16.5. Pädagogik, Fachdidaktik sowie Methodik der Informatik history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 26.10.09 16:11:46
Fachdidaktik der Informatik wurde mir von Prof. Friedrich an der TU Dresden gelehrt - und ich denke, zumindest partiell ist das auch zu bemerken. Seit Studienzeiten kenn' ich Prof. Dr. Schubert und Prof. Norbert Breier ist Sprecher der GI-Fachgruppe "Informatische Bildung": Wenn man mit solchen Leuten diskutiert, kann nicht nur Kleines herauskommen - da bleibt schon was.
0. Lehrer & Schüler
1. Pädagogische Grundbetrachtungen
2. Eine Fachdidaktik Informatik
3. Methodik der Informatik
4. Unterrichtsformen
5. Ausblick
6. Verwandte Themen

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inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

Wissen für Fortgeschrittene des Lebens

Wissen für Fortgeschrittene des Lebens

Stundenplan 2008/09

Aufhänger ist natürlich nach wie vor die allgemeine Didaktik bzw. Pädagogik - und beides soll ja wohl zu einem Unterricht hin - hier dazu das kleine Rezeptbuch des Unterrichts ;-)

Ziele, Inhalte Prinzipien und Methoden ordnen sich in das Gesamtkonzept der Bildung ein
 

Allgemeines pädagogisches Modell

Lernen und Lernen lassen ...

0. Lehrer & Schüler history menue scroll up
Als empirischer Kern der Pädagogik sind von jeher die Aussagen über die Mittel betrachtet worden, die zur Erreichung der Ziele geeignet sind. „Die Pädagogik ... ist wesentlich eine Erziehungsmittellehre“ Der Ausdruck »Erziehungsmittel« ist freilich missverständlich, weil Erziehung als solche stets als Mittel im Rahmen einer Zweck-Mittel-Relation anzusehen ist. In der weiteren Bedeutung hat man darunter nicht nur die Einrichtungen und Organisationsformen zusammengefasst, die um der Verwirklichung von Erziehungszielen willen geschaffen oder planmäßig gestaltet worden sind.
Teil I - Lehrer:

„Doktor Mantelsack war von einer ganz ausnehmenden, grenzenlos naiven Ungerechtigkeit, und seine Gunst war hold und flatterhaft wie das Glück. Stets hatte er ein paar Lieblinge ... , und diesen Glückseligen pflegte er die Fehler in den Extemporalien ganz leicht und zierlich anzustreichen, so dass ihre Arbeiten auch bei großer Mangelhaftigkeit einen reinlichen Aspekt behielten. In anderen Heften aber fuhr er mit breiter und zorniger Feder umher und überschwemmte sie mit Rot, so daß sie einen abschreckenden und verwahrlosten Eindruck machten. Und da er die Fehler nicht zählte, sondern die Zensuren je nach der Menge von roter Tinte erteilte, die er an eine Arbeit verbraucht hatte, so gingen seine Günstlinge mit großem Vorteil aus der Sache hervor.“

Thomas Mann, in "Die Buddenbrocks"

Lob des Lehrers - Kulturrevolutionäre im Klassenzimmer
von Wolfgang Höbel

Wer lässt sich allvormittags von ungezogenen Rotzlümmeln prügeln und vertrödelt die Nachmittage mit dem Verfassen von Leserbriefen an die Lokalzeitung zum Thema Mülltrennung? Wer verbummelt ein Viertel des Jahres ferienhalber auf Wohnmobiltouren ans Nordkap? Wer schlurft in dicken Wollsocken durch überheizte Altbauwohnungen und träumt verbittert längst vergeigten 68er-Idealen nach? Und wer gilt seit jeher in deutschen Lustspielen als trübseligster aller Hanswurste und spätestens seit Heinrich Manns "Professor Unrat" als Inbegriff einer durch und durch verklemmten Existenz? Ja, es ist nicht gut bestellt um das Ansehen des Lehrerstandes - und gerade deshalb ist es höchste Zeit, dem Gerede von den faulen, teuren, schon vom Bedienen einer Computertastatur hoffnungslos überforderten Pädagogen beherzt zu widersprechen. Denn wer sonst als die Lehrer sind die einzig wahren Bannerträger der Kulturnation? Es ist noch nicht besonders lang her, dass jeder bessere Dichter und Denker sich zum Broterwerb als Hauspauker durchschlagen musste, ob Jakob Michael Reinhold Lenz oder Friedrich Hölderlin. Heute aber haben unseren Respekt gerade die verdient, die nicht etwa aus dem Lehrerberuf in eine Schriftsteller- oder Künstlerexistenz flüchten (Walter Kempowski, Thomas Gottschalk), sondern tapfer an Schultafel und Overhead-Projektor ausharren: Unverdrossen geben sie ihr Wissen an widerspenstige junge Menschen weiter, und unermüdlich vermitteln sie ihren Zöglingen Orientierung in einer bekanntermaßen verwirrenden Welt. So ähnlich muss sich das der Gymnasiallehrer M. aus Herne gedacht haben, als er jüngst mit seinen 17- bis 19jährigen Schülern das Bochumer Schauspielhaus besuchte. Es galt, eine "Kabale und Liebe"-Aufführung des durchaus umstrittenen Regisseurs Jürgen Kruse, 37, mit den Schauspielern und Kruse selbst zu diskutieren. Und damit die Schüler auch die richtigen Fragen stellen, verteilte M. an seine Schützlinge einen Handzettel über die "Diskussionsschwerpunkte" des Theatergesprächs. In diesem Pamphlet wird nur kurz eine mögliche "Rückbesinnung auf Schiller" angetippt, dann donnert der Schulmeister M. los: "Exaltiertes, narzißtisches Dampf-, Krampf- und Brülltheater" werde in Bochum zelebriert; nicht nur Kruse, sondern auch der Bochumer Intendant Leander Haußmann gefährdeten "die öffentliche Legitimation des Theaters": Denn, so Lehrer M., durch sie werde "das subventionierte Theater ruiniert". Nur Kleinkrämer können hier einwenden, dass der Herner Schulmeister seinen jungen Schützlingen da ein doch ziemlich altmodisches Theaterverständnis einbleut. Nein, in Wahrheit erweist sich der Lehrer M. als kämpferischer Freigeist, der sich mutig den Moden der Zeit entgegenstellt. Hier arbeitet ein Kulturrevoluzzer im Klassenzimmer - das merkt man schon am leidenschaftlichen Ton, in dem der Thesenpapiertiger M. das moderne Regietheater verdammt: "Es wird gebrüllt, gestöhnt, gerülpst, exzessiv gelitten!" Damit muss Schluss sein, und wenn auf den Bühnen endlich wieder das brave Klassiker-Aufsagetheater triumphiert, dann muss ein Denkmal für den Herner Lehrer her. Dieses Heldenmonument ist M.s Kollegen aus dem bayerischen Weilheim, dem wackeren Streiter wider die Rechtschreibreform Friedrich Denk, bereits gemeißelt: Auf den Sockel gehoben hat ihn Joachim Kaiser, Musik- und Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung. Ausgerechnet anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Bild-Zeitung an Denk sang Kaiser ein Loblied auf den Deutschlehrer, und er tat es mit aller ihm zu Gebote stehenden Sprachkraft. Denk sei ein Mann, der "konkrete Fakten liefert gegen hochmütiges Fertigsein und Überlegensein", schwärmte Kaiser, ein Kämpfer gegen den Schlendrian unserer Zeit, kurz: der "positive Held" schlechthin. Deshalb wollen wir nie wieder über Wollsocken, Leserbriefe, Wohnmobile und andere Pauker-Macken lästern: Gelobt sei der Lehrer - mit Dampf, Kampf und Gebrüll!

SPIEGEL EXTRA 12/1996 - Vervielfältigung nur mit Genehmigung des SPIEGEL-Verlags

PS: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!"

Erich Kästner

Teil I - Schüer:

Ein Memorandum des Kindes an seine Eltern

  1. Verwöhne mich nicht. Ich weiß sehr gut, dass ich nicht alles was ich verlange, haben muss. Ich prüfe Dich ja nur.
  2. Habe keine Angst, bestimmt mit mir umzugehen. Wenn Du konsequent bist, weiß ich, woran ich bin.
  3. Zwinge mich nicht. Das lehrt mich, dass nur Macht zählt. Ich lasse mich ohne Gewalt viel bereitwilliger führen.
  4. Sei nicht wechselhaft. Dies verwirrt mich, so dass ich um so mehr versuche, wo ich kann, meinen Willen durchzusetzen.
  5. Mache nicht zu viele Versprechungen, denn vielleicht kannst Du sie nicht einhalten. Dies würde mein Vertrauen in Dich schwächen.
  6. Falle nicht auf meine Herausforderungen herein, wenn ich Dinge sage oder tue, nur um Dich aufzuregen; denn sonst werde ich versuchen, noch mehr solcher Siege zu erringen.
  7. Verhalte Dich so, dass ich mich nicht kleiner fühlen muss, als ich bin. Dafür benehme ich mich dann wie ein Großer.
  8. Tue nichts für mich, was ich selber tun kann. Wenn Du das tust, fühle ich mich wie ein Baby und werde Dich dann weiterhin in meine Dienste stellen.
  9. Sei vorsichtig, dass mein schlechtes Betragen mir nicht eine Menge Aufmerksamkeit einbringt. Dies verstärkt meine schlechten Angewohnheiten und ermutigt mich, sie beizubehalten.
  10. Versuche nicht mein Verhalten während eines Streites zu besprechen. Ich höre dann schlecht zu und meine Mitarbeit an der Lösung unseres Streit ist nicht gut. Es ist in Ordnung, das Erforderliche zu unternehmen, aber lass uns später in Ruhe darüber reden.
  11. Rüge mich nicht in Gegenwart anderer. Es macht auf mich viel Eindruck, wenn Du ruhig mit mir unter vier Augen sprichst.
  12. Sag mir nicht, dass meine Fehler Sünde sind. Ich möchte erfahren, dass ich mir Fehler erlauben kann und dabei nicht das Gefühl haben, dass ich nicht gut bin.
  13. Nörgle nicht. Wenn Du es tust, schütze ich mich, indem ich mich taub stelle.
  14. Stelle meine Ehrlichkeit nicht in Frage. Ich bekomme sonst leicht Angst und belüge Dich dann.
  15. Vergiss nicht, dass ich gerne etwas ausprobiere. Ich lerne dadurch; darum akzeptiere es bitte.
  16. Schütze mich nicht vor den unangenehmen Folgen meines Verhaltens. Ich brauche auch diese Erfahrungen, um daraus zu lernen.
  17. Beachte meine kleinen Wehwehchen möglichst wenig. Wenn ich sehr viel Aufmerksamkeit für sie bekomme, erfahre ich, dass ich Vorteile aus Krankheiten ziehen kann.
  18. Entzieh Dich mir nicht, wenn ich etwas von Dir wissen will. Sonst werde ich aufhören Dich zu fragen und mir Antworten auf meine Fragen von anderen holen.
  19. Denke nicht, dass es unter Deiner Würde ist, Dich bei mir zu entschuldigen. Eine ehrliche Entschuldigung gibt mir ein warmes, inniges Gefühl für Dich.
  20. Deute nie an, dass Du perfekt oder unfehlbar bist, diesem Standard entsprechend zu leben wäre schwer für mich.
  21. Sorge Dich nicht, dass Du zu wenig Zeit für mich hast. Was zählt ist, wie wir die Zeit miteinander verbringen.
  22. Werde nicht ängstlich, wenn ich mich fürchte. Gib mir I~ Verständnis für meine Befürchtungen und gib mir Mut.
  23. Behandle mich so, wie Du Deine Freunde behandelst. Dann werde ich auch Dein Freund sein.
  24. Denke daran, dass ich von einem Vorbild mehr annehme als von einem Kritiker.

Nach Vicki Soltz


1. Pädagogische Grundbetrachtungen history menue scroll up
Als empirischer Kern der Pädagogik sind von jeher die Aussagen über die Mittel betrachtet worden, die zur Erreichung der Ziele geeignet sind. „Die Pädagogik ... ist wesentlich eine Erziehungsmittellehre“ Der Ausdruck »Erziehungsmittel« ist freilich missverständlich, weil Erziehung als solche stets als Mittel im Rahmen einer Zweck-Mittel-Relation anzusehen ist. In der weiteren Bedeutung hat man darunter nicht nur die Einrichtungen und Organisationsformen zusammengefasst, die um der Verwirklichung von Erziehungszielen willen geschaffen oder planmäßig gestaltet worden sind.

Der pädagogische Gesellschaftskurzschluss

die EPA hier mit 725 KByte als ZIP-Archiv und zum direkten Lesen (dann allerdings mit 1,235 MByte) als .PDF-Datei
  • das Prinzip der Bildsamkeit als Bestimmtsein des Menschen zu produktiver Freiheit, Geschichtlichkeit und Sprache
  • das Prinzip der Aufforderung zur Selbsttätigkeit und die Dialektik von Denken und Handeln
  • Prinzip der Überführung gesellschaftlicher Determination in pädagogische Determination
Gesellschaftliche Einflüsse auf pädagogische Praxis nicht nur als Umwelteinflüsse deuten, sondern Einflüsse der anderen (bewußt gestalteten) Bereiche menschlichen Handelns und ihrer komplexen Beziehungen begreifen (über menschliches Handeln vermittelte Einflüsse)

2. Eine Fachdidaktik Informatik history menue scroll up
Als empirischer Kern der Pädagogik sind von jeher die Aussagen über die Mittel betrachtet worden, die zur Erreichung der Ziele geeignet sind. „Die Pädagogik ... ist wesentlich eine Erziehungsmittellehre“ Der Ausdruck »Erziehungsmittel« ist freilich missverständlich, weil Erziehung als solche stets als Mittel im Rahmen einer Zweck-Mittel-Relation anzusehen ist. In der weiteren Bedeutung hat man darunter nicht nur die Einrichtungen und Organisationsformen zusammengefasst, die um der Verwirklichung von Erziehungszielen willen geschaffen oder planmäßig gestaltet worden sind.
 
 

3. Methodik der Informatik history menue scroll up
Der Lehrer hat die Aufgabe, Lernsituationen so zu gestalten, das die Schüler ihre Erfahrungen aufarbeiten können. Der Methodenbegriff ist, wie in der Wissenschaftssprache formuliert wird, ein »theoretisches Konstrukt«, eine abstrakte und in eine innere Ordnung gebrachte Zusammenfassung vielfältiger Unterrichtsbeobachtungen, Fragestellungen und Zielsetzungen. Die Frage, welche Methodendefinition für Ihre Unterrichtspraxis richtig und hilfreich ist, hängt also zunächst einmal von Ihrem Alltagswissen, von Ihren Interessen, von Ihrer fachwissenschaftlichen Position und Ihrem Schüler- und Unterrichtsbild ab; Sie sollten sich jedoch bemühen, Ihren Methodenbegriff in Kenntnis des inzwischen erreichten Standes der akademischen Methodendiskussion zu formulieren und weiterzuentwickeln.

Ziel-Inhalt-Methode-Relation

Erklärungsversuche, den Methodenbegriff zu fassen:
  • Monika, Studentin: »Art und Weise der Stoffvermittlung« (1)

  • Günter, Student: »Die Art und Weise, in der den Schülern der Inhalt vermittelt wird.« (2)

  • Ingrid, Studentin für das Lehramt Wirtschaftswissenschaften: »Die Methode ist dafür da, die günstigste und effektivste Art und Weise zu bestimmen, den Schülerinnen und Schülern Wissen zu verkaufen.« (3)

  • Hans, Prüfungsamtsdirektor: »Unterrichtsmethode ist die Verpackung.« (4)

  • Bärbel, Studentin: »Die Methode besteht darin, den Unterricht für die Schüler appetitlich zu machen!« (5)

  • Christa, (arbeitslose) Lehrerin: »Methoden sind Lernhilfen.« (6)

  •  Herbert, Soziologie-Assistent: Methode das, womit ich dafür sorge, dass nicht alles drunter und drüber geht und dass ich nicht immer wieder bei Null anfangen muss.« (7)

  • Haimo, Sportdozent: »Die Unterrichtsmethode ist eine Zwangsjacke.« (8)

  • Kathrin, Studentin: »Unterrichtsmethoden sind die Tricks, mit denen der Lehrer die Schüler dazu bringt, etwas zu tun, was sie von sich aus so nie getan hätten.« (9)

  • Ingrid, Hauptseminarleiterin: »Die Methodik ist das Handwerkszeug des Lehrers.« (10)

  • Annelore, Studentin: »Methoden sind die Kompetenzen, die der Lehrer für die angemessene Unterrichtsdurchführung benötigt.« (11)

  • Klaus: »Unterrichtsmethode ist der Weg, auf dem die Schüler das von wem auch immer formulierte Unterrichtsziel erreichen, wobei sich Weg und Ziel wechselseitig beeinflussend« (12)

  • Siga: »Unterrichtsmethoden, das sind viele kleine Schritte, die zusammen ein Ganzes ergeben.« (13)

  • Jürgen: »Unterrichtsmethoden sind Lehrverfahren, die in Wechselwirkung zu den Zielen, Inhalten und Medien den Unterrichtsprozess bestimmen« (14)

  • Wolfgang 1: »Unterrichtsmethoden sind die Handlungsmuster und Sozialformen, über die konkrete oder symbolisch vermittelte Realität in institutionellen Lehr-/Lernzusammenhängen angeeignet wird.« (15)

  • Wolfgang 2: »Unterrichtsmethode muss als Inbegriff der Organisations- und Vollzugsformen zielorientierten unterrichtlichen Lehrens und Lernens verstanden werden.« (16)

  • Ellen: »Unterrichtsmethoden sind die Formen und Verfahren, mit den die Schüler befähigt, selbständig methodisch zu handeln.« (17)

Unterrichtkonzepte sind Gesamtorientierungen methodischen Handelns. Sie sind Normative und Vorstellungen guten Unterrichts.

  • Entdeckendes Lernen

  • Erfahrungsbezogenes Lernen

  • Erarbeitende Methode

  • Exemplarisches Lernen

  • Programmierter Unterricht

  • Projektorientierter Unterricht

  • differenzierte Einzelarbeit

  • Gruppenarbeit mit max. 4 Schülern pro Gruppe

  • Expertenverfahren

  • Projekt-Methode

  • offener Unterricht

  • Ergebnissicherung

  • Festigung

  • Übung

  • direkte Unterweisung

  • nicht Pauken allein, aber auch Pauken

Von HANS-JOACHIM NÖH

Hamburg

Was von so genannten Reformpädagogen Jahrzehntelang bestritten wurde - Bildungsforscher haben jetzt neue Belege dafür gefunden; Ein straffer, ziel- und leistungsorientierter Unterricht ist für eine gute Schulausbildung unverzichtbar. Denn nur auf diese Weise können die notwendigen Grundkenntnisse und -fertigkeiten erworben und vertieft werden. Die Wissenschaftler fordern deshalb eine Rückbesinnung auf die „direkte Unterweisung“ durch den Lehrer, eine Unterrichtsform, die allzu häufig abgelehnt wird: mit der Begründung, es handele sich dabei um stures 'Pauken von Faktenwissen. „Das Gegenteil Ist der Fall: Direkte Unterweisung ist eine für Lehrer und Schüler anspruchsvolle Unterrichtsform. Sie verbessert nachweislich die Leistungen fast aller Schüler, erhöht deren Selbstvertrauen in die eigene Tüchtigkeit und reduziert ihre Leistungsängstlichkeit«, resümierte Professor Franz- Weinert, Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychologische Forschung (München), seine jüngsten Untersuchungen in einem Gespräch mit WELT am SONNTAG. Angesichts dieser Erkenntnisse hält er es für dringend notwendig, dass die Lehrer in Deutschland besser ausgebildet werden als bisher.
Das Max-Planck-Institut hatte 54 Grundschulklassen in und um München herum mehrere Jahre lang wissenschaftlich begleitet. Die Kriterien: Wie groß sind die Leistungszuwächse der Klassen, beispielsweise in den arithmetischen Fertigkeiten und im Lösen mathematischer Probleme, in welchem Maße wurden die Leistungsunterschiede zwischen den Schülern reduziert, wie hat sich die Lernfreude und die Selbsteinschätzung der Schüler verändert?
Zum „Entsetzen vieler Reformpädagogen, wie Professor Weinert sagt, erwiesen sich jene Lehrer als überdurchschnittlich erfolgreich, die einen zielgerichteten und straffen Unterricht bevorzugen und sich nicht in erster Linie als Betreuer autonomer Lerngruppen- begreifen. Letztere nennen ihren Stil gemeinhin offenen Unterricht, stehen dem Leistungsgedanken eher skeptisch gegenüber und halten statt dessen eine enge emotionale Beziehung zu den Schülern für besonders fortschrittlich. Dies ist falsch! „Es genügt, wenn die - Lehrer-Schüler-Beziehung gut ist. Sie muss nicht emotional eng sein“, sagt Weinert. Seiner Ansicht nach muss die Vermittlung einer fundamentalen Allgemeinbildung und unverzichtbarer Grundkenntnisse, vor allem Im Lesen, Schreiben und Rechnen, bereits in den ersten beiden Grundschulklassen beginnen. In dieser. Zeit erfolge eine Art psychologischer Initialzündung, die entscheidend sei für die spätere Lernfähigkeit und -motivation. „Wer nicht flüssig lesen kann, wird sich niemals mit anspruchsvollen Büchern und Texten befassen, um seine Kenntnisse zu erweitern!“ sagt der Münchner Bildungsforscher.
Daneben seien zwei weitere Unterrichtsziele von größter Bedeutung. Gelerntes anzuwenden und Neues zu erfahren. Dies erreiche man freilich nicht mit der „direkten Unterweisung“ allein; auch andere Unterrichtsformen seien notwendig. Die Vielzahl zu beherrschen und im sinnvollen Wechsel anzuwenden, zeichne einen guten Lehrer aus. so Weinert.
Bedauerlicherweise, so kritisiert er, würden das dritte Ziel und die dafür erforderliche Form des „offenen Unterrichts“ von den Reformpädagogen seit langem überbewertet, während sie das erste Ziel - Wissen und Können - für irrelevant hielten. Zwar haben nach Ansicht Weinerts die ideologischen Kämpfe zwischen so genannten Reformern einerseits und den konservativen Verfechtern der reinen „Lernschule“ andererseits ihren Höhepunkt überschritten. Jedoch gebe es in der Lehrerausbildung noch immer Ideologen die wissens- und leistungsfeindlich eingestellt seien. „Es ist wirklich schlimm, was manchen angehenden Lehrern von ihren Professoren eingeredet wird. Mit den Folgen werden wir noch lange zu kämpfen haben“, fürchtet der Max-Planck-Forscher.
Die Lehrerausbildung insgesamt sei dringend reformbedürftig. Wie sie in vielen Bundesländern gehandhabt werde, sei katastrophal. Das ist häufig reine Wissensvermittlung“. Lehramtsanwärter dürften nicht länger erst nach Abschluss des Studiums, sondern müssten frühzeitig Kontakt mit Schülern und mit der Realität des Schulalltages bekommen. Andernfalls sei die Gefahr groß, dass sie sich ein falsches Bild von ihrem späteren Beruf machten und ohne die Kompetenz zu verschiedenen Unterrichtsformen an die Schulen gelangen.

Unterrichtsrezepte


4. Unterrichtsformen history menue scroll up
Diese kommen durch Interaktionen zwischen Lehrenden und Lernenden bzw. den Lernenden untereinander zustande. Entscheidend ist immer, Aktivitäten für den Schüler bzw. durch den Schüler zu organisieren. Aktionsperson ist der Schüler somit in jedem Falle.
Handlungsorientierter Unterricht:

... ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem zwischen dem Lehrer und dem Schüler vereinbarte Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozsesses leiten, so dass Kopf- und Handarbeit der Schüler in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Sozialformen Aktionsformen
S1 – Klassenunterricht A1 – Darbietende Form
S2 – Gruppenunterricht A2 – Gelenkte Entdeckung
S3 – Einzelunterricht A3 – Forschungsform
 Die Kombinationen ergeben nun die einzelnen Unterrichtsformen.
Klassenunterricht (Frontalunterricht, Plenumsarbeit) darstellen von sachlichen Zusammenhängen, Problemen und Fragestellungen aus der Sicht des Lehrers, Orientierungsgrundlage, Ergebnissicherung, Wissensdarstellung, Leistungsstandermittlung
Lehrervortrag kurze und geschlossene Darstellung des Lehrers, Lerninhalt läßt sich nicht im Gespräch vermitteln, Bestandteile: Thema, vorherige Übersicht, Gliederung, Zusammenfassung, nur Rückfragen – keine problematisierenden Zwischenfragen
Unterrichtsgespräch · gelenktes UG: Vorgabe von Inhalt und Ziel, Zwang zum Nachvollzug des Gedankengangs durch Zwischen- und Rückfragenfragen-entwickelndes UG: Entwicklung von Zusammenhängen auf der Basis von Vorkenntnissen der SchülerAnwendung: Einstimmung, Steuerung der Denkprozesse, Festigung und Wiederholung, Feststellung von Vorkenntnissen;· freies UG: inhaltliche Gestaltung durch Schüler, Lehrer gibt Thema vor, organisiert Lernsituation, Ergebnissicherung (keine aktive Teilnahme)Anwendung: Förderung der Selbständigkeit, viele Voraussetzungen!
Projektarbeit keine aktive Wissensvermittlung durch Lehrer, sondern Moderator und Koordinator, Entwicklung eines selbständigen Arbeitsstils
  • Gruppenunterricht: aktivere Schülerbeteiligung, Lernwege selbst finden, Entwicklung der Teamfähigkeit
  • Partnerarbeit: Regelfall bei Arbeit am Computer
  • Softwareprojekt: Unterscheidung nach Dauer und Anzahl der Schüler, Gliederung der Gesamtaufgabe in Teilaufgaben, Vorbereitung in Realisierung in Kleingruppen, Verantwortlichkeiten festlegen, Beratung und Beschlußfassung im Plenum
Einzelarbeit eingebettet in andere Unterrichtsformen, Rückkopplung zur Überprüfung notwendig => Auswertung im Plenum, Einführung studentischer Arbeitsweisen, Vorbesprechungen notwendig
  • Facharbeit: Lehrer gibt nur noch Thema und Hilfestellung, Schüler bearbeitet Projekt in allen Phasen selbst, Dokumentation wichtig, zumeist Zeitprobleme
  • Referat: Erarbeitung und Wiederholung (neuer Aspekt) von Inhalten, 2-3 Wochen Vorbereitung, Dauer 15 Minuten, Beratung zu Medien, (komplette wörtliche Ausformulierung), Darbietung als freier Vortrag, abschließende Diskussion

5. Ausblick history menue scroll up
 

die Geschichte von Hans Hefeteig


6. Verwandte Themen history menue scroll up

Wo fängt man hier an, geschweige denn davon zu reden, wo man aufhört. Läuft doch in diesem Punkt die gesamt Informatik und die Problemklasse Computer zusammen. Aber merke: Informatik ist nicht gleich Computer - dies als goldenen Worte aller derjenigen, die da meine, weil sie gerne etwas mit Computern machen, seien sie die geborenen Informatiker.
Bereich Pädagogik

Schulrechtliche Bestimmungen in Sachsen - Belehrungen und Hinweis auf gültige Verordnungen

Bildungsstndort Deutschland

Informatikunterricht

Leitlinien und Prinzipien des Informatikunterrichts

Paradigmen des Informatikunterrichts

Medienkompetenz oder informatische Bildung

Bewertung und Zensierung

 fächerverbindender Unterricht

Informatik-Projekte am Gymnasium Flöha

der Pitko

Informatikprüfung

Informatik-Wettbewerbe

Bereich Informatik

Logische Struktur einer CPU

Informatik

Pardigmen des Informatikunterrichts



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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost Mai 1998

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

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