weites Feld und besetzt damit auch einen weiten Bereich innerhalb der Technischen Informatik. Dem muss ja nun auch irgendwie Rechnung getragen werden - dies nun soll durch einige Querverweise geschehen. | ||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 22. September 2009 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |