2.4. Signalwandlung Analog/Digital und Digital/Analog - Codeumsetzer history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 07.09.12 08:21:33
Eindeutig bekommt heute die Digitaltechnik den Vorrang - digital ist in den definierten Grenzen absolut genau (scharf) - analog ist immer unscharf - Quelle für nachfolgende Angaben: A/D- und D/A-Umsetzer
1. Analog-Digital-Wandler
2. Digital-Analog-Wandler
3. Technischer Einsatz in Rechnern
4. Technisches Know-How zu AD/DA-Wandlern
5. Quantisieren, Codewandlung und Digitalisieren
6. Verwandte Themen

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Logo der D/A bzw. A/D-Wandlung

 

begrenzt verwendbar - selbst aufpassen, ab welcher Stelle es Blödsinn wird ;-)

Wissen für Fortgeschrittene der Informatik

Signaldarstellung analog und digital

Digitaltechnik hier und hier
Die Umsetzung einer analogen Signalgröße in eine digitale Ausgangsbelegung soll anhand der in Bild unten gezeigten Kennlinie des A/D-Umsetzers erläutert werden. Willkürlich wurde dabei von einem 4-bit-AD-Umsetzer ausgegangen; d. h., das analoge Eingangssignal wird in 16 diskrete Werte überführt. Die Anzahl der möglichen digitalen Ausgangssignalwerte charakterisiert damit die »Auflösung« des AD-Umsetzers.
Die Abszisse trägt die auf den Endwert normierte Eingangssignalgröße, wobei mit FS üblicherweise der »full scale«-Wert(Skalenendwert oder Endausschlag) bezeichnet wird. Diese Bezeichnung wird im folgenden weiter verwendet: Innerhalb einer Quantisierungsstufe ändert sich das digitale Ausgangssignal nicht. Es ist grundsätzlich eine Quantisierungsunsicherheit von ±1/2 LSB (LSB = least significant bit, Quantisierungsstufe) vorhanden. Diese Unsicherheit tritt selbst beim idealen, d.h. fehlerfreien A/D-Umsetzer auf. Eine Reduzierung dieses Fehlereinflusses ist nur durch die Erhöhung der Auflösung erreichbar.
Die typischen Fehler des AD-Umsetzers sind in Bild 2.2 angegeben. Bild 2.2 a zeigt die Kennlinie eines A/D-Umsetzers mit Offset. Der Offset eines A/D-Umsetzers wird dadurch charakterisiert, dass die 1. Ausgangssignaländerung nicht bei 1/2 LSB auftritt. Die in Bild 2.2 b gezeigte Kennlinie demonstriert einen Verstärkungsfehler des A/D-Umsetzers. Gemäß Bild 2.1 muss bei idealer Umsetzerkennlinie zwischen erstem und letztem Ausgangssignalwechsel eine Spannung entsprechend FS - 2LSB liegen. Bei kleinerer Spannung (wie in Bild 2.2 b) ist der resultierende Verstärkungsfaktor zu hoch. Linearitätsfehler werden in Bild 2.2 c und- Bild 2.2 d gezeigt. In Bild2.2 c sind verschiedene Quan tisierungsstufen durch die Nichtlinearität der Umsetzerkennlinie ungleich 1 LSB: Ist die Linearität wie in Bild 2.2d verletzt, erscheinen verschiedene Codekombinationen am Ausgang nicht mehr.
Zur Kalibrierung eines AD-Umsetzers sind die Änderungen des Ausgangssignals als Reaktion auf Eingangssignaländerungen verwendbar. Bei Betrachtung von Bild 2.1 wird deutlich, dass der Nullpunkt der Übersetzerkennlinie durch einen Übergang des Ausgangssignals von LLLL auf LLLH bei einer Eingangsgröße von 1/2 LSB eingestellt werden kann. Für die richtig eingestellte Verstärkung muss sich bei einer Eingangssignalgröße von FS - 1,5 LSB die Ausgangsspannung von HHHL auf HHHH ändern.
In Tabelle unten ist für A/D-Umsetzer bis zur Auflösung von 12 bit eine Zusammenstellung dieser für die Kalibrierung wichtigen Spannungswerte gegeben. Als FS-Wert wurden 10,24 V festgelegt, da sich günstig meßbare Werte für das LSB ergeben und in der Praxis häufig dieser Wert verwendet wird. In den bisher angegebenen Kennlinien wurde von einer binären Codierung des Ausgangssignals ausgegangen. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass neben dem Binärcode weitere Codes zur Verschlüsselung des Ausgangssignals verwendet werden, z. B. BCD-Code, 2-4-2-1-BCD-Code; Gray-Code und die hierzu komplementären Formen. Eine Übersicht zu diesen Codes ist im Anhang zu finden.
Des weiteren wurde in den Kennlinien von einer unipolaren Eingangssignalgröße ausgegangen, was zwangsläufig gewisse Einschränkungen bedeutet. Die Umsetzung einer bipolaren Eingangssignalgröße bereitet dabei keine besonderen Schwierigkeiten. Eine häufig angewendete Methode besteht in der Gleichrichtung des zu verarbeitenden Eingangssignals und der anschließenden A/D= Umsetzung der nunmehr wieder unipolaren Eingangssignalgröße, wobei die Gleichrichterschaltung die Vorzeicheninformation in Form eines zusätzlichen Bit liefert.

Diagramm der D/A bzw. A/D-Wandlung

Hierbei repräsentiert jede Leitung ein Bit. Zur Darstellung eines Bytes (8-bit-Wort) werden also 8 Anschlüsse eines Schaltkreises und zur Übertragung des Bytes 8 Leitungen bzw. Übertragungskanäle benötigt.


1. Analog zu Digital-Wandler - also A/D-Umsetzer history menue scroll up

Via Spannungsteiler und Logik werden die Eingangsspannungspegel auf ein entsprechendes Bitmuster umgesetzt, wobei die Höhe des Eingangspegels direkt als hexadezimaler Größenwert in des Bitmusters zu interpretieren ist.

8-Bit A/D-Wandler (linear)

8-Bit A/D-Wandler (linear) als ProfiLab 3.0-Datei


2. Digital zu Analog -Wandler - also D/A-Umsetzer history menue scroll up

Via Widerstandskombination in Koopertion mit OPVs und Logik werden die digitalen Eingangssignale auf ein entsprechendes Spannungspotential am Ausgang umgesetzt, wobei die Höhe des Ausgangspegels direkt als hexadezimaler Größenwert in des eingegebenen Bitmusters zu interpretieren ist.
Zur AD-Umsetzung sind eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren bekannt, die sich nach den. verschiedenstem Gesichtspunkten systematisieren lassen. Nicht alle bekannten Verfahren sind gleichwertig in der Praxis vertreten, und nur wenige haben sich für den Einsatz in integrierten Umsetzerschaltkreisen prädestiniert deshalb soll hier nur eine Auswahl der für den Amateur bedeutsamen Verfahren betrachtet werden.
Grundsätzlich lassen sich die Verfahren zur AD-Umsetzung in direkte und indirekte erfahren einteilen. Bei indirekten Verfahren erfolgt die Umsetzung über eine noch analoge Zwischengröße (Zeit oder Frequenz), die dann erst digitalisiert wird. Diese Zwischenstufe entfällt bei den direkten Vorfahren.
AD-Umsetzer nach den indirekten Verfahren lassen sich günstig im Zusammenwirken mit digitalen Zeit- oder Frequenzmeßgesräten verwenden. Vom eigentlichen AD-Umsetzer ist dann nur der Umsetzer in die entsprechende Zwischengröße (Zeit oder Frequenz) aufzubauen. Für den Amateur ergeben sich aufwandsmäßig günstige Lösungen, die mit erprobten Schaltbeispielen in der Fachliteraut abgehandelt werden.
Direkte Umsetzer sind aufgrund des höheren schaltungstechnischen Aufwands vom Amateur diskret auf der Basis von Operationsverstärkern und digitalen SSI- bzw. MSI-Schaltkreisen schwieriger realisierbar.
Besondere Vereinfachungen ergeben sich durch den Einsatz integrierter AD-Umsetzerschaltkreise. Neben den erreichbaren Schaltungsvereinfachungen und der damit verbundenen Reduzierung der Bauelementeanzahl und des Platzbedarfs ist auf dieser Basis eine stabile Arbeitsweise der gesamten
AD-Umsetzerbaugruppe erreichbar. Auflösungen von mehr als 8 bit waren bei mehr oder minder diskret realsierten AD-Umsetzern stabil kaum möglich. Auf der Basis integrierter AD-Umsetzerschaltkreise lassen sich aber auch für den Amateur unter Wahrung bestimmter Voraussetzungen Auflösungen von 12 bit und mehr erreichen.
Die im folgenden betrachteten Verfahren zur AD-Umsetzung wurden nach den oben genannten Gesichtspunkten ausgewählt. Die Verfahren zur AD-Umsetzung nach dem Sägezahnprinzip, mit VCO und nach dem Zählverfahren sind in ihren schaltungstechnischen Realisierungen einfach und ermöglichen mittlere bis geringe Genauigkeiten. Für diskrete Realisierungen lassen sie sich unter den genannten Bedingungen verwenden. Mit AD-Umsetzern nach dem Prinzip der Ladungsmengenkompensation bzw. der Deltamodulation sind auf Kosten des schaltungstechnischen Aufwands Verbesserungen erreichbar. Für die integrierten Lösungen haben die AD-Umsetzer nach dem Verfahren der sukzessiven Approximation sowie dem Doppel-Flanken-Verfahren und die parallelen Umsetzer Bedeutung erreicht.
Auf der Grundlage der 3 letztgenannten Arten lassen sich nahezu alle Umsetzerprobleme (zumindest im Amateurbereich) bei hinreichender Verfügbarkeit der entsprechenden Schaltkreise lösen. Das im Angebot bzw. in Entwicklung befindliche Typensortiment unterstützt diese Aussage.

8-Bit D/A-Wandler (linear)

8-Bit D/A-Wandler (linear) als ProfiLab 3.0-Datei

Paraleller D/A-Umsetzer

 

 
Paraleller A/D-Umsetzer

Durch den parallelen AD-Umsetzer wird in einem Arbeitsschritt der analogen Eingangsspannung ein digitales Ausgangssignal zugeordnet. Beim parallelen AD-Umsetzer handelt es sich um einen direkten Umsetzer da keine Zwischengröße mehr gebildet wird. Entsprechend einer Auflösung von n bit sind hierzu 2n - 1 Komparatoren erforderlich, die mit abgestuften Referenzspannungen beschaltet sind. Bild 12 zeigt das Schaltungsprinzip für einen 3-bit-Umsetzer. Durch einen Widerstandsteiler werden die abgestuften Referenzspannungen für jeden Komparator abgeleitet. Entsprechend der Umsetzerkennlinie sind diese Spannungen zu (2 n - 1) : 16 Uref festgelegt (n = 1 bis 7). Die nach geschalteten 7 Komparatoren realisieren den Vergleich mit der anliegenden Eingangsspannung. Der nachfolgende Coder ist eine rein kombinatorische Schaltung, die die Zuordnung der Komparatorausgangssignale zum Ausgangssignal entsprechend der gewünschten Ausgangscodierung vornimmt. Tabelle 1 zeigt die logischen Verhältnisse bei binärer Codierung des Ausgangssignals für den parallelen 3-bit-AD-Umsetzer nach Bild 1. Bild 2 zeigt eine mögliche NAND-Realisierung, die mit Grundgattern der TTL- bzw. CMOS-Reihe aufgebaut werden kann.
Der Vorteil des parallelen AD-Umsetzers liegt in seiner kurzen Verarbeitungszeit, die praktisch durch die Komparator- bzw. Gatterschaltzeiten bestimmt wird. Dieser Vorteil muss aber durch einen beträchtlichen Bauelementeaufwand erkauft werden.
Selbst bei der Verwendung von Mehrfach-Operationsverstärkern als Komparatoren werden 4-bit-Umsetzer für den Amateur die Grenze darstellen.
Der angegebene 3-bit-Umsetzer lässt sich bei Verwendung von 4-fach-Operationsverstärkern mit TTL-kompatibler Ausgangsstufe bereits mit nur 5 Schaltkreisen (zwei 4-fach-Operationsverstärker, 2 mal 74LS00 der V4011, ein 74LS04 oder 40098) realisieren.

UE/Uref K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7 A2 A1 A0
0 bis l/8 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
1/8 bis 2/8 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1
2/8 bis 378 1 1 0 0 0 0 0 0 1 0
3/8 bis 4/8 1 1 1 0 0 0 0 0 1 1
4/8 bis 5/8 1 1 1 1 0 0 0 1 0 0
5/8 bis 6/8 1 1 1 1 1 0 0 1 0 1
6/8 bis 7/8 1 1 1 1 1 1 0 1 1 0
7/8 bis 8/8 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Signallogik beim parallelen 3-Bit A/D-Umsetzer

Bild 1 - Referenzspannungslogik mit Digital-OPV

Bild 1 - Referenzspannungslogik mit Digital-OPV

 

Bild 2 - Umcodierer-Logik

 

Bild 2 - Umcodierer-Logi

Umcodierer des Paralelumsetzers im ProfiLab 3.0-Format

Umcodierer nach Kanonisch Disjunktiver Normalform

Umcodierer nach Kanonisch Disjunktiver Normalform hier als ProfiLab 3.0-Datei

Zusammengefasst nach den de Morgan'schen Theoremen ergibt sich diese Kurzform

und hier die zusammendownload/coder02.prjgefasste Form als ProfiLab 3.0-Datei

Umcodierer des Paralelumsetzers im ProfiLab 3.0-Format


3. AD/DA-Wandler im Rechnereinsatz history menue scroll up

4. Technisches Know-How für den AD/DA-Wandler-Einsatz history menue scroll up

5. Quantisieren und Digitalisieren und Kodieren history menue scroll up
 
1. Quantisieren und Kodieren
2. Spezial-IS in Variationen
3. Starterkids und Entwicklungswerkzeuge
4. Datenerfassungssysteme
5. Analog-Digital-Umsetzung
6. Kodierung

7. Quantisierung
8. Digitalisierung
7. Quantisierung
Quantisieren und Kodieren 

DipL-Ing. HEINZ W. PRANGE - DK8GH in FA 11/95 • 1199

AD-Wandlung und Digitalisierung grundsätzlich - Klick's Bild!

In vielen Zeitschriften findet man in letzter Zeit wiederholt Beiträge zur digitalen Erzeugung bzw. Verarbeitung von Analogsignalen. Darin kommen viele Fachbegriffe vor, die manchem fremd sind, der sich bisher noch wenig mit der Digitaltechnik beschäftigt hat. Dieser Beitrag befasst sich mit solchen Begriffen, ihrer Anwendung und Bedeutung.
Im Bereich der Digitaltechnik gibt es erfreulicherweise viele Selbstbau-Anleitungen. Meist enthalten diese auch Anregungen zur Erweiterung, Ergänzung oder Änderung der jeweiligen Projekte. Die Grundlagen zur Digitaltechnik und ihren Funktionen werden dagegen für gewöhnlich nur gestreift oder fast ignoriert - zum Leidwesen der „Alt-Elektroniker" oder der Leute, die sich bisher ausschließlich mit der Analogtechnik beschäftigt haben. Hier geht es nicht nur um digitale Schaltungstechnik, sondern es gehört außer einer guten Portion digitaler Rechentechnik noch die Umwandlung analoger Signale in digitale und umgekehrt dazu.
Sie ahnen sicher schon, was ich vorhabe. - Richtig! Mit meinen Beiträgen versuche ich Brücken zu bauen, Lücken zu schließen bzw. „Einsteigern" eine Reihe von Begriffen und ihre Bedeutung Schritt für Schritt so zu erläutern, dass die erfolgreiche Beschäftigung mit diesem so aktuellen Bereich der Digitaltechnik leichter fallen kann.

Spezial-IS in Variationen

Zunächst standen und stehen Spezial-IS mit Standardfunktionen (wie das Umsetzen von analogen in digitale Signale oder umgekehrt) zur Verfügung. Hierfür gab es bereits ein verhältnismäßig großes Spektrum an integrierten Bauelementen, da die Signalumwandlung ja nach verschiedenen Methoden erfolgen kann (Tabelle 1). Wir kommen auf diese Methoden noch zu sprechen. 
Die Reihe der Spezial-IS wurde weiterentwickelt, ihre Leistungsfähigkeiten wesentlich erhöht, die Einsatzbereiche dadurch erweitert und die Qualität der Entwicklungshilfsmittel ständig verbessert [1].
Die Industrie setzt in stärkerem Maße diese Spezial-IS in Geräten ein. So hat u. a. ICOMs neues „High-Tech-Kurzwellen-Flaggschiff ` IC-755DSP die Abkürzung der neuen Technik DSP bereits in der Typenbezeichnung. DSP steht als Abkürzung für digital signal processing, was soviel bedeutet wie digitale Erzeugung bzw. Verarbeitung von Signalen.
Infolge der gestiegenen Nachfrage fallen die Preise. Einige IS gibt es bereits in sogenannten Low-Cost-Anwendungen. Funkamateure und Hobby-Elektroniker entdecken plötzlich eine besondere Vorliebe für diese Spezial-IS. Die momentane Situation ist - so glaube ich - mit dem Zeitabschnitt vor Jahren zu vergleichen, als auf dem Markt preiswertere Bausteine bzw. IS-Familien für PLL-Schaltungen (PLL = phase-locked-loop) zugunsten der Aufbereitung von Frequenzeinstellungen für 2-m- und 70-cm-Selbstbaugeräte greifbar waren.

Starterkits und Entwicklungswerkzeuge 

Der Markt bietet ein beachtliches Spektrum an Bauelementen, Starterkits und Entwicklungswerkzeugen wie Evaluationsboards und Hochsprachenkompilern, die überdies auch für Hobbyelektroniker erschwinglich werden.
Vielleicht haben Sie ja schon das eine oder andere Projekt begonnen, das bereits im FUNKAMATEUR vorgestellt wurde. Da ist dann u. a. die Rede vom Shannon-Theorem, von Quantisieren, Inkrementieren, Digitalisieren, Kodieren u. v. a. m.
Spezialisten haben damit überhaupt keine Probleme, „Nur-Anwender" wahrscheinlich auch nicht, solange auf Anhieb alles läuft und funktioniert. Doch wenn es um die Fehlersuche geht oder man sich etwas mehr fürs „Eingemachte" interessiert, kann es schwieriger werden. Es ist sicherlich nachdenkenswert, diesem oder jenem Begriff auf den Grund zu gehen. DL71Y spricht das im Zusammenhang mit dem DDS-Schaltkreis AD 7008 in [3] so an: 
„Der äußerst bescheidene Aufwand bei der Hardwarerealisierung verlockt geradezu zum Nachbau ... . Es bleibt auch „Altelektronikern" nicht erspart, sich mit Programmierung, Schnittstellen- und Timingproblemen zu beschäftigen, will man es wagen, sich aktiv mit der neuen Technik auseinander zusetzen."
Der Hinweis, sich mit Dingen anzufreunden, die man bisher nicht brauchte oder nur Mühe machten, mag Sie in Erstaunen versetzen. Wo soll der Einsteiger beginnen? Mit Schnittstellen, mit der Programmierung oder womit sonst?
Auf diese Frage gibt es natürlich keine allgemeingültige Antwort. Ich habe jedoch in zahlreichen Schulungsmaßnahmen und Fortbildungsprogrammen beobachtet: Fundierte, oft gar als einfach angesehene Grundlagen sind der beste Einstieg in jedes Spezialgebiet. Da muss man es nicht unbedingt als langweilig empfinden, Bekanntes aus einem anderen Blickwinkel neu zu sehen. Man kann sich gut dabei auf die Schulter klopfen, wenn man etwas zwar längst schon kennt - bei wenigen Kleinigkeiten allerdings ehrlicherweise sagen muss „Nun ist mir der Zusammenhang erst richtig klar geworden". In diesem Sinne sollen die angesprochenen Bereiche, grundlegende Zusammenhänge in Anwendungen und die Bedeutung der einzelnen Fachbegriffe behandelt und verdeutlicht werden.

Datenerfassungs-Systeme

Datenerfassungssysteme - Klick's Bild!

Systeme zur Erfassung und Umwandlung von Daten stellen die Verbindung zwischen der wirklichen, analogen Welt der physikalischen Parameter und der künstlichen, digitalen Welt der Rechner, Verarbeitungs- und Überwachungsanlagen dar.
Heute setzt man mit Nachdruck digitale Systeme ein. Dadurch bekommen die Verbindungen oder Vermittlungen zwischen den Systemen dieser beiden Welten in ihrer Funktion eine so enorm große Bedeutung. Der Nachdruck besteht, weil digitale Systeme preisgünstig sind, hohe Genauigkeit ermöglichen und relativ einfach in komplexen Schaltungen einzusetzen und zu nutzen sind. Analoge Größen sind zwar besonders anschaulich abzubilden und in vielen Anwendungen nicht zu entbehren, doch in der Praxis stellt man sie selten auf mehr als drei Dezimalstellen genau dar. Digitale Größen dagegen bestehen aus abzählbaren Elementen und lassen sich mit beliebiger Genauigkeit darstellen.
In der Regel nimmt man zweiwertige, digitale Elemente; d. h., sie haben nur zwei mögliche Zustände, die man üblicherweise mit Pegelangaben wie low und high bewertet oder ihnen die Ziffern 0 (Null) und 1 (Eins) zuordnet. Die beiden möglichen Zustände kommen der elektrischen Schaltungstechnik sehr entgegen (es fließt Strom, oder es fließt kein Strom; ein Schalter ist geschlossen, oder er ist offen usw.). Diese Eigenschaft der Zweiwertigkeit nennt man binär.
Spezielle Bauteile haben die Vermittlungsfunktion zwischen der analogen und der digitalen Welt zu übernehmen. Man bezeichnet solche Bauteile als Analog/Digital-Umsetzer (ADU) und als Digital/Analog-Umsetzer (DAU).
Neben den A/D- und D/A-Umsetzern kommen in den Systemen herkömmliche, bekannte und zusätzliche besondere, neue Schaltungsformen vor, die man in Spezial-IS gleich mit einbaut, also integriert. Zu den bekannten Funktionen zählen Übertrager, Verstärker und Filter. Hinzu kommen u. a. nichtlineare Analogfunktionen, Analog-Multiplexer und Demultiplexer sowie Sample/Hold-Funktionen, um nur einige wichtige zu nennen. Bild 1 zeigt die Zusammenschaltung solcher Komponenten zu einem Datenerfassungs-System.
Am Eingang stehen immer ein oder mehrere analoge Signale. Sind es Signale in anderer physikalischer Form (z. B. Temperatur, Position etc.), werden sie zunächst in ein elektrisches Signal gewandelt. Die weitere Verarbeitung erfolgt grundsätzlich in elektronischen Schaltkreisen.
Der Verstärker bringt das elektrische Signal auf einen für die weitere Verarbeitung brauchbaren Pegel. Die Eingangssignale sind nämlich in der Regel zu klein, um sie direkt weiterverarbeiten zu können. Hierzu sind manchmal auch ganz spezielle Verstärker notwendig. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn es um die Umsetzung in eine nichtlineare Form geht, um Quadrieren, Multiplizieren, Dividieren oder Umsetzen in Effektivwerte.
Dem Verstärker folgt üblicherweise ein aktives Filter. Das Filter reduziert für gewöhnlich hochfrequente Störanteile, Rauschen und sonst unerwünschte Produkte, die das Nutzsignal unzulässig beeinträchtigen.
Sind mehrere analoge Signale quasi gleichzeitig zu verarbeiten, folgt ein Multiplexer. 
Dieser tastet - gewissermaßen wie ein automatisch betriebener Stufenumschalter - nacheinander die einzelnen Analogsignale ab und schaltet sie für eine ganz bestimmte Zeitdauer zur weiteren Verarbeitung an den Multiplexer-Ausgang durch (Bild 2). Während der Aufschaltzeit übernimmt ein Sample & Hold-Verstärker die Signalspannung. Dieser spezielle Verstärker hält deren Pegelwert so lange fest, bis er durch den nachgeschalteten Umsetzer digitalisiert worden ist (sample = abtasten; hold = halten). Aus dem abgetasteten Analogpegelwert entsteht so ein Digitalwert in Form von Bits und Bytes. Ein Byte ist die Zusammenfassung von acht Bits (Bild 3). Das Bit selbst stellt als zweiwertiger Zustand die kleinstmögliche Informationseinheit dar.
Die digitale Form des analogen Wertes selbst nennt man ein Datenwort ganz bestimmter Breite. Die Breite ist bestimmt durch die Anzahl der Bits, in die umgesetzt wurde (z. B. 8 oder 16 Bit breit) bzw. aus der das Datenwort nach der Umsetzung jeweils besteht.

Analog-Digital-Umsetzung

Eine Analog/Digital-Umsetzung ist in ihrer grundsätzlichen Form ein zweistufiger Prozess. Er besteht aus der Quantisierung und der Kodierung. Für die eigentliche Umsetzung gibt es verschiedene Methoden bzw. Verfahren (Tabelle 1).
Die Quantisierung ist der Vorgang der Umsetzung eines fortdauernden Analogsignals in eine Serie diskreter Ausgangszustände. Jeder dieser Ausgangszustände enthält somit eine Information über das Analogsignal. Die Anzahl der Ausgangszustände gibt dann die Breite des erwähnten Datenworts an.

Kodierung

Unter Kodieren versteht man das Verschlüsseln von Informationen (hier der durch die Quantisierung erreichten Ausgangszustände) mit Hilfe eines Kodes. Der dabei benutzte Kode ist die Vorschrift für die eindeutigen Zuordnungen von Zeichen und Zeichenfolgen (nach DIN 44300). Anstelle von Zuordnen sprechen viele Fachleute vom Verschlüsseln, was im Grunde genommen das gleiche ist, nur geheimnisvoller klingt.
Kodes, die nur zwei Zeichen (z. B. 0 und 1) verwenden, heißen binär.
Jeder Kode hat seine bestimmte Bedeutung, seine Vor- und Nachteile. Einige vereinfachen insbesondere die rechnerische Verarbeitung von Datenwörtern, andere eignen sich extra für die Überwachung von fehlerfreien Übertragungen. Im Gray-Kode ändert sich beim Übergang von einer zur nächstfolgenden Tetrade (= 4 Elemente) z. B. nur ein einziges Bit. Der 3-Exzeß-Kode und der Aiken-Kode zeigen gewisse Symmetrien usw.

Code-Umrechnungstabellen - Klick's Bild!

Quantisierung

Die Quantisierung erreicht man mit dem schon angesprochenen A/D-Umsetzer, der das analoge Signal also digitalisiert.
Den „Tacho" oder Kilometerzähler im Kraftfahrzeug oder am Fahrrad kann man für den Vergleich von analog und digital zu Hilfe nehmen. Die Darstellung ist dabei dezimal, denn im Alltag sind wir es gewohnt, mit den 10 Zahlzeichen von 0 bis 9 zu rechnen. Die elektronische Signal- und Datenverarbeitung bevorzugt das duale Zahlensystem, das lediglich 2 Zahlzeichen mit den Werten Null und Eins - also die binären Zustände - kennt, die durch elektronische Schalterzustände leicht nachzubilden sind. Hinzu kommt in der Rechentechnik das hexadezimale Zahlensystem.
Das hexadezimale Zahlensystem benutzt 16 Zahlzeichen, nämlich von 0 bis 9 und weiter A, B, C, D, E und F. Nach der Norm heißt es eigentlich Sedezimalsystem. Doch der Praktiker kennt es nur als Hexadezimalsystem (Tabelle 2).
Wir wollen hier nun keine Zahlenakrobatik „veranstalten". Es geht nur darum, wichtige Zusammenhänge zu zeigen oder in Erinnerung zu bringen, die bei der digitalen Verarbeitung von Signalen vorkommen. Um dies deutlich zu machen, seien dann auch mal etwas weithergeholte Beispiele für den „Aha-Effekt" in diesem Beitrag erlaubt. Die Anzeige der Geschwindigkeit ist beim besagten Tacho ihrem Wert entsprechend Tabelle 1:
Methoden der Analog/Digital-Umsetzung Vergleichsverfahren mit schrittweiser Annäherung (Methode der sukzessiven Approximation) Integrierendes Verfahren (Dual-Slope-Methode)
Parallel-Wandler (Flash-Verfahren) Ladungs-Ausgleichsverfahren (Charge-Balancing) (= analog) durch den stetigen Winkelausschlag des Meßgerätezeigers gegeben, die zurückgelegte Wegstrecke wird dagegen in Zahlenwertschritten angezeigt (= digital), 
deren letzte Stelle mit der Wertigkeit von 0,1 km = 100 m je Ziffernsprung die höchstmögliche Auflösung der Entfernungsangabe bestimmt.
Im LC-Display einer modernen Anzeige sehen wir den „Sprung" von einer Ziffer zur nächsten deutlicher. Zahlenwerte zwischen den Sprüngen gibt es nicht! Das ist 
durch die Meßanordnung vorgegeben, „systembedingt" - wie der Fachmann es nennt.
Die größtmögliche Auflösung ist durch den kleinstmöglichen Schritt (ebenfalls systembedingt) festgelegt. Nur mit kleineren Schritten (= einer Systemänderung) - sprich: einer kleineren Einheit - wäre eine größere Auflösung möglich.
In herkömmlichen Kilometerzählern ist der Übergang von analog zu digital noch zu erkennen, d. h., man sieht nebeneinander die stetige Bewegung im Antrieb der Ziffernräder und das ruckartige Abbilden der Ziffern im Anzeigerahmen (durch Mitnehmerstifte oder -nocken). Wir registrieren deutlich die Umsetzung des analogen Signals in ein digitales Signal.
Bei [2] liest man im Vorwort zum Thema Umsetzen unter anderem: „...Etwas überspitzt kann man sagen: Als der nackte Affe von den Bäumen stieg und sprechen lernte, erfand er den A/D-Wandler! Wieso?..."
Nun, man stelle sich vor, ein „Vormensch" wollte einem anderen mitteilen, wie groß oder lang ein bestimmter Gegenstand ist. Hierfür benötigte er greifbare Vergleichsmaßstäbe. Greifbar waren im Anfang die Maßstäbe „Elle", „Spanne" und „Finger". Der Finger erschien dabei als die zunächst kleinste Einheit. In dieser Einheit „zählte" 
man Längen durch Vergleichen ab. Die Einheit „Finger" (lateinisch Digitus und daraus abgeleitet 1 Digit) war nicht weiter unterteilt.

Tabelle 2 - Zahlensysteme - Klick's Bild!

Bild 4 Übertragungskurve eines 3-Bit A/D-Wandlers - Klick's Bild!

Digitalisieren

Durch „Digitalisieren" bekam man für die Länge einen Zahlenwert (z. B. 14 Finger lang). Man maß also die Länge in der Einheit „Finger". Messen heißt (auch heute noch) Vergleichen mit einer festgelegten Einheit.
War die tatsächliche Länge etwas länger als genau 14 Finger, musste man sich entscheiden: zu 14 oder 15 Fingerlängen. Der tatsächliche Meßwert läßt sich „systembedingt" nur mit der Abweichung von plus/ minus einer Fingerlänge als kleinster Information (= 1 Bit) der Zahl für die Länge darstellen.
Das Bit entspricht dem Digit „Finger" als größtmögliche Auflösung beim Umsetzen der analogen Länge in die digitale Angabe. 
Eine größere Auflösung wäre erst mit einer noch kleineren Einheit möglich. - Nebenbei: Sie kennen diese Tatsache von Digitalmultimetern in der Aussage „Meßwert plus/minus 1 Digit".
Nun aber zur eigentlichen Technik. Bild 4 zeigt die Übertragungskurve eines idealen Quantisierers mit acht möglichen Ausgangszuständen. In diesem Beispiel wird nach dem BCD-Kode kodiert. Mit der Zuordnung der neben die Zustände geschrieben Kodeworte veranschaulicht das Bild gleichzeitig die Funktion eines 3-Bit-A/D-Umsetzers. Der analoge Eingangsspannungsbereich in diesem Beispiel beträgt 0 bis +18 V.
Das Bild verdeutlicht eine Reihe von Begriffen: So ist die Auflösung durch die Anzahl der Ausgangszustände bestimmt. Hier sind das 3 Bits, also ist die ganze Einrichtung ein 3-Bit-Quantisierer.
Die Anzahl der Ausgangszustände eines binärkodierten Quantisierers beträgt 2". 
Der Exponent n ist hierbei durch die Anzahl der Bits gegeben. Demnach bekommen wir bei einem 8-Bit-Quantisierer genau 256, bei einem 12-Bit-Quantisierer sogar 4096 Ausgangszustände.
Die Entscheidungspunkte oder Schwellenpegel sind in der Anzahl um genau 1 kleiner als die Anzahl der möglichen Ausgangszustände, also (2°-1). Die Schwellenpegel 
liegen in unserem Beispiel bei +1,25, +3,75, +6,25, +10,0, +12,5, +15,0 und AusgangsZustände Code Eingangsspannung in V Bild 4: Übertragungskurve eines idealisierten 3-Bit-A/D-Wandlers +16,25 V. Bei einem linearen Quantisierer müssen diese Entscheidungspunkte selbstverständlich sehr präzise gesetzt sein, um den analogen Bereich in korrekte Quantisierungswerte unterteilen zu können.
Die Linie kennzeichnet die analogen Spannungswerte genau in der Mitte eines jeden Ausgangskodeworts. Anders ausgedrückt: Die Spannungen der analogen Entscheidungspunkte liegen genau in der Mitte zwischen zwei der aufeinanderfolgenden Mittelpunkte der Kodewörter.
Wir können so bestimmte Teilstücke des analogen Eingangsbereichs von Spannungsdifferenzen zwischen aneinanderliegenden Entscheidungspunkten betrachten. Auf jedem dieser Teilstücke gibt es eine Spanne analoger Werte, innerhalb der dasselbe Ausgangskodewort erzeugt wird. Diese Spanne beträgt in unserem Beispiel 2,5 V und heißt Quantisierungsmaß oder Quantum.
Rechnerisch bekommt man das Quantisierungsmaß mit der folgenden Gleichung: Quantum = Endbereich geteilt durch 2°, 
in unserem Beispiel ergibt sich also ein 
Quantisierungsmaß von:

Quantum = (20 V)/23 = (20 V)/8 = 2,5 V. 
Zu erkennen ist: Das Quantisierungsmaß ist die kleinste Spannungsdifferenz, die vom Quantisierer unterschieden, also aufgelöst werden kann. Das ist bei unserem 3-Bit-Quantisierer natürlich eine nur grobe Auflösung. Nehmen wir statt dessen einen 12-Bit-Quantisierer, sieht es schon sehr viel besser aus:

Quantum = (20 V)/212 = (20 V)/4060 = 0,00488 V = 4,88 mV.

Eine höhere Auflösung bekommt man demnach mit höherer Anzahl der Bits im Quantisierer.

Literatur

[1] The ARRL Handbook for Radio Amateurs (1995), 72. Ausgabe, ISBN 0-87259-172-7
[2] Peltz, G.: Praxis der Analog- und Digitalwandler, Grundlagen, Versuchs- und Anwendungsschaltungen. Elektor-Verlag GmbH, Aachen, ISBN 3-921608-88-0
[3] Rohde, D., DL71Y: DDSI - Computergesteuerte Digital Direkt Synthesizer. FUNKAMATEUR 44 (1995), H. 7, S. 752-753, H. 8, S. 862-863


6. Verwandte Themen history menue scroll up
Codewandlungen stehen in der Praxis immer dann an, wenn Gerätekomponenten eingangs- und/oder ausgangsseitig einen Wechsel des Signalmusters erwarten oder benötigen. Defacto ist die Gesamthiet aller logischen Schaltungen nichts weiter als eine Codewandlung. Immer wird aus einem gleichen Input ein äquivalenter Output generiert.

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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost im März 2001

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist