William Bradford Shockley (* 13. Februar 1910 in London; † 12. August 1989 in Stanford) |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 23.11.09 13:08:23 |
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William Bradford Shockley (* 13. Februar 1910 in London; † 12. August 1989 in Stanford) war ein US-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger. | |||||||
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1.
William B. Shockley |
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Quellen:
weitere Literaturhinweise: |
1. William B. Shockley |
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William Shockley wurde am 13.
Februar 1910 als Sohn des Bergingenieurs William Hillman Shockley und seiner
Frau May, geb. Bradford in London geboren. Nachdem die Familie 1913 wieder
in die Vereinigten Staaten übersiedelt hatte, machte er seine Ausbildung in
Kalifornien und erhielt 1932 seinen B.S. vom California Institute of
Technology (Caltech). Er promovierte 1936 bei John C. Slater am
Massachusetts Institute of Technology (MIT) über die Struktur der
Energiebänder in Natriumchlorid. Danach ging er zu den Bell Telephone
Laboratories, wo er bis auf kurze Unterbrechungen arbeitete, z. B. in der
Gruppe von Clinton Davisson. Er war 1946 Gastprofessor an der Princeton
University und 1954 am California Institute of Technology. 1954/55 war er
für ein Jahr stellvertretender Direktor der Weapon Systems Evaluation Group
des US-Verteidigungsministeriums. Er wechselte 1955 als Direktor zum Shockley-Halbleiterlaboratorium bei Beckman Instruments in Mountain View (Kalifornien), um dort den neuen Transistor und weitere Halbleiterbauelemente weiterzuentwickeln und zu produzieren. Er wurde 1963 zum Alexander M. Poniatoff Professor für Ingenieurwissenschaften an der Stanford University ernannt. Shockley war ab 1951 Mitglied des wissenschaftlichen Beraterstabes der US Army und ab 1958 der US Air Force. Er wurde 1962 in den wissenschaftlichen Beraterstab des US-Präsidenten berufen. Nach der Scheidung von Jean, geb. Bailey, mit der er drei Kinder hat, heiratete er Emmy Lanning. |
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Shockley beschäftigte sich mit den Energiebändern von Festkörpern, mit
Legierungen, der Theorie der Vakuumröhren, mit Theorien über Versetzungen
und Korngrenzen, mit ferromagnetischen Domänen und Photoelektronen in
Silberchlorid. Nach der Entwicklung des Transistors (kurz vor Weihnachten
1947) beschäftigte er sich mit den verschiedenen Aspekten der
Transistorphysik. Daneben betrieb er Operations Research über den Einfluss
des Gehaltes auf die individuelle Produktivität in Forschungslaboratorien. Shockley wurde 1956 zusammen mit Walter H. Brattain und John Bardeen mit dem Nobelpreis für Physik „für ihre Untersuchungen über Halbleiter und ihre Entdeckung des Transistoreffekts“ ausgezeichnet. Nach 1963 widmete sich Shockley, obwohl er keine Ausbildung im Fach Psychologie genossen hatte, der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Rasse und Intelligenz sowie Themen aus dem Bereich Eugenik. Shockley sah in der größeren Kinderzahl der schwarzen US-Bürger eine Bedrohung für die Zukunft der USA, da diese Bevölkerungsgruppe weniger intelligent sei als die weiße US-Bevölkerung und forderte die Sterilisation für Menschen mit einem niedrigeren IQ als 100 und die verstärkte Fortpflanzung Intelligenter. Daher sagte er eine Minderung der Überlebensfähigkeit der USA im Verhältnis zu anderen Nationen voraus, was er mit dem Begriff Dysgenik benannte. [1] Seine Thesen wurden als Rassismus kritisiert. |
2. Eine Motte als Fehlerursache |
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Insbesondere dem Rechner MARK II und Grace Hopper ist ein viel gebrauchter Begriff der elektronischen Datenverarbeitung zu verdanken: das Debugging, d. h. das Suchen eines Fehlers in einem Computersystem bzw. in einem Programm. Sie selbst schrieb dazu: „Der Sommer 1945 war sehr heiß, wir arbeiteten in einem Raum ohne Klimaanlage und ließen daher die Fenster offen. Plötzlich blieb Mark II stehen. Wir krochen natürlich sofort in die Maschine, um den Fehler zu lokalisieren. Nach langem Suchen fanden wir das defekte Relais: drinnen steckte eine Motte, welche leider das Zeitliche gesegnet hatte. Mit einer Pinzette klaubte ich das Insekt heraus, legte es ins Logbuch und klebte es mit ScotchTape fest. Nun hatte Commander Aiken die Angewohnheit, unverhofft hereinzuplatzen und uns mit der Frage: ,Are you making any numbers?` in Verlegenheit zu bringen. Machten wir keine Zahlen, mussten wir eine Entschuldigung parat haben. Von der Zeit der Motte an hatte es damit keine Not mehr. Wir behaupteten einfach, dass wir beim ,Entwanzen seien" (zitiert nach: Baumann, 1992, S. 262). |
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Diese erste Wanze, die eigentlich eine Motte war, existiert heute
noch: Sie konnte bis Anfang der 1990er-Jahre im Museum des Naval Surface
Warfare Center in Dahlgren (VA., USA), besichtigt werden (siehe Bild unten).
Mittlerweile befindet sich die Seite in der Smithsonian Institution,
Washington D.C. Allerdings war der Begriff Bug für „Fehler" schon früher in ähnlicher Bedeutung gebräuchlich und bezeichnete die Fehlfunktion oder den Fehler im Betrieb eines Geräts. So soll bereits 1878 Thomas Alva Edison (1847-1931) an seinen Freund Tivadar Puskäs (1844-1893) einen Brief über die Entwicklung einer seiner Erfindungen geschrieben und Bugs als kleine Störungen und Schwierigkeiten bezeichnet haben. Die Geschichte vom ersten Bug in einem Computer und der daraus resultierenden Prägung des Wortes kann daher als eine der vielen modernen Legenden (urban legends) eingeordnet werden. |
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3. Der erste Compiler |
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Im Jahr 1949 wechselte Grace Hopper - immer noch im Reservedienst der US-Marine - als Senior Mathematician zur privaten Eckert/Mauchley Computer Corporation (vgl. auch Weinreich, 2000 und 2003). Hier übernahm sie die Leitung der Programmierung der UNIVAC 1, dem ersten kommerziell hergestellten und verkauften Computer in den USA. |
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Zur Vereinfachung des Programmierens führte sie Code-Bibliotheken für
die relative subroutines ein und entwickelte eine Sammlung mathematischer
Unterroutinen, die so standardisiert wurde, dass alle
UNIVAC-Programmenwicklerinnen und -programmentwickler auf sie zugreifen und
die Routinen in die eigenen Programmteile einbauen konnten. Dabei war es vor
allem notwendig, das Problem der direkten Speicheradressierung zu lösen.
Hopper kam deshalb auf die Idee, die Adressierung vom Computer automatisch
vornehmen zu lassen und entwickelte den ersten Compiler (deutsch:
„Bearbeiter" oder „Verfasser"), d. h. ein Übersetzungsprogramm, das
Programmtext (Quellcode) in Maschinensprache (Zielcode) umwandelt und dabei
selbstständig die Speicheradressen berechnet. Diesem ersten Compiler, der ab
1951 eingesetzt wurde, gab sie den Namen „A-0". Parallel dazu entwickelte sie die Idee, ein Programm in englischer Umgangssprache zu schreiben und dieses Programm ebenfalls mittels Compiler automatisch in die Maschinensprache übersetzen zu lassen. Es entstanden Programmiersprachen bzw. Compiler mit Bezeichnungen wie „A-2",„A-3" oder „AT-3". Aufgrund ihrer Arbeiten wurde Grace Hopper 1952 zum Korvettenkapitän (lieutenant commander) befördert. Schließlich wurde von ihr eine Programmiersprache entworfen, die zunächst „B-0" genannt wurde und ab 1955 mit der Bezeichnung FLOw-MATIC zum Einsatz kam. Diese Sprache erwies sich als große Erleichterung für die Arbeit aller damaligen Programmentwicklerinnen und -entwickler. Die Sprache hatte einen Umfang von 20 englischen Wörtern und wurde vor allem bei Gehaltsabrechnungen, der Bearbeitung von Bestellungen und beim Schreiben von Rechnungen eingesetzt. Und genau die in FLOw-MATIC verwirklichten Ideen Hoppers bildeten die Grundlage zur Entwicklung der Programmiersprache COBOL, einem Akronym von Common Business Oriented Language. Unter anfänglicher Beratung von Grace Hopper entwickelte eine vom amerikanischen Verteidigungsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe einen Standard aus FLOw-MaTtC und anderen damals bereits existierenden Programmiersprachen. Das Ergebnis wurde von dem Komitee im Jahr 1960 als COBOL-60 verabschiedet, in der Folgezeit noch weiterentwickelt und von nationalen und internationalen Normierungsinstituten (ANSI, ISO) ebenfalls standardisiert. Aufgrund der von ihr eingebrachten Ideen gilt Grace Hopper sozusagen als „Großmutter von COBOL". |
4. Weitere Arbeiten |
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Als Grace Hopper im Jahr 1966
ihr 60. Lebensjahr erreicht hatte, musste sie aus dem Reservedienst der
Marine mit dem 1957 erhaltenen Grad eines Fregattenkapitäns (commander)
ausscheiden. Doch schon knapp sieben Monate später wurde sie 1967 - nicht
zuletzt aufgrund ihres Betreibens - wieder reaktiviert, um die
Standardisierung aller Computeraktivitäten der Marine zu koordinieren. Aus
der zunächst für sechs Monate geplanten Arbeit wurden weitere 19 Jahre. Dienst, was nur aufgrund eines Sondergesetzes möglich war. Während dieser Zeit wurde sie zunächst 1973 zum Kapitän zur See (captain), dann 1983 zum Flottillenadmiral (commodore) und letztlich 1985 - auf besondere Anordnung des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) - zum Konteradmiral (rear admiral) befördert. |
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Darüber hinaus war sie während dieser Zeit auch weiterhin in
akademischen Bereichen aktiv. So nahm sie beispielsweise von 1971 bis 1978
einen Lehrauftrag an der George Washington University, Washington D. C.,
wahr. Erst im Alter von 80 Jahren schied sie 1986 endgültig aus dem Dienst der Marine aus, wurde aber sofort als Beraterin für die Digital Equipment Corporation (DEC) tätig. Diese Funktion übte sie bis zu ihrem Tod am 1. Januar 1992 in Arlington (Virginia) aus. Ehrungen Bereits zu ihren Lebzeiten wurde Grace Hopper aufgrund ihrer Leistungen vielfach geehrt: So erhielt sie neben zehn militärischen Auszeichnungen über 40 Ehrendoktorwürden und 1991 als erste Frau die National Medal of Technology der USA, die höchste Auszeichnung im Bereich der Technologie, die die Vereinigten Staaten verleihen, und die ihr vom damaligen US-Präsidenten George Bush (geb. 1924) überreicht wurde. Sie wurde sogar 1969 zum „Mann des Jahres" gekürt und erhielt den ersten Computer Science Man-of-the-Year Award, der von der Data Processing ManagementAssociation verliehen wurde. |
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5. Verwandte Themen |
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Im Begriff Wide-Aera Network läuft ja nun eigentlich technisch die gesamte Informatik zusammen - können und wollen wir gar nicht alles bedienen - aber einiges haben wir und stellen es als Denkanstoß auf diesen Links zur Verfügung. Schnell ist man natürlich im Innenleben der Netzwerke - nur für ganz harte Burschen geeignet ;-) | |||||||||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im am 22. November 2009 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus (das haben wir schon den Salat - und von dem weiß ich!) nicht mehr teilzunehemn ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |