Lithium-Ionen-Akkumulatoren history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 04.12.06 11:59:34
Max Perner, DM2AU0 in CQDL Heft11/2006 S. 774 ff.

Nicht mehr wegzudenken sind auch in der Setbstbaupraxis die Festspannungsregler in Form von integrierten Schaltkreisen. Mit einem Minimum an externer Beschattung kann man den Einsatzbereich vergrößern. Der folgende Beitrag zeigt einige Möglichkeiten auf.

1. Technische Grundlagen
2. Typenspezifikation
3. Standard-Applikationen der Festspannungsregler
4. Festspannungsregler als Konstantstromquellen

5. Wärmeproblematik
6. Verwandte Themen

1. Technische Grundlagen history menue scroll up
Die Festspannungsregler sind monolithische integrierte Schaltungen für eine Vielfalt von Applikationen. Sie haben eine interne thermische Überlastungsabsicherung sowie eine interne Strombegrenzung bei einem Kurzschluss auf der Ausgangsseite. Mit einer entsprechenden Kühlfläche oder einem Kühlkörper können sie je nach Bauform Ausgangsströme von 100 mA oder 1 A liefern, bei Typen außerhalb des üblichen Selbstbaubereiches sind auch höhere Ströme möglich. Im Normalfall sind für ihren Betrieb keine externen Komponenten erforderlich. Je nach Hersteller und Suffix kann die Ausgangsspannung eine Toleranz von 2...10 % haben. Die Eingangsgleichspannung des Reglers sollte bei maximal belastetem Ausgang mindestens 2 V größer sein als die Ausgangsspannung, mit einer um 2,5 V höheren Spannung ist man immer auf der sicheren Seite.

Bauformen üblicher Spannungsregler: links oben TO-3, mittig TO-220 mit isolierter Rückseite, rechts TO-220 mit metallischer Rückseite. Links unten TO-92, mittig SOT-89, rechts SO-8
 

78xx im Gehäuse TO-220

Ein meist unterschätzter Aspekt ist die thermische Belastbarkeit dieser Regler. Will man die Spannung bei einem gegebenen Strom stabilisieren, so muss man in jedem Fall die Spannungsdifferenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung beachten. Ist sie z.B. 3 V und fließt ein Strom von 1 A durch den Regler, so sind hier 3 W in Wärme umzusetzen. Kann er diese Wärme aufgrund seiner Bauform oder einer fehlenden Kühlfläche nicht oder nur schlecht abführen, so ist es nur eine Frage der Zeit bis zu seinem Lebensende. Für den folgenden Verbraucher ist es dabei positiv, wenn der Regler seine Ausgangsspannung minimiert. Unangenehm ist aber die Durchleitung der vollen Eingangsspannung. Die meisten Hersteller geben einen Maximalwert von 75° C für die Gehäusetemperatur an, darüber hinaus ist die Funktionsfähigkeit des Reglers nicht mehr gesichert. Festspannungsregler werden sowohl für positive als auch für negative Spannungen hergestellt. Hierbei steht in der Typenangabe eine 78 für die Positiv-, eine 79 für die Negativregler. Eine Ausnahme bilden die so genannten Low Drop-Regler, siehe unten. Da im Selbstbaubereich der Umgang mit positiven Spannungen dominiert, werden die Negativregler nicht besonders beschrieben. Zu beachten ist aber, dass erstens die Negativregler eine andere Kontaktbelegung haben und dass zweitens ein mögliches Metallgehäuse nicht an Masse oder Grund liegt.
Zunächst sollen die unterschiedlichen Gehäuseformen und die Parameter der jeweiligen Festspannungsregler betrachtet werden. Die Tabelle 1 enthält Angaben zum Gehäuse und zur Anschlussbelegung.

2. Typenspezifikation history menue scroll up

Diese Dinger sind einfach genial - ohne großen Zusatzaufwand bekommst Du hier fast noch so etwas wie eine Sicherung geschenkt. Bei thermischer Überlastung machen sich die teile selbst zu, wenngleich sie natürlich nicht konstant im Überlastbetrieb eingesetzt werden sollten.

Die Positivregler 78xx im Gehäuse TO-220

Das Gehäuse ist in rechts zu sehen. Kennzeichen ist die metallische Rückseite, die beim 78xx an Masse liegt. Eine Ausnahme bilden die Typen 78xx ISOWATT, hier ist das Gehäuse vom Innenleben isoliert. Für den Typ 78xx differiert der Maximalstrom je nach Hersteller zwischen 1 und 1,5 A, mit 1 A liegt man aber auf der sicheren Seite. Handelsüblich sind die Ausgangsspannungen 5, 6, 8, 9, 10, 12, 15, 18, 20 und 24 V
Hinter der Bezeichnung 78Sxx verbirgt sich ein 2-A-Typ, unter 78Txx einer für 3 A. Je nach Hersteller kann vor der Ziffernfolge 78 noch ein Präfix stehen. Üblich sind µA78xx, MC78xx, LM78xx und L78xx. Oft bezeichnet ein Buchstabe nach der Spannungsangabe die Toleranz. Als Anhaltspunkt können ein A für ±2 % und ein C für ±4 % dienen. Beispiel: MC7809A für Positivregler, 9 V, Toleranz t2 %, Gehäuse TO-220.
Die maximale Eingangsspannung für die Typen 7805 bis 7818 kann 35 V sein, für den 7824 40 V Die Eigenstromaufnahme liegt zwischen 4 und 7 mA.

78xx im Gehäuse TO-220

Die Positivregler 78xx im Gehäuse SOT-936

Diese Bauform als SMD ist im Bild 2 zu sehen. Oft wird diese Bauform auch als D2PAK oder DZPAK bezeichnet. Bei diesem Typ sind die Parameter mit dem TO-220-Typ identisch, das Händlerangebot ist allerdings begrenzt. Wie beim Gehäuse TO-220 liegt die metallische Gehäuseunterseite an Masse/Grund. Auch hier findet man wieder einen Präfix, der erste Buchstabe nach der Spannung gibt die Toleranz an. Es folgt meist noch D2T als Kennung der Bauform. Beispiel: LM7812CD2T für Positivregler, 12 V, Toleranz ±4 %, Gehäuse SOT 936.
 

Der 78xx im Gehäuse SOT-936

Die Positivregler 78xx im Gehäuse TO-3

Diese Bauform findet man nur noch gelegentlich, sie soll aber hier der Vollständigkeit halber kurz erwähnt werden. Das Gehäuse ist im Bild rechts zu sehen. Charakteristisch ist das Ganzmetall-Gehäuse, das an Masse/Grund liegt. Der Maximalstrom liegt bei 3 A, heute wird statt der TO-3-Bauform der Typ 78Txx im Gehäuse TO-220 eingesetzt. Einige Hersteller bezeichnen das Gehäuse als TO-204.

Der 78xx im Gehäuse TO-3

Die Positivregler 78Lxx im Gehäuse TO-92

Das L (Low) in der Typenbezeichnung deklariert diesen Festspannungsregler als einen Typ für einen Maximalstrom von 100 mA. Bild 4 zeigt die Gehäuseform sowie die Kontaktbezifferung von unten (!) auf das Bauelement gesehen. Das Gehäuse ist Plastik, eine metallische Kühlfläche wie beim Gehäuse TO-220 ist nicht vorhanden. Auch hier gibt es eine interne Strombegrenzung. Handelsüblich sind die Ausgangsspannungen 3,3, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 15, 18 und 24 V Je nach Hersteller kann vor der Typenbezeichnung 78L noch ein Präfix stehen. Üblich sind uA78Lxx, MC78Lxx, LM78Lxx und L78Lxx. Oft bezeichnet ein Buchstabe nach der Spannungsangabe die Toleranz. Als Anhaltspunkte können ein A für ±5 % und ein C für ±10% dienen. Beispiel: MC78LO9A für Positivregler, 9 V, Toleranz ±5 %, Gehäuse TO-92.
Die maximale Eingangsspannung für die Typen 78L33 bis 78L09 kann 30 V sein, für die 78L12 bis 78L15 35 V und für die 78L18 bis 78L24 40 V Die Eigenstromaufnahme liegt zwischen 4 und 6 mA. Wichtig ist, dass die Eingangsspannung hier nur 1,7 V höher sein muss als die Ausgangsspannung.
 

Der 78Lx im Gehäuse TO-92

Die Positivregler 78Lxx im Gehäuse SOT-89

Hierbei handelt es sich um SMD-Bauelemente, siehe (Bild 5). Diese Bauform besitzt die gleichen Parameter wie die Bauform im TO-92-Gehäuse, nur ist hier die thermische Belastbarkeit wesentlich besser. Wird z.B. die metallische Rückseite auf eine Platinen-Kupferfläche von 6 cm2 aufgelötet, so kann diese Bauform das Vierfache an thermaler Leistung verkraften. Wichtig ist, dass bei diesem Gehäuse die metallische Körperunterseite an Masse/Grund liegt. Mit einem geeigneten Lötkolben sollte die herausstehende Kühlfläche schnell und dabei flach auf die Platine gelötet werden, eine kleine Menge Wärmeleitpaste kann den thermalen Kontakt verbessern. Einige Hersteller bezeichnen diese Gehäuseform als U-Pak.

Der 78Lx im Gehäuse SOT-89 und SO-08


Größenvergleiche der IS nach Bild oben

Typ Regler Eing. GND, Masse Ausg. Kühlfläche Gehäuse
78xx pos. 1 2 3 an GND T0-220
78Txx pos. 1 2 3 an GND TO-220
78Mxx pos. 1 2 3 an GND  T0-220
78xx pos. 1 2 3 an GND SOT-936
78Lxx pos. 3 2 1   TO-92
78Lxx pos. 3 2 1 an GND SOT-89
78Lxx pos. 8 2, 3, 6, 7 1   SO-8
78xx-T03 pos.   Gehäuse   an GND  TO-3
78Hxx pos.   Gehäuse   an GND  TO-3
78Sxx pos.   Gehäuse   an GND TO-3
78xxK pos.   Gehäuse   an GND TO-3
79xx neg. 2 1 3 an Eingang TO-220
79Mxx neg. 2 1 3 an Eingang TO-220
79Lxx  neg. 2 1 3   TO-92
79Lxx neg. 2 1 3 an Eingang SOT-89

Anschlussdaten und Gehäuseformen der wichtigsten Festspannungsregler


3. Standard-Applikationen der Festspannungsregler history menue scroll up

Wir machen das immer mit der harten Beschaltung - sollten aber eben auch im Gleichstrombetrieb nicht auf die Glättung der Oberwellen mittels Stützkondensatoren verzichten - verstehen sich diese Eingangsseitig noch fast automatisch, so entfallen sie in Amateurschaltungen schon einmal am Ausgang - sollten sie aber nicht. In der Kapazität sollten sie der Last angemessen sein.

Die Positivregler 78Lxx im Gehäuse SO-8

Der 78Lx im Gehäuse SOT-89 und SO-08

Auch hierbei handelt es sich um SMD-Bauelemente, siehe Bild oben. Diese Bauform besitzt die gleichen Parameter wie die Bauform im SOT-89-Gehäuse einschließlich deren thermischer Belastbarkeit. Zu diesem Zweck sollte der Regler in der Mitte einer etwa 6 cm2 Platinen-Kupferfläche aufgelötet werden, die Pins 2, 3, 6 und 7 übertragen die Wärme auf diese Kupferfläche.
Die Standard-Applikation der Festspannungsregler Bild rechts zeigt die von den Herstellern favorisierte Applikation. Vom Autor wurde als Spannungsquelle eine Batterie gezeichnet, als Verbraucher bzw. Last ein ohmscher Widerstand. Natürlich kann die Spannungsquelle auch ein Netzteil mit DC-Ausgang sein, es geht hier nur um das Wirkprinzip. Besitzt das Netzteil keine Filterung für die Gleichspannung, so sollte diese Funktion vor dem Spannungsregler eingefügt werden.
Die Hersteller empfehlen den Einsatz der beiden Kondensatoren Cin und Cout, wenn sich der Regler nicht unmittelbar an der Spannungsquelle bzw. am Verbraucher befindet. Mit diesen beiden Kondensatoren wird eine Selbsterregung und ein damit verbundenes Rauschen unterbunden, empfohlen werden HF-geeignete Typen. Beim Selbstbau ist der benötigte Platz für die beiden Kondensatoren immer vorhanden, sie kosten nicht die Welt und sicher ist sicher. Wird der Regler über längere Leitungen z.B. an einer Chassis-Rückwand montiert, so müssen die beiden Kondensatoren unmittelbar an den drei Pins des Reglers angelötet werden. Hervorgehoben wird im Bild rechts auch durch verstärkte Linien die kurze Leitungsführung zwischen Regler und den beiden Kondensatoren.

Die typische Herstellerapplikation

Der Ersatz eines Reglers 79xx Nicht immer hat man beim Selbstbau einen passenden Negativregler zur Hand, fast immer aber einen spannungsgleichen Positivregler. Bild rechts zeigt eine einfache Lösung. Die Spannungsquelle muss dazu aber massefrei sein! Wird der Ausgang des Positivreglers an Masse gelegt, so ist jetzt an seinem Kontakt Masse/GND eine negative Spannung in der Höhe der Ausgangsspannung des Positivreglers abnehmbar. Mit diesem Trick unter Beachtung der Massefreiheit der Speisespannung lassen sich auch die folgenden Beispiele für eine stabilisierte negative Spannung (bezogen auf Masse) auslegen. Zu beachten ist aber, dass jetzt die Kühlfläche des 78xx nicht mehr an Masse liegt, das Bauelement muss mittels geeigneter Isolierelemente montiert werden.

Ein 79xx kann durch einen 78xx ersetzt werden

Ua abweichend von der Reglerspannung

Hierunter sollen Ausgangspannungen verstanden werden, die nicht in der Typenreihe der Regler liegen und höher sind als die eigentliche Reglerspannung. Die wohl einfachste Variante zeigt Bild rechts. Eine Diode hebt das Potenzial an GND um ca. 0,6 V an. So kann mit einem 7812 eine Ausgangsspannung von 12,6 V erzeugt werden. Wichtig sind aber zwei Aspekte: Die Eingangsspannung unter Last muss mindestens 2 V höher sein als die Ausgangsspannung. Zu empfehlen ist der zusätzliche Kondensator C1, der HF-Einströmungen und damit mögliche Unstabilitäten unterdrücken kann. Diese Aspekte gelten für alle folgenden Beispiele, bei denen GND des Reglers vom Massepotenzial angehoben wird. Es versteht sich, dass die Ausgangsspannung immer über der Reglerspannung UXX sein wird. Bild rechts enthält eine zusätzliche Diode D2. Der Einsatz dieses Typs (1 N4148, 1N4001 o. ä.) verhindert beim Abschalten der Eingangsspannung und sehr großer Kapazität auf der Ausgangsseite des Reglers, dass die Ausgangsspannung größer ist als die Eingangsspannung. Eine hohe Spannungsdifferenz kann zur Zerstörung des Reglers führen. Diese Diode kann auch bei anderen Reglerprojekten eingesetzt werden, bei Negativreglern ist dabei die Polarität zu ändern.

Die Ausgangsspannung ist hier ca. 0,6 V höher als die Typspannung

Eine weitere Möglichkeit zeigt Bild rechts. Hier hebt eine Z-Diode das Potenzial an GND des Reglers um die Z-Spannung an. Der Wert und die Belastbarkeit von R, sind abhängig von der Z-Diode und müssen experimentell optimiert werden. Werte zwischen 100...1000 Ω können als Startwerte dienen. C1 ist ein Elko zwischen 1...10 pF
Auch wenn bei den obigen und den folgenden Bildern der Kondensator C zeichnerisch weit vom Regler entfernt ist, so muss er in der unmittelbaren Nähe des Reglers montiert werden.

Mit einer Z-Diode kann die Ausgangsspannung erheblich erhöht werden

Variable Ua oberhalb der Reglerspannung

Auch mit Festspannungsreglern lassen sich variable Ausgangsspannungen erzeugen, sie liegen aber immer über (!) der Typspannung. Die maximale Eingangsspannung muss unter Last mindestens 2 V höher sein als die maximale Ausgangsspannung. Zu beachten ist außerdem, dass die entstehende Wärme bei einer großen Differenz zwischen Ein- und Ausgangsspannung und maximaler Last auch sicher abgeführt wird. Auf der sicheren Seite ist man, wenn ein Regler im TO-220-Gehäuse mit Kühlkörper oder Kühlfläche eingesetzt wird.
Bild rechts zeigt eine einfache Variante mit zwei zusätzlichen Bauelementen. Die Ausgangsspannung Uout ergibt sich aus der Summe der Typspannung UXX und der Spannung über R2.
Wesentlich eleganter aber aufwändiger ist die Variante mit einem Operationsverstärker, siehe Bild rechts unten. Der IC-Typ ist hier im Prinzip unkritisch, zu beachten ist nur seine maximale Betriebsspannung. Die Ausgangsspannung liegt im Minimum ca. 2 V höher als die Typspannung des Reglers, die maximale Ausgangsspannung verlangt eine um 2 V höhere Eingangsspannung.
Bei beiden Varianten sollte man einen Kondensator 10...100 nF zwischen GND des Reglers und Masse vorsehen. Der Vorteil dieser beiden Varianten besteht u. a. in der Nutzung der Überstromsicherung durch den Regler selbst.

schon mit einem Bauelement kann man eine verändeliche stabilisierte Spannung erzeugen

Mit einem Operationsverstärker realisierte
veränderbare stabilisierte Spannung


4. Festspannungsregler als Konstantstromquellen history menue scroll up
Hier nun arbeiten die Konstantspannungsregler gleichzeitig noch als definierte Strombegrenzer - für sehr viele Eigenbauprojekte eine durchaus wünschenswerte und mit den folgenden Schaltungen billige Alternative zu den teuren Laborstromgräten.
Schaltung zur Strombegrenzung

Oft benötigt man eine Baugruppe, die einen begrenzten Strom z.B. für einen Ladevorgang liefert. Auch hier kann ein Festspannungsregler helfen. Das Prinzip ist in Bild rechts zu sehen. Ein Beispiel beschreibt die Dimensionierung dieser Schaltung. Es soll ein Akku mit einem konstanten Strom von 100 mA geladen werden. Als Regler wird ein 7812 eingesetzt, damit muss die Eingangsspannung mindestens 14 V betragen. Mit UXX = 12 V und Iout = 0,1 A ergibt sich R zu 12 V/0,1 A = 120 Ω. Der Widerstand wird mit einer Leistung von 0,1 A x 0,1 A = 120 Ω  = 1,2 W belastet, gewählt wird also ein 2-W-Typ.
 

Konstantstrom mit einem Festspannungsregler

Stromerhöhung durch externen Transistor

Wenn der Regler nicht den maximal benötigten Strom für die zu stabilisierende Spannung liefern kann, so hilft hier ein externer Transistor. Bei den beiden folgenden Beispielen muss man beachten, dass die Eingangsspannung etwa 2 V höher sein muss als die Ausgangsspannung und dass die Betriebsspannungsquelle auch diesen Strom unter Last bereitstellen kann. Für den Längstransistor ist ein Typ auszuwählen, der den maximalen Stromfluss dauerhaft übersteht. Die Montage auf einem Kühlkörper oder einer Kühlfläche ist fast immer notwendig.
Das Bild rechts zeigt eine Lösung mit einem NPN-Leistungstransistor. Er arbeitet als Emitterfolger, sein Stromverstärkungsfaktor β bestimmt den maximalen Strom. Zu beachten ist, dass die Ausgangsspannung Uout um die Basis-Emitter-Spannung UBE geringer ist als die Typspannung des Reglers 78xx. Als Transistor könnte hier ein BD 245C eingesetzt werden. Seine wesentlichen Daten: 115 V, 10 A, 80 W Gehäuse TO-3P.

höhere Ausgangsströme durch einen externen npn-Transistor

Mit einem PNP-Leistungstransistor arbeitet die Schaltung nach Bild 15. Die Basis-Emitterstrecke von Ts1 in Verbindung mit R, steuert die Spannung am Reglereingang. R, hat je nach Transistor einen Wert zwischen 30...150 Ω er sollte experimentell optimiert werden. Jede Änderung der Ausgangsspannung wirkt über R1 am Reglereingang, somit wird die Ausgangsspannung korrigiert. Für Ts1 kann ein BD 246C verwendet werden mit den charakteristischen Daten: 115 V, 10 A, 80 W Gehäuse TO-3P.
Hinweis: Das Gehäuse TO-3P ist nicht identisch mit dem Gehäuse T03!

Höhere Ausgangsströme durch einen externen PNP-Transistor

Die Low-Drop Festspannungsregler

Die obigen herkömmlichen Festspannungsregler benötigen für eine richtige Funktion eine Eingangsspannung, die etwa 2 V höher ist als die Typspannung. Bei den Low-Drop-Typen reicht hier schon eine Differenz von 0,5...1,0 V aus. Speziell bei höheren Strömen kann damit das Netzteil kleiner und kompakter werden. Die Wärmeentwicklung sinkt, die Kühlflächen lassen sich reduzieren. In der Praxis sind vorwiegend die Regler mit einer Ausgangsspannung von 3,3 V interessant, denn hiermit kann aus den 5 V für die TTL-Bauelemente die Betriebsspannung für 3,3-V Prozessoren und -Controller erzeugt werden.
Diese Festspannungsregler werden vorwiegend in den Gehäusen TO-92, TO220 und SO-8 angeboten. Vor dem Einsatz eines Low-Drop-Reglers sollte man sich allerdings beim Händler oder im Internet sachkundig machen über die Belegung der Anschlüsse. Einige Positivregler haben die in der Tabelle angegebenen Anschlussbelegungen, einige Hersteller verwenden dagegen die Anschlussbelegung der Negativregler! Auch eine durchgängige Kennung wie 78xx für Positivregler und 79xx für Negativregler gibt es nicht.

 


5. Wärmeproblematik history menue scroll up
Abschließend sollen noch einige thermische Probleme beim Betrieb von Festspannungsreglern betrachtet werden. An diesem Problem sowie der Notwendigkeit, dass die Eingangsspannung bei Last mindestens 1,8 V über der Typspannung liege muss, scheitern viele Selbstbauprojekte.
Wenn als Beispiel eine Speisespannung von 15 V (unter Last) einen Regler 7812 im Gehäuse TO-220 versorgt und die Last einen Strom von 1 A zieht, so muss der Regler eine Leistung von 3 V x 1 A = 3 W in eine andere Energie umsetzen. Man spricht zwar von Verlustleistung, aber da keine Energie verloren geht, wird sie in Wärme umgesetzt, der Schaltkreis wird also heiß. Die Hersteller geben für den 7812 im TO-220Gehäuse einen Wärmewiderstand zwischen Sperrschicht und Umgebung von 65 K/W an, die maximale innere Temperatur darf 150° C nicht übersteigen. Betrachtet man die Kennlinien des 7812, so gibt es oberhalb 75° C schon Reaktionen des Schaltkreises auf diese Temperatur. Im jugendlichen Jargon könnte man also sagen „immer schön cool bleiben".

Vereinfachtes thermisches Ersatzschaltbild des 78xx im TO-220-Gehäuse

 

Drei Kühlkörper, oben 2,5 K/W, Halbleiter auf der Unterseite montiert, links 12 K/W für TO-220, rechts
24 K/W, Regler mit zwei Kondensatoren

Bei den obigen 3 W entstehen somit 3 × 65 K = 195 K. Bei einer Umgebungstemperatur von 25° C sind das dann 220 °C. Es bleiben also nur zwei Lösungen. Man reduziert die Spannungsdifferenz unter Last auf ca. 13,8...14 V und entnimmt zusätzlich weniger Strom. Die zweite Lösung ist eine Ableitung der entstehenden Wärmeleistung von 3 W.
Zunächst muss man bei den Kühlkörpern zwei Varianten unterscheiden. Kühlkörper mit einer größeren Oberfläche werden eingesetzt zur Abfuhr einer permanenten Wärmeleistung, die Kühlkörper mit einer großen Masse sind bei intermittierender Wärmeleistung effektiver.
Die Problematik der Wärmeabfuhr lässt sich in einem Ersatzschaltbild darstellen. Im Bild oben links ist als Wärmequelle, auch oft als Wärmekapazität bezeichnet, die Sperrschicht des Halbleiters dargestellt. Rechts im Bild wird die Umgebungstemperatur ebenfalls als Kapazität betrachtet. Für einen Kapazitätsaustausch zwischen Sperrschicht und Umgebung muss also ein Strom fließen, der durch den Gesamt-Wärmewiderstand Rthges, der Reihenschaltung differenzierter Wärmewiderstände, begrenzt wird. Je höher dieser Gesamtwiderstand, desto geringer ist der Kapazitätsausgleich. Mit anderen Worten: Je höher der Gesamt-Wärmewiderstand, desto schlechter wird die Sperrschicht des Halbleiters gekühlt. Das Ganze lässt sich als Formel beschreiben: Sperrschichttemperatur - Umgebungstemperatur = Wärmewiderstand Rthges × Verlustleistung des Halbleiters.
Betrachtet man die Vorgaben des obigen Beispiels, so kann man die 75 °C des 7812 als maximale Sperrschichttemperatur bezeichnen. Für die Umgebungstemperatur setzen die Hersteller 25 °C an, dabei sollte man aber einen möglichen ungünstigen Temperaturfall beachten und bedenken. Mit 30 °C ist man schon relativ sicher. Löst man die obige Formel nach Rthges auf und setzt die beiden Temperaturen ein, so erhält man (75 - 30)K/3 W = 15 K/W Jetzt muss man nur noch einen Kühlkörper finden, der diesen oder einen noch besseren R, Wert hat (Bild oben rechts). So bietet Reichelt einen Kühlkörper an, der mit den Abmessungen 20 mm × 29 mm × 12 mm einen Wert von 13,5 K/W aufweist, mit den Abmessungen 35 mm × 29 mm × 12 mm schon 12 K/W Damit lässt sich das obige Problem mit der Verlustleistung von 3 W lösen.
Möchte man den Regler z.B. an der Rückwand des Gehäuses montieren, so kann man mit der Faustformel Kühlfläche = 1000/Rthges rechnen. Man erhält die Fläche in cm2. Für das obige Beispiel ergeben sich 1000/15 = 66,6 cm2. Das gilt nur für den Idealfall: also Luftaustausch mit der Umgebung möglich, Oberfläche nicht lackiert, Fläche steht senkrecht, Materialdicke 2,5 mm, Werkstoff Alu. In der Praxis schaffen Kühlflächen über etwa 400 cm2 keine wesentliche Wärmeabfuhr mehr.
Ein Wärmewiderstand wurde oben als nicht existent vorausgesetzt (im Bild oben links Rthges). Es ist der Übergang vom Halbleitergehäuse zum Kühlkörper, also abhängig von der Qualität der sich berührenden Flächen. Dieses Problem tritt speziell bei der isolierten Montage des Halbleiters auf.
Es können folgende Wärmewiderstände Rthges auftreten: Direkte Montage 0 K/W mit Silikonfett -0,2 K/W dünnes Eloxal 1,4 K/W Eloxal und Silikonfett 0 K/W, Glimmerfolie 2,5 K/W. Der letzte Abschnitt zu den Festspannungsreglern sollte nochmals klarstellen, dass der 78xx zwar 1 A stabilisieren kann, aber das eben nur unter bestimmten Bedingungen. Betrachtet man unter den obigen thermischen Problemen den 78Lxx im Gehäuse TO-92 mit einem Gesamt-Wärmewiderstand von 200 K/W so werden hier schnell die Grenzen des Möglichen klar.


6. Verwandte Themen history menue scroll up

Hier nun wird's schon fast schwierig, Verwandtschaften aufzuzählen, denn es gehört ja faktisch alles dazu - wer Elektronik betreiben will, braucht Strom! Da machen auch Controller und der mausealte LC-80 keine Ausnahme. Auch die klassischen Entdecker der Grundlagen unserer heutigen Elektrotechnik bleiben davor nicht verschont.
Zunächst die Klassiker der Elektrotechnik, wobei die Reihenfolge der Namen keine Wichtung ihrer Forschungsergebnisse darstellt

Alessandro Volta

André Marie Ampére

Georg Simon Ohm

Michael Farraday

Halbleiter-Vorgänge

Die Diode

Der Transistor

LC-80

   



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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im Oktober 2006

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist