Das Grafitti-Projekt am Gymnasium Flöha im Schuljahr 2008/09 - The Making Of history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 03.06.13 17:58:00
  • das Graffiti-Projekt wird auch wieder unser Rausschmeißer für's Schuljahr 2006/07 - so zu sagen ein Abschied des Kurses an die Schule
  • Graffiti kann eben auch einen ernsten und dann sogar noch politischen Hintergrund haben - siehe hier - und wenn wir hier Graffiti eher von der poppigen Seite her sehen - Blick nach hier - wir tangieren auch den Bereich zum Kriminellen :-(
  • diesmal haben wir versucht, nicht nur fachübergreifend, sondern auch stadtverwaltend tätig zu werden - das Rathaus bekam eine neue Trennwand zum Polizeirevier in Flöha
  • wir haben weitere Erfahrungen gesammelt: wie man's angeht, wie man's organisiert und auch: wie man's bezahlt (beziehungsweise bezahlbar bleiben lässt)
  • nicht ganz neu - jedoch in größerem Rahmen: alte Arbeiten verschwinden - Platz für Neues wird geschaffen (ob das besser wird, ist schon eine andere Frage)

Das offizielle Logo ...

... und das inoffizielle Logo ;-)

Grafitti - Zitate der Postmoderne - 2009
Es begab sich just im Winter des Schuljahres, in welchem die Lehrerkombination Schwabe/Rost den Kunst/Informatik-Kurs (ich denk', wir sollten's in Zukunft besser Kunst & Computer nennen - Informatiker bekommen sonst Bauchschmerzen) ein halbes Jahr lang geführt hatten, als die gemeinsame Idee für etwas "GRÖßERES" geboren wurde. Keine Ahnung, wie man das eigentlich anfasst, obwohl zwei Dinge klar waren: es trifft evtl. auch genau die Schüler, welche wir sonst mit unserer "Kunst" nicht so erreichten - aber auch: das kann ins Auge gehen (rechtlich, finanziell und nicht zuletzt aus der Sache selbst heraus - 's ist in jedem Falle viel Arbeit). Nun wir gingen's wieder mal an - und davon aus: es wird wieder klappen - und dies eigentlich in jedem Punkte positiv und hoffentlich keinem hat's grundsätzlich missfallen.
... und hier bestellen wir Spray-Flaschen: http://www.grafittistyles.com/
vorab der Dank an unseren Sponsor, der da war: Förderverein des Gymnasiums Flöha 18.5.09

0. Was bisher geschah ...
1. Die Anfänge im Jahre des Herrn 2009 ...
2. ... wie es weiter ging ...
3. Die Pieces
4. Ergebnisse
5. Erfahrungen aus 2009

Fazit im Jahre 2005 (also nach dem ersten Male):
  • anfangs war die Begeisterung sehr mäßig, man könnte schon sagen: eher skeptisch - irgendwann hat das Projekt aber unter den Befürwortern zumindest deutliche Mehrheiten gefunden
  • ist am Ende ein ganz schöner Zünder geworden (eigentlich kam schon jeder mal gucken, wie's denn weiter gegangen ist)
  • nunmehr soll das Projekt in den Folgejahren weiter geführt werden (Klassenzimmer, Fachräume, Mensa, evtl. auch mal der Schulhof wären denkbar)
Das Gesamtprojekt besteht auch in diesem Schuljahr aus de facto 5 Bausteinen:
  • finde die Idee
  • bereite die Idee vor (räume alle Bedenken aus (es gab viele), finde die Standorte, analysiere Möglichkeiten und Machbarkeit, finde Optionen an Arbeitstechniken, kläre die Finanzierung)
  • schaffe Entwürfe
  • setze die Entwürfe um (vergiss nicht, anschließend die Aufräumarbeiten zu organisieren)
  • präsentiere die Ergebnisse (in den Kursen, der Schule ... den Partnereinrichtungen sowie der Öffentlichkeit)
  • Danksagung an die Sponsoren
Wichtiger Hinweis: keinem unserer Schüler haben wir wissentlich vermittelt, dass es richtig sei, öffentliche Wände mit selbst noch so gut gemachten Grafittis zu versehen - unser Anliegen ist, dem durchaus verständlichen Wunsch den Staus der Legalität zu verleihen sowie uns über künstlerische Mittel und Methoden auszutauschen
  Hier einige Infos über das Graffiti von Max Wetzig im Jahre 2008 hinzugefügt:

Graffiti sind Zeichen, Worte oder Informationen, die plakativ an Wände geschrieben oder eingeritzt wurden. Die Höhlenmalereien werden wohl die ältesten Graffiti sein, die erhalten geblieben sind. Unter den Begriff zählen auch die obszönen Informationen auf öffentlichen WCs, die an den Innenwänden eingeritzt, mit Kugelschreiber oder Markern geschrieben wurden. Ebenso sind die Kinderbotschaften an Häuserwänden oder Gehwegplatten, wie z. B. „Hugo ist doof“, die mit Kreide oder Backsteinresten geschrieben wurden, eine Form von Graffiti, nur eben leichter entfernbar. Die politischen Graffiti der Faschisten, die das Umfeld mit ausländerfeindlichen Parolen und NS-Symbolen beschmieren, oder ihr Unwesen auf jüdischen Friedhöfen treiben, ihren verbalen Streit mit den Antifaschisten An fremden Wänden austragen, benutzen das Medium Dose in gleicher Weise, wie die Antifaschisten, die mit gegenteiligen Parolen reagieren oder agieren, indem sie Parolen mit entgegen gesetzter Meinung verbreiten. Aber auch die Sponti- Sprüche der APO- Bewegung sind Graffiti ihrer Zeitepoche gewesen, wurden mit Markern und Sprühlack verbreitet. Haben sich früher Kinder und Jugendliche keine Gedanken um die Gefühle der Hausbesitzer gemacht und die erforderliche Kreide manchmal aus dem Klassenzimmer entwendet, so machen sie es heute genauso wenig, nur benutzen sie heute Marker und Sprühlack und In der heutigen Zeit sind die Utensilien auch nicht immer ehrlich erworben. Seit Generationen sahen Kinder Wand und Bodenplatten als willkommene Malfläche an, warenblind und taub, was den Ärger betraf, den sie damit verursachten. Das ist bis zum heutigen Zeitpunkt unverändert. Auffällig ist nur, dass früher kulturelle Normen und Werte von den Eltern vermittelt wurden und die soziale Kontrolle besser funktionierte, weil die Mehrzahl der Erwachsenen nicht nur Vorbild war, sondern im Sozialverhalten mehr Mitverantwortung zeigte. Heute sind zunehmend Kinder und Jugendliche auf sich gestellt und orientieren sich oft an Vorbildern aus der Werbung und das, was Medien sonst noch zu bieten haben. Graffiti der heutigen Zeit werden vorrangig mit den Schriftzügen der Hip Hop Bewegung in Verbindung gebracht. Gesprühte Comic- Figuren oder fotorealistische Bilder in Verbindung mit einem Schriftzug oder für sich allein dargestellt, fordern das öffentliche Interesse heraus. Außenstehende können die unterschiedlichen Bewegungen kaum oder gar nicht unterscheiden. Für sie ist alles Graffiti und Graffiti ist für sie immer Hip Hop, egal, ob man Pädagogen, Politiker, Presse oder Polizisten fragt. Hauptärgernis für viele Betrachter sind jedoch die „tags“, von der Mehrzahl der Bevölkerung als„Kringel“ angesehen. Für Sprayer sind sie wichtig, weil sie selbst erdachte Namen sind, mit denen sie ihre größeren Schriftzüge ihres Namens (style) signieren oder andere Sprayer grüßen. „tags“ kommen aber auch allein vor und werden dann vom Betrachter als besonderes Ärgernis empfunden.

Max Wetzig 2008

Der Ursprung von Graffiti liegt in New York Anfang der 70er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt nahm die Öffentlichkeit erstmals Kenntnis von einer Person, welche Ihren Spitznahmen und die Straße in welcher er wohnte überall im Stadtbild hinterließ.
Da die Medien über diesen 16jährigen Briefboten viel berichteten und er dadurch überall bekannt wurde, sprach man schnell von Ruhm/Berühmtheit/Anerkennung oder auch kurz „Fame“. Diesen Fame wollten auch andere erlangen und eiferten TAKI 183 nach. Dieser Grundgedanke ist bis heute weitestgehend gleich geblieben, auch wenn es bei vielen jüngeren mehr und mehr in den Hintergrund rückt. So wie auch andere Verhaltenskodexe der Szene mehr und mehr missachtet werden.
Der Begriff Graffiti ist italienisch und eine Ableitung des griechischen Wortes sgraffito, was eine Gipsputztechnik beschreibt bei der man mit einer sog. Sgraffioschlinge ein Bild oder Muster in den Gipsputz kratzt. Graffiti heißt also eigentlich einkratzen und beschreibt den Plural. Die Einzahl heißt Graffito. Der Begriff Graffiti wird heute für sämtliche Schriftzüge und Bilder genutzt, welche auf Oberflächen im öffentlichen Raum aufgebracht werden.
Eine Einstufung eines Graffito in Kunst oder Vandalismus ist nur bedingt durch den Betrachter möglich. Vielmehr bedarf es der Kenntnis, aus welcher Intention heraus der Schöpfer gehandelt hat.

zitiert nach dem Geocache-Text Graffiti - GC1NEWH


0. Was bisher geschah ... history menue scroll up

... haben wir natürlich nur im Intranet dokumentiert, 's ist ja schließlich unser Projekt. Gern aber reichen wir unsere vielen positiven Erfahrungen weiter, nicht zuletzt auch die, dass man die Firmen der Region nur fragen muss, sie gaben uns die finanzielle Unterstützung, ohne die das ganze Projekt von vorn herein gestorben wäre!
Basis des Grafitti ist die Lehre der Schriftgestaltung sowie die Moderne
Technisch/theoretische Vorbereitung des Graffiti-Projektes - Authentizifierung erforderlich
wie wir das alles in den vergangenen Jahren angegangen sind, kann man hier einsehen:

... und so haben wir das 2005 gemacht - und: wir wollen's weiter mit kleinen Veränderungen genau so tun ;-)

das war im Jahr 2005 die Arbeitsanleitung

... und so haben wir das 2006 gemacht - es  gibt Änderungen im Detail ;-)

so sehen sie 2006 aus ...

Arbeitsbilder 2006

so sehen sie 2007 aus ...

Ergebnisse 2008

Ergebnisse 2009

 

... und so haben wir das 2007 gemacht - es  gibt kleine Änderungen im Detail ;-)

... und so haben wir das 2008 gemacht

Beispielsammlung

... und so machen wir Grafitti mit Herrn Ossada aus Mittweida


1. Die Anfänge im Jahre des Herrn 2009 ... history menue scroll up

... haben wir natürlich auch wieder im Intranet dokumentiert, 's ist ja schließlich unser Projekt. Gern aber reichen wir unsere vielen positiven Erfahrungen weiter, nicht zuletzt auch die, dass die Finanzierung ohne die Unterstützung des Fördervereins bzw. die Realisierung im Rahmen des Ganztagsangebotes geplatzt wäre - also Dank an diese Adressen ;-)
angestuppst wurde das Grafitti-Projekt bereits im März 2009 - das hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch keiner bemerkt - wir haben Grafik-Arbeit mit Pixelgrafiksystemen gemacht ;-)
ursprünglich war die "Silberröhre" geplant, geworden ist's die Betonwand am Rathaus


2. ... und wie es weiter ging history menue scroll up
Hier nun zeigen wir am Beispiel, wie per 10. Mai im Jahr des Herrn 2006, unserem Graffiti-Projekt das verliehen wurde, was ihm abschließend noch fehlte: nämlich Kontur! Die Vorbereitungsarbeiten laufen derweilen im Hintergrund - also die Entwürfe unserer Wandbilder sowie die Sammlung von Ideen zur technischen Umsetzung.

Fertigungsverfahren - so haben wir das 2009 nicht ganz  gemacht ;-)

erster Tag

Hauptarbeitstag

Tag 3


3. Die Pieces history menue scroll up
... and now - we proudly present: die Pieces sind fertig - zumindest fast alle. Noch besser ist, dass wir fast alle genau so umgesetzt haben und noch nie so viele Entwürfe auch wirklich realisieren konnten. Die Zusammenarbeit mit der Stadtt hat sich diesbezüglich bewährt, denn das klappt nicht überall so reibungslos, wie bei diesem Projekt
  • bringen alle Schüler einen Vorschlag, dann sehen wir hier ab 21.4.09 genau 13 Vorschläge - bedingt durch Gruppenarbeit doppeln sich einige ;-)
  • die nunmehr fertigen Pieces haben wir im Bild fest gehalten - die Fotos wurden in der Originalauflösung belassen - sie sind's wert ;-)
  • hoffentlich sind die weitaus meisten der hier vorliegenden Pieces als Vorlagen zu gebrauchen und werden beim weiteren Bearbeiten nicht "auspixeln" - die Auflösung wird hoffentlich hoch genug sein

die fertigen Pieces 2009


4. Ergebnispräsentation history menue scroll up
Auch wenn die Resonanz aus dem Rathaus insgesamt positiv klingt und selbst ältere Zeitgenossen gut mit "bunter Farbe" auf grauem Beton zurecht kommen, so gibt es doch kleine Unterschiede in der Ausführung und somit im Ergebnis. Dies repräsentiert sich folgerichtig auch in den Bewertungen, wobei keine einzige wirklich schlechte Punktezahl vergeben wurde.

das Thema

Maxi & Hannelore

David & Lisa

Christian

Artur & Boris

Jan & Maris

Julia & Theresa

Claudia & Sabrina

Dadny

Pressebeitrag


5. Erfahrungen 2009 history menue scroll up
Prinzipiell gelten alle Positiv- sowie Negativerfahrungen der vorangegangenen Jahre weiter (logisch, bei solchen Projekten).
Seit nunmehr drei Jahren wissen wir: es sind auch komplexere Sachen möglich, man muss es nur wollen - und wir wollten! Dabei ist auf strenge Einhaltung von Terminen zu achten - wohl wissend, dass man dann immer noch hinten liegt. Schüler der gegenwärtigen Zeit kriegen von allein einfach nichts pünktlich fertig - Zehen treten ist also angesagt, dann geht's grade so ;-)
die Finanzierung haben wir nur durch die Einbettung als Projekt innerhalb des Ganztages-Angebots unserer Schule einrichten können - das Landratsamt hat die Hälfte für das Schulschild beigetragen (ist ja schließlich nicht nur unseres und ein neues hätte nach der Kreisreform so wie so aufgestellt werden müssen)
der Untergrund hat uns keine Sorgen mehr gemacht - das war anders als im ersten Jahr
  • fester Untergrund
  • einfach demontierbar im Bedarfsfall (der ist jetzt allerdings nicht)
  • finanzierbar (die besten Möglichkeiten erwiesen sich als schlichtweg nicht finanzierbar)
  • hier waren vormals im Rennen:
    • Tapete
    • Leinen auf Rahmen aufgespannt
    • Dielenbretter

einfache Fußboden-Spanplatten waren am Schluss die optimale Lösung - entstanden als Idee von Herrn Hans Fischer (Chef dieser Einrichtung) beim sonntäglichen Joggen:

  • fest
  • kostengünstig
  • leicht montierbar

behandle den Untergrund gut vor - wir haben Acryl-Farben verwendet und damit einfach die Grundflächen eingestrichen

  • damit erreicht man die Farbsättigung und Deckung
  • anschließend drauf gesprüht - dann müssen die Sprayfarben wirklich nur noch die "Echtheits-Arbeit" leisten
Ideen, im Freien zu Arbeiten, haben sich als schwer realisierbar erwiesen, mussten aber diesmal so durchgeführt werden - was aber ist in Räumen zu beachten
  • Abschottung gegen Farbstaub - der ist fast wie Wüstensand - lieber mehr, als zu wenig (einfache Malerfolie in Massen schafft hier Abhilfe! - die kostet vergleichsweise nicht viel, hilft aber wirksam)
  • gut durchlüften
  • mehr Farben kaufen, als berechnet wird (es wird am Ende doppelt so viel - und: es fehlen immer die Zwischentöne)
  • Grundfarben auf Vorrat halten: Schwarz & Weiß immer, Blau, Grün, Rot sowie Gelb sind projektabhängig
  • gut zu wissen: Grau benötigt man fast immer ;-)
  • nicht zu lange arbeiten (4 Stunden waren ein Höchstmaß - die Lösungsmittel bereiten schon Probleme)
wir beobachten seit Jahren, dass es immer schwerer fällt, Schülerarbeiten zu organisieren:
  • nicht die Arbeit selbst ist es, die abschreckt, aber das Einhalten von Zusagen stellt eine unüberwindliche Hürde dar
  • nun leben solche Projekte aber genau davon, und alle wollen so arbeiten wie immer: in der Nacht vor Abgabe fangen wir mal an ("gäbe es nicht die letzte Nacht, 99 % aller Belegarbeiten würden in Deutschland nicht fertig!")
  • uns sitzt aber der Zeitplan im Genick und man kriegt es eben nicht in einer Nachtschicht hin
  • Ende Juni haben noch nicht einmal alle ihre Entwürfe zugearbeitet
Fragen der objektiven Bewertung klappen sehr gut nach diesem Modell:
  • definiere alle Aufgaben klar - unscharfe Aufgaben liefern immer unscharfe Ergebnisse - das ist logischerweise ein Anfängerproblem - und genau deshalb stehen ja hier für andere die Zeichen ;-)
  • Schüler bewerten sich selbst - bei Gruppenprojekten ein unschlagbares Vorgehen
  • wir haben dieses Jahr bei keinem der realisierten Projekte Grund, Punkte abzuziehen - ewiger Wermouthstropfen ist die Organisation und das Einhalten von Terminen


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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost am 23. Mai 2008

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist