Sputnik 1 (russisch Спутник für Weggefährte, Begleiter, Trabant (der Erde)) war der erste künstliche Erdsatellit |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 24.09.17 09:28:43 |
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Mit ihm begann am 4. Oktober 1957 das Zeitalter der Raumfahrt. Der Satellit war zwar von der Sowjetunion für den Verlauf des Internationalen Geophysikalischen Jahres (IGY 1957–58) angekündigt worden, doch rechnete die westliche Fachwelt erst Mitte 1958 mit der Fertigstellung der sowjetischen Entwicklungen und wurde durch den Start überrascht. Auch in der westlichen Öffentlichkeit löste der Start Besorgnisse aus; diese wurden mit dem Begriff Sputnikschock benannt. Er verglühte am 4. Januar 1958, 92 Tage nach dem Start, als er wieder in tiefere Schichten der Erdatmosphäre eintrat. | |||||||
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1. Rückblick 2. Sputnik - technisch 3. Verwandte Themen |
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Quellen:
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1. Rückblick |
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US-Präsident Eisenhower hatte
am 29. Juli 1955 die Entwicklung eines amerikanischen Erdsatelliten in
Auftrag gegeben, worauf die UdSSR vier Tage später, am 2. August 1955,[3]
eine ähnliche Entwicklung ankündigte. Dies wurde von der Weltöffentlichkeit
teilweise als Propaganda-Coup für die Überlegenheit des
marxistisch-wissenschaftlichen Systems über den Kapitalismus (Mitteilung
Herbst 1955) angesehen. Der erfolgreiche Start am 4. Oktober 1957 um 19:28:34 GMT (5. Oktober Ortszeit) von einer großen Startrampe in Baikonur (Kasachische SSR) überraschte daher alle Welt. Die Trägerrakete Sputnik des Satelliten war eine Weiterentwicklung militärischer Interkontinentalraketen durch den Konstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow. Die Leistungsfähigkeit sowjetischer Raketen war für die Militärs der westlichen Welt ein zusätzlicher Grund zur Sorge. Das politische Klima zwischen den Großmächten USA und UdSSR hatte sich in den Vorjahren verschlechtert (siehe Koreakrieg Juni 1950–Juli 1953, Wettrüsten, Kernwaffentests, August 1953: erste Wasserstoffbombe der UdSSR). Bis zum Ende des Kalten Krieges 1989 wurde massiv in Waffen investiert – Verteidigungswaffen, Angriffswaffen und Massenvernichtungswaffen. |
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Wie erst viel später im Westen bekannt wurde, sollte ursprünglich ein als
Objekt D bezeichneter Forschungssatellit (später als Sputnik 3 bekannt
geworden) mit umfangreicher wissenschaftlicher Ausrüstung und etwa 1300
Kilogramm Gewicht den Anfang machen. Dessen Entwicklung geht auf einen
Bericht Über künstliche Erdsatelliten zurück, den Koroljow am 26. Mai 1954
beim damaligen Verteidigungsminister Dmitri Fjodorowitsch Ustinow
einreichte. Die eigentlichen Pläne stammen von einem Freund Koroljows,
Michail Tichonrawow, der sich schon seit 1947 mit der Möglichkeit eines
Erdsatelliten beschäftigt hatte und frühzeitig auch Koroljow dafür
begeistern konnte. Zusammen mit Mstislaw Keldysch, Walentin Petrowitsch
Gluschko und Michail Lawrentjew schafften sie es, am 30. Januar 1956 die
Genehmigung für den Bau des Satelliten zu erhalten. Dessen Entwicklung kam
als rein ziviles Projekt jedoch nur schleppend voran, da er von
einflussreichen Stellen in Regierung und Militär als unwichtig eingestuft
wurde, auch wenn Nikita Chruschtschow sich dem Projekt bei einem Besuch im
Februar 1956 im Versuchskonstruktionsbüro Nr. 1 (OKB-1) in Kaliningrad bei
Moskau, wo Koroljow ihm ein Modell vorführte, nicht abgeneigt zeigte. Zusätzlich war die zur Verfügung stehende Rakete zu diesem Zeitpunkt noch nicht leistungsfähig genug, um einen Satelliten dieser Masse in den Weltraum zu tragen. Die Ankündigung von Eisenhower 1955 und der Start einer Jupiter-C am 20. September 1956 ließen Koroljow jedoch vermuten, dass die Amerikaner ihm zuvorkommen könnten. So schlug er kurzerhand den Bau zweier einfacher Satelliten (PS 1 und PS 2, prostoi sputnik = einfacher Satellit) als Übergangslösung vor, was von den zuständigen Stellen genehmigt wurde (wahrscheinlich wurde die Genehmigung zum Bau am 25. November 1956 und zum Start am 5. Januar 1957 erteilt). Nach nur wenigen Wochen Entwicklungs- und Bauzeit unter persönlicher Beaufsichtigung durch Koroljow wurden die Satelliten fertig. Der Start von PS 1 war für den 6. Oktober 1957 vorgesehen, wurde jedoch (wieder wegen Befürchtungen Koroljows, dass die Amerikaner ihm zuvorkommen könnten) um zwei Tage vorverlegt. |
2. Sputnik - technisch |
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Bearbeiter: Andreas Wellmann,
DL7UAW Angerburger Allee 55, 14055 Berlin E-Mail: andreas.wellmann@t-online.de
- 60 Jahre Sputnik 1 - der Beginn eines neuen Zeitalters Literatur:
[1] https:llde.wikipedia.org/wiki/Sputnik-1 |
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Dieser Sputnik – späteres Synonym für alle sowjetischen Satelliten, auch
der Kosmos-Serie und anderer „Sputniks“ – wog 83,6 Kilogramm und damit
fünfmal mehr als der US-Explorer 1 vom 31. Januar 1958 und war eine mit
Stickstoff gefüllte, hochglanzpolierte Aluminiumkugel. Sie bestand aus zwei
Millimeter starkem Blech aus der Aluminiumlegierung AlMg6T, hatte 58 cm
Durchmesser, und zwei Antennenpaare (je 2,4 bzw. 2,9 Meter lang) ragten aus
ihr heraus. Der Satellit trug zwei Funksender vom Typ D 200 mit einem Watt Leistung für codierte Kurzwellensignale, in denen Innendruck und -temperatur verschlüsselt waren, auf einer Frequenz von 20,005 und 40,002 MHz, die 21 Tage funktionsfähig blieben. Weiterhin enthielt er drei Silber-Zink-Akkus und das Wärmeregulationssystem DTK 34, das mit Ventilatoren und Sensoren für Innen- und Außentemperatur ausgestattet war. Über die Innentemperatur wurde so eine Innendruckmessung realisiert (Temperaturabfall bei Drucksenkung), wodurch Beschädigungen der Außenhülle durch Mikrometeoriten festgestellt werden konnten. Es wurden mehrere Exemplare im OKB-1 in Kaliningrad bei Moskau gebaut. Die Schaltung der Sender war lange Zeit unbekannt. In einem Artikel für das russische Magazin „Radio Nr. 4 2013“[6] beschreibt der Funkamateur Boris Stepanow, RU3AX den Aufbau des Senders basierend auf einem Report aus dem Jahre 1958. Die zweistufigen Sender verwenden jeweils drei Miniaturröhren vom Typ 2p19b. Die erste Stufe besteht aus einem quarzgesteuerten Oszillator, dessen Ausgangssignal eine Gegentakt-Endstufe ansteuert. Als Besonderheit ist erwähnenswert, dass die Heizfäden der Röhren in Serie geschaltet sind. Für den Fall, dass eine Röhre durch einen Heizfadenbruch ausgefallen wäre, hätte sich der Sender so komplett abgeschaltet und der andere Sender hätte länger Energie aus der Batterie beziehen können. |
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Die Umlaufbahn von Sputnik 1 verlief anfänglich in einer um 65,1° gegen
den Erdäquator geneigten Bahn mit einer Flughöhe zwischen 215 und 939 km
(siehe Peri- und Apogäum) und einer Umlaufzeit von 96,2 min. Durch die
bremsende Wirkung der Ionosphäre – deren Dichte und Obergrenze man bis dahin
stark unterschätzt hatte – sank die Bewegungsenergie des Satelliten und
damit seine Bahnhöhe kontinuierlich. Nach 92 Tagen trat Sputnik 1 in die
dichteren Atmosphärenschichten ein und verglühte am 4. Januar 1958.[1] Die anfänglich stark elliptische Flugbahn hatte vor allem zwei Gründe: Erstens beherrschte man die Steuerungstechnik für Raketen noch nicht genau genug. Um die geplante Bahnhöhe mit auch nur 100 km Genauigkeit einzuhalten, darf die tatsächliche Endgeschwindigkeit der obersten Raketenstufe nicht mehr als einige Promille vom Sollwert abweichen. Für solche Abweichungen sorgt schon ein nicht vollständig gleichmäßiger Abbrand im Triebwerk, wodurch entweder einige Promille des Treibstoffs oder des Oxidators in der Raketenhülle verbleiben. Zweitens wollten die Wissenschaftler die äußerste Erdatmosphäre und geophysikalische Effekte nicht nur in einer Höhe erforschen, sondern in unterschiedlichen Bahnhöhen. Die große Bahnneigung von 65,1° hatte einen größeren energetischen Effekt als die Wahl der Bahnellipse, allerdings in ungünstigere Richtung: Bei einem Satellitenstart bekommt die Trägerrakete abhängig vom Breitengrad des Startplatzes einen Anteil an der Erdrotation mit – am Äquator immerhin 465 m/s oder 6 % der Startgeschwindigkeit (7,5 Kilometer pro Sekunde). Diese Geschwindigkeit kann man sich bei einem Start in östlicher Richtung – der aus diesem Grund üblichen Startrichtung für Raumfahrzeuge – zunutze machen, um Treibstoff und damit Startmasse einzusparen. Je weiter entfernt vom Äquator ein Start erfolgt, desto geringer wird die wirksame Rotationsgeschwindigkeit. Hierin hatten die USA einen kleinen Vorteil gegenüber der Sowjetunion, nämlich die geringere geographische Breite ihrer Abschussrampen, jedoch waren die amerikanischen Raketen um mehr als zwei Drittel schwächer. Ein Vorteil größerer Bahnneigungen ist wiederum, dass ein Satellit einen größeren Bereich der Erdoberfläche abdeckt, als bei äquatornahen Bahnneigungen. Darüber hinaus hatte die große Apogäumshöhe von fast 1000 km über der Erde auch den propagandistischen Nebeneffekt, die in der Himmelsmechanik (siehe erster Grund) nicht bewanderte Weltöffentlichkeit in Staunen zu versetzen. Eine so große Höhe klingt schließlich viel beeindruckender als z. B. die für eine stabile Bahn benötigte Höhe von 200 km, obwohl der Energieaufwand zum Erreichen dieser Bahnen sich kaum unterscheidet. |
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3. Verwandte Themen |
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Tauschen wir nun noch das Blickfeld der allgemeinen Internetbetrachtung gegen das des technischen Aspektes des Internet, wird die Verknüpfung der Teilfelder noch weitaus vielseitiger und sind die Beziehungen der einzelnen Teilaspekte sowohl in Anzahl als auch in Komplexität kaum noch durch ein anderes Fachgebiet zu übertreffen. Verwandtschaft ist hier wohl eher durch den Begriff "Vermaschung" zu ersetzen. | ||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost am 24. September 2017 um 9.32 Uhr |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus (das haben wir schon den Salat - und von dem weiß ich!) nicht mehr teilzunehmen ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |