Lochkarten history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 24.03.24 16:06:19

Lochstreifen dienten seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts der Darstellung und Speicherung von Daten auf langen Papier- oder auch Plastikbändern. Zunächst wurden sie in der Datenübermittlung durch Telegrafen eingesetzt. Morse-Punkte (kurze Signale) wurden dabei z. B. durch senkrecht übereinanderstehende Löcher, Striche (lange Signale) durch diagonal angeordnete Löcher kodiert (Wheatstone-Lochstreifen-Code).
Die heute noch bekannten Lochstreifen wurden als Speichermedium für Fernschreiber und Computer eingesetzt. Dazu wurde entsprechend dem eingesetzten Code nacheinander pro Zeichen eine das codierte Zeichen repräsentierende Lochreihe in den Streifen eingestanzt. Zu den Codelöchern kam pro Lochreihe noch ein kleineres Transportloch, das sowohl zur Synchronisation des Lochstreifens im Lesegerät als auch zu dessen Transport diente.
Eine Lochreihe mit n möglichen Lochpositionen erlaubt die Darstellung von 2n verschiedenen Zeichen. Verbreitete Codes waren der Baudot-Code mit fünf Lochpositionen für Fernschreiber, und ASCII mit acht (sieben plus Paritätsbit) Lochpositionen für Computeranwendungen.
Lochstreifen und ähnliche mechanische Speichersysteme wie Lochkarten waren vor dem Aufkommen magnetischer Speichermedien wie dem Magnetband die wirtschaftlichsten les- und beschreibbaren Datenträger. Aufgrund ihrer Robustheit, einfachen Handhabung und weiten Verbreitung werden Lochstreifen in geringem Maße noch heute eingesetzt. Im Computerbereich haben sie ihre Bedeutung allerdings verloren.
1. Zur Geschichte
2. Lochkarten
3. Der Baudot-Code
4. Murray verbessert ...
5. Lochkarten-Beispiele
6. Vom ASCII- zum UNICODE

Codes

Lochkarten-Logo

inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

Basiswissen der Informatik

Informatik-Profi-Wissen


1. Zur Geschichte history menue scroll up

Zurück geht die Idee des Einsatzes von Lochkarten auf das Konzept der Programmspeicherung für Webmuster nach Jaquard. Durch das Konzept von Herman Hollerith wurde die Lochkarte jedoch über fast 100 Jahre zum Datenträger schlechthin und erst durch den Lochstreifen weiter entwickelt, der heute noch begrenzt in bestimmten Bereichen Anwendung findet.
Lochkarten-Codierungen sind keine Binärmuster

Beispielanordnung der Daten Daten-Interpretation

Lesen einer Lochkarte ...

  1. Geht die Spalten einzeln von oben nach unten durch. Startet ganz links und arbeitet euch bis zum letzten Loch ganz rechts vor.
  2. Seht ihr in einer Spalte ein Loch in der obersten Zonenzeile, steht das Loch in den Ziffernzeilen darunter für einen Buchstaben von A bis I wie in der Vorlage. Ein Loch anstelle der Ziffer 1 bedeutet ein A, anstelle der Ziffer 2 ein B und so weiter.
  3. Seht ihr ein Loch in der mittleren Zonenzeile, steht das Loch in den Ziffernzeilen darunter für einen Buchstaben von J bis R. Demnach würde ein Loch anstelle der Ziffer 2 für ein K stehen.
  4. Seht ihr ein Loch in der unteren Zonenzeile, steht das Loch in den Ziffernzeilen darunter für einen Buchstaben von S bis Z. Hierbei wird allerdings die erste Zeile nicht gelocht, es geht ab Ziffernzeile 2 los: Ein Loch dort würde für ein S stehen.
  5. Gibt es weder in den Zonen- noch in den Ziffernzeilen ein Loch, bedeutet das ein Leerzeichen.
  6. Nach diesem Schema ergibt jede Spalte ein Zeichen, das sich zu einem Lösungssatz zusammensetzen lässt.


2. Lochkarten history menue scroll up

Wer heute Daten speichern möchte, tut dies meist in der Cloud oder auf einem USB-Stick. Im 18. Jahrhundert nutzten die Menschen so genannte Lochkarten. Diese waren mit Stanzungen versehen, die ein gewisses Lochmuster entstehen ließen. Wer den Schlüssel für diese Codes hatte – also zum Beispiel wusste, an welcher Stelle ein Loch für einen bestimmten Buchstaben steht –, konnte die erfassten Informationen auslesen. Auch Ziffern und Sonderzeichen ließen sich durch manche Lochkarten darstellen.
Das Aussehen der Lochkarten hat sich immer wieder geändert, wie heute das der Ladekabel unserer Handys. Und so wie es unterschiedliche Modelle und Hersteller von Handys gibt, waren damals auch Lochkarten mit verschiedenen Darstellungsarten verfügbar. Beim Decodieren musste also zuerst geklärt werden, um welchen Hersteller und Typ Lochkarte es sich handelt.
Standard-Lochkarte unsere-Lochkarte

Lochkarten & Lochstreifen

Lochkarten selber stanzen - die Vorlage

Lochkarten selber stanzen mit CorelDraw 11.0

Ziffern Hinweise zur Zonenzeile Zonenzeile Zeichen-Codierung
0 stanzen außer der 0 keine Zonenzeile   dritte Zonenzeile
1   keine Zonenzeile erste Zeichenreihe
2   keine Zonenzeile zweite Zeichenreihe
3   keine Zonenzeile dritte Zeichenreihe
4   keine Zonenzeile vierte Zeichenreihe
5   keine Zonenzeile fünfte Zeichenreihe
6   keine Zonenzeile sechste Zeichenreihe
7   keine Zonenzeile siebte Zeichenreihe
8   keine Zonenzeile achte Zeichenreihe
9   keine Zonenzeile neunte Zeichenreihe
Buchstaben      
A Buchstaben von A bis I - erste Zonenzeile erste Zonenzeile erste Zeichenreihe
B   erste Zonenzeile zweite Zeichenreihe
C   erste Zonenzeile dritte Zeichenreihe
D   erste Zonenzeile vierte Zeichenreihe
E   erste Zonenzeile fünfte Zeichenreihe
F   erste Zonenzeile sechste Zeichenreihe
G   erste Zonenzeile siebte Zeichenreihe
H   erste Zonenzeile achte Zeichenreihe
I   erste Zonenzeile neunte Zeichenreihe
J

Buchstaben von J bis R - zweite Zonenzeile

zweite Zonenzeile erste Zeichenreihe
K   zweite Zonenzeile zweite Zeichenreihe
L   zweite Zonenzeile dritte Zeichenreihe
M   zweite Zonenzeile vierte Zeichenreihe
N   zweite Zonenzeile fünfte Zeichenreihe
O   zweite Zonenzeile sechste Zeichenreihe
P   zweite Zonenzeile siebte Zeichenreihe
Q   zweite Zonenzeile achte Zeichenreihe
R   zweite Zonenzeile neunte Zeichenreihe
S

Buchstaben von S bis Z - dritte Zonenzeile

dritte Zonenzeile zweite Zeichenreihe
T   dritte Zonenzeile dritte Zeichenreihe
U   dritte Zonenzeile vierte Zeichenreihe
V   dritte Zonenzeile fünfte Zeichenreihe
W   dritte Zonenzeile sechste Zeichenreihe
X   dritte Zonenzeile siebte Zeichenreihe
Y   dritte Zonenzeile achte Zeichenreihe
Z   dritte Zonenzeile neunte Zeichenreihe
Leerzeichen      
 

keine Zonenzeile

keine Zonenzeile keine Zeichenreihe
  • keine Zonenzeile: Ziffern von 1 bis 9
  • erste Zonenzeile:  Ziffer 0 sowie Zeichen von A bis I (Zeilencodes von 1 bis 9)
  • zweite Zonenzeile: Zeichen von J bis R (Zeilencodes von 1 bis 9)
  • dritte Zonenzeile: Zeichen von S bis Z (Zeilencodes von 2 bis 9)
Software zum Stanzen und Auslesen von Lochkarten
Lochkartenstanzer Lochkartenleser

... Lochkarten-Stanzer

... zum Start als EXE-Datei

... zum Entpacken alsvollständiges ZIP-Archiv

... Lochkarten-Leser

... zum Start als EXE-Datei

... zum Entpacken alsvollständiges ZIP-Archiv

 
  • der Text darf nicht mit einem Leerzeichen beginnen - das wäre dann auch unsinnig


3. Der Baudot-Code history menue scroll up
Der Code Maria Stuarts war eine Mischung aus Chiffre und Codes, wobei er in sich und für seine Zeit ziemlich komplex war. Heute würden wir von einem mächtigen Algorithmus sprechen auch war der Schlüssel sehr sicher. Das Verfahren war jedoch monoalphabetisch und damit wiederum leicht angreifbar.

zum Baudot-Code

 


4. Murray verbessert ... history menue scroll up

Versuchte Baudot für seinen sehr erfolgreichen 5-Bit-Code mit Umschaltfunktion noch ähnlich dem Morse-Code, die häufigsten benutzten Zeichen mit einfachen Bitmustern zu besetzen, erkannte Murray völlig zu recht, dass dies für die Fernschreiber überhaupt keinen Vorteil mehr bot und passte die Muster dem Binärcode an. Somit haben Baudot- sowie Murray-Code den gleichen Grundansatz, jedoch vollkommen verschiedenen Code Tabellen.

zum Murray-Code


5. Lochkartenbeispiele history menue scroll up

Nun versuchen wir einmal selbst solche Lochkarten zu lesen. Dabei ist zu beachten, dass pro Karte nicht mehr als 80 Zeichen zur Verfügung stehen. Bedenkt man dabei, dass auf einer dicht beschriebenen Seite A4 etwa 6000 Zeichen abgebildet werden können, so ist der Papieraufwand beträchtlich.
 
 
         
         
         
 
       
         
         
   


6. Vom ASCII- zum UNICODE history menue scroll up

 
 



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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost am 20. Dezember 2010 um 9.19 Uhr

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehemn ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist

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