Afrika-Feldzug |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 18.10.12 06:29:08 |
1. Historischer Hintergrund |
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Italien war nach dem Beginn des Krieges durch
den deutschen Polenfeldzug zunächst „nichtkriegführendes“ Land geblieben.
Als Deutschland dann im Westfeldzug so überraschend schnell Belgien, die
Niederlande und Frankreich überwältigte, wollte Mussolini eilig noch seinen
Anteil an der Beute haben. Am 10. Juni 1940 erklärte er dem schon weitgehend
besiegten Frankreich den Krieg. Die italienischen Truppen griffen am 20.
Juni an der Alpengrenze an, wurden aber von den erbitterten Franzosen trotz
unterlegener Kräfte zurückgeschlagen. Nach der Kapitulation musste
Frankreich jedoch auch Italien in den Waffenstillstand mit einbeziehen.
Italien befand sich fortan an der Seite Deutschlands im Krieg mit
Großbritannien, was sich bald auch auf die italienischen Kolonien in Libyen
und Ostafrika auswirkte. |
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2. Friedmann - the History |
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3. ULTRA und der Afrika-Feldzug |
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... vorher S. 142:
Der Personalmangel in Bletchley Park verschärfte
sich, als Ende 1941 ein Tauziehen um Baracke 3 ausbrach. Der Einbruch in den
Schlüsselkreis »Red« hatte der RAF eine ganze Menge interessanten Materials
über die deutsche Luftwaffe eingebracht, und ihr Geheimdienst hielt die
Codeknacker inzwischen für eine erstklassige Informationsquelle. Dagegen
zeigte das Kriegsministerium lange kein wirkliches Interesse an den
seltsamen Zivilisten in Bletchley Park. Dies war wohl einerseits auf ein
tief verwurzeltes Mißtrauen der Militärs gegenüber geheimdienstlichen
Erkenntnissen zurückzuführen und andererseits darauf, dass die ENIGMA des
deutschen Heeres bis dahin nur selten geknackt worden war. Dass
geheimdienstliche Nachrichten die Kämpfe auf dem Balkan und in Nordafrika
tatsächlich beeinflussen konnten, wirkte deshalb wie eine Erleuchtung auf
die Generäle. »Als ENIGMA 1940 geknackt wurde«, berichtete Ralph Bennett,
einer der Nachrichtenübermittler aus Baracke 3, »konnte niemand genau
voraussehen, was das für Auswirkungen haben würde. Man muss wissen, dass die nachrichtendienstliche Arbeit damals beim durchschnittlichen Militär nicht gerade in hohem Ansehen stand. Es ist heute schwer zu verstehen, aber bevor ENIGMA im Mai 1940 zum ersten Mal entschlüsselt wurde, war die geheimdienstliche Arbeit des Militärs in allen Bereichen kaum besser als in der Schlacht von Hastings. Wenn man wissen wollte, was der Feind tun würde, konnte man nur einen Agenten mit Bart und Brille verkleiden und ihm befehlen, hinter den feindlichen Linien nachzusehen und wiederzukommen. Das tat er vielleicht nicht, oder er wurde erwischt, auf jeden Fall aber war es immer ein bißchen spät, wenn er zurückkam, denn es brauchte seine Zeit, bis er seine Aufgabe erledigt hatte. |
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Im Mai 1940 jedoch änderte sich die Welt der Nachrichtendienste radikal. Und natürlich wurde das nicht von genügend Leuten verstanden. Aber die theoretischen Möglichkeiten waren völlig neu. Man konnte nun sofort absolut verläßliche Informationen von hinter den feindlichen Linien bekommen, weil Radiowellen vor Armeen keinen Respekt haben. Doch die alten dickköpfigen Generäle schenkten der ENIGMA zunächst keine Beachtung. Sie begriffen einfach nichts. Als sie dann aber doch erkannten, was sie verpasst hatten, fuchste es sie, und sie versuchten, sich alles unter den Nagel zu reißen.« |
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Unter dem Druck des Kriegs- und des Luftwaffenministeriums versuchten die
führenden Heeres- und Luftwaffenoffiziere in Baracke 3 sämtliche Berichte zu
kontrollieren, womit sie die Rolle der Ersten Wachoffiziere usurpierten, die
über diesen Autoritätsverlust natürlich wenig erfreut waren. Eine Mischung
aus Überarbeitung und mangelnder gegenseitiger Anerkennung führte Ende 1941
bis Anfang 1942 zu einer Art kaltem Krieg zwischen den beiden Fraktionen. Unmittelbar nach Gründung von Baracke 3 war diese täglich von etwa 50 entzifferten Meldungen durchlaufen worden. Diese Zahl war während des Balkanfeldzugs auf 250 gestiegen und belief sich schließlich auf etwa 1300 entzifferte Meldungen, die mit sehr wenig zusätzlichem Personal bewältigt werden mussten. Welcher Ärger und welche Frustrationen sich dabei aufbauten, lässt sich daran ermessen, dass eines Tages mitten in der Baracke zwei reife, hochgebildete Akademiker mit den Fäusten aufeinander losgehen wollten. Zusätzlich verschärft wurde die Angelegenheit durch persönliche Gegensätze zwischen Commander Malcolm Saunders, dem Chef der Baracke, und Group-Captain Robert Humphreys, dem Obersten Luftwaffenberater, und durch die Einmischung des Obersten Heeresberaters, den R. V Jones als »einen Plagiator von berückender Naivität« schilderte, während andere Mitglieder von Baracke 3 sich noch weniger höflich über ihn äußerten. Insbesondere der Luftwaffengeheimdienst und Humphreys spielten eine verhängnisvolle Rolle. »Humphreys«, erinnerte sich F. L. Lucas, »war handwerklich am besten qualifiziert, weil er sowohl von Geheimdienstarbeit etwas verstand als auch hervorragend Deutsch sprach. Leider wollte er sich jedoch die alleinige Kontrolle über die Einrichtung verschaffen. Außerdem versuchte er, in Baracke 3 eine halb unabhängige, fast schon konkurrierende Organisation aufzubauen, die nur ihm selbst und über ihn dem Luftwaffenministerium verantwortlich war. Es besteht kein Zweifel, dass er einen großartigen Beitrag zu unserer Arbeit leistete und auch viel dafür tat, dass sie auf den höchsten Führungsebenen ernst genommen wurde. Gleichwohl verursachte er große Uneinigkeit und Unruhe.« |
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Ein Versuch, die Lage zu entspannen, indem man den Heeres- und RAF-Beratern
ein Vetorecht einräumte, das sowohl die Weitergabe als auch den Inhalt der
Meldungen betraf, verschärfte die Probleme nur noch mehr und führte laut
Nigel de Grey zu einem »Hexenkessel von Eifersüchteleien, Intrigen und
Meinungsverschiedenheiten«. Die Atmosphäre in der Baracke wurde »gespannt
und unangenehm«, und Menzies musste mehrmals persönlich intervenieren, als
der Streit die Qualität der Arbeit beeinträchtigte. Nicht zuletzt wegen dieses Konflikts und teilweise auch wegen der Unzufriedenheit, die zu dem gemeinsamen Brief an Churchill geführt hatte, kam Menzies zu dem Schluss, dass Denniston weder den politischen Verstand noch die starke Persönlichkeit hatte, um die schnell wachsende Organisation zu leiten. Er löste das Problem, indem er Denniston zum (zivilen) Stellvertretenden Direktor der Diplomatie- und Wirtschaftsabteilung und den dynamischeren Travis zum (militärischen) Stellvertretenden Direktor für die militärischen Abteilungen machte. »Denniston«, erinnerte sich Ralph Bennett, »hatte sein Leben in der Zeit der Schlacht von Hastings verbracht, als man noch handverschlüsselte Codes dechiffrierte und kaum militärisch verwendbare Informationen gewann. Dann fand er sich plötzlich als Chef einer riesigen, wachsenden Organisation wieder mit einer Menge jüngerer Mitarbeiter, die in mancher Hinsicht andere Denkstrukturen hatten, und er geriet in mancher Hinsicht ein bißchen aus der Mode und wurde ausrangiert. Es war schon Pech für ihn, denn er war ein sehr guter Kerl, aber die Ereignisse überrollten ihn.« |
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Travis reagierte fast sofort auf den Konflikt in Baracke 3, indem er auf der
Versetzung von Humphreys bestand. Das Luftwaffenministerium forderte
seinerseits, dass auch Saunders gehen müsse. Beide Parteien scheinen
gemeinsam den weisen Entschluss gefasst zu haben, den Obersten Heeresberater
aus Bletchley wegzuversetzen und als Maßnahme gegen chronische Überarbeitung
des Personals mehr Wachen einzurichten. Die ganze Affäre zog sich noch bis Sommer 1942 hin, wobei Baracke 3 nun durch ein Komitee unter F. L. Lucas geleitet wurde. Trotz der unbestrittenen Kompetenz dieses Hochschullehrers war Travis entschieden der Ansicht, dass die latente Unzufriedenheit unter den verbliebenen Parteigängern des alten Konflikts nur durch eine starke Hand aufgehoben werden konnte. Er fand den richtigen Mann in Squadron Leader Eric Jones, einem Offizier des RAF-Geheimdienstes, den man aus London geschickt hatte, um die Probleme zu untersuchen, und dem es gelungen war, auf alle Beteiligten einen guten Eindruck zu machen. »Es gab Rivalitäten zwischen den Teilstreitkräften und ein Gerangel um Posten«, erinnerte sich Jim Rose. » Jones war einfach ideal. Er war mit vierzehn von der Schule abgegangen und hatte in der Baumwollindustrie in Manchester gearbeitet. Er war sehr intelligent, sprach zwar kein Deutsch, verstand jedoch sehr viel von Organisation. Er ließ den Leuten freie Hand. Viele von den hellen Köpfen hatten die Angewohnheit, zu kündigen, wenn sie sich auf den Schlips getreten fühlten. Wir zeichneten ein Diagramm, auf dem wir die Leute eintrugen, mit deren Kündigung wir rechneten, aber Jones versöhnte sie wieder.« Jones verbesserte die Organisation von Baracke 3 durch die Einführung eines Teams diensthabender Offiziere, die die einzelnen Wachen leiteten und damit praktisch den Ersten Wachoffizier ersetzten. »Unter Jones' strenger, aber verständnisvoller Leitung«, berichtete Ralph Bennett, einer der neu ernannten Offiziere vom Dienst, »konnten wir uns ungestört durch interne Streitigkeiten auf unsere Arbeit konzentrieren. Die Wache erhielt die entzifferten Meldungen im Rohzustand mit allen Fehlern direkt von Baracke 6 und übersetzte sie ins Englische. Dann gingen die Übersetzungen entweder an den Heeres- oder an den Luftwaffenschreibtisch, wo sie militärisch eingeordnet wurden. Die Jungs an den Schreibtischen gaben die Meldungen zur endgültigen Bewertung und für einen Sicherheitscheck an den diensthabenden Offizier weiter. Kein Funkspruch durfte Baracke 3 ohne die Initialen des diensthabenden Offiziers verlassen.« |
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Das Personalproblem wurde im Mai 1942 durch die Verlegung einer
Funkanalyseeinheit des Kriegsministeriums von Beaumanor nach Bletchley Park
entschärft. Sie hatte den Decknamen No. 6 Intelligence School und sollte die
aus der traditionellen Funkanalyse gewonnenen Erkenntnisse mit dem durch die
Entschlüsselung gewonnenen Material »verschmelzen«. Dabei spielten auch die
Plaudereien der deutschen Funker eine Rolle, denn sie waren für die
Codeknacker oft von unschätzbarem Wert. Die Funker scherzten oft miteinander
über Cillis, oder es klärten sich durch die Plaudereien Teile
verschlüsselter Meldungen, was Baracke 6 wertvolle Cribs lieferte. Da jedoch
die Telegraphistinnen und Funkanalytiker nicht in das Geheimnis von »Ultra«
eingeweiht waren, wurde der Funkerklatsch nicht optimal genutzt. Die Funkanalytiker hatten komplette Bilder von Funknetzen entworfen, ganz ähnlich wie Welchman dies kurz nach seiner Rekrutierung empfohlen hatte. Sie waren in der Lage, die einzelnen Sender mittels ihrer Rufzeichen und durch Radio Fingerprinting kontinuierlich zu überwachen. Außerdem konnten sie Sender durch Einpeilung orten und hatten normalerweise herausgearbeitet, für welche Einheiten sie standen - eine Information, die der Wache in Baracke 3 zuvor meist gefehlt hatte und die ihre Berichterstattung wesentlich verbesserte. Es war also sinnvoll, die Funkanalytiker nach Bletchley zu verlegen. |
4. ... neue Mitarbeiter Ende 1941 |
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5. Friedmann-Test und Koinzidenzindex |
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6. Dechiffrierprojekt Vigenère-Code Informatikkurs 2006/07 |
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7. Web-Links zum Thema Vigenère und weiteren Polyalphabetischen Chiffren |
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8. Aufgaben zum Thema Vigenère |
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Der Vigenère- Ciffre ist eine polyalphabetischer Substiutionscode, das heißt, das ein und derselbe Buchstabe auf mehrere verschiedene Möglichkeiten hin verschlüsselt werden kann. Das macht diesen Chiffre auch heute noch und besonders bei kurzen Texten sehr schwer angreifbar. Aber für die ersten Aufgaben nutzen wir ja die Kenntnis der Schlüssel ;-) |
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9. Verwandte Themen |
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Da monoalphebetische Chiffren die Mutter alles Verschlüsselungstechniken waren, sind sie zu faktisch jedem Bereich der Kryptologie verwandt. Und da via Computer die Krptologie auch etwas mit Binärmustern zu tun hat, gibt es auch ein reizvolles Verhältnis zur Logik. | |||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 2. Oktober 2012 um 17.04 Uhr |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |