Renaissance - Sandro Botticelli - „Venus und Mars“ um 1483 175 × 297 cm Florenz, National Gallery of London |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 01.04.06 20:25:18 |
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Die Götter und Göttinnen ebenso wie die Heroen und Heroinen aus den Geschichten des klassischen Altertums traten nicht immer nur als Einzelpersonen auf. Der Gott fand seine Göttin oder manchmal auch ein irdisches Wesen, der Held seine Heldin. Die Personen der Götter- und Sagenwelt des klassischen Altertums erschienen also häufig paarweise, und deren bisweilen problembeladene Beziehungen zueinander waren oft Gegenstand des eigentlichen Geschehens. Zu den prominentesten Paaren der Antike gehörten neben ►Amor und ►Psyche (deren Liebesgeschichte glücklich endete), ►Orpheus und ►Eurydike oder ►Apollo und ►Daphne (mit weniger glücklichem Ende vor allem ►Mars und ►Venus, das klassische Paar überhaupt, das auch Sandro Botticelli in seinem zwischen 1480 und 1485 zu datierenden Gemälde darstellte. |
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1. Bilddeutung 2. Bildbeschreibung mit Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund 3. Komposition mit Format, Gestaltungsregeln sowie Hauptbewegungslinien 4. Farbe mit den Schwerpunkten: Farbauftrag, Kontraste sowie psychologischer Wirkung 5. Verbindung zur Zeit, Stil und Epoche 6. Weblinks |
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Veuns und MArs, um 1483 Tempera auf Leinwand, 175 × 297 cm, National Gallery of London |
1. Bildbedeutung |
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Das auf Holz gemalte, querrechteckige Bild mit Mars und Venus entsprach durch sein außergewöhnlich lang gestrecktes Format und wegen seines Maluntergrundes den damals bekannten Bildern auf Hochzeitstruhen. Diese so genannten cassoni wurden während des gesamten 15. Jahrhunderts anlässlich von Hochzeiten bestellt und waren in der Regel thematisch auf dieses Ereignis abgestimmt. Botticellis Gemälde Mars und Venus dürfte aber ursprünglich als bildlicher Schmuck innerhalb einer hölzernen Wandverkleidung, einer sogenannten spalliera, gedient haben, einer damals sehr populären Bildgattung, die ebenfalls häufig im Zusammenhang einer Vermählung bestellt wurde. |
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Denkbar wäre auch die Anbringung im Rahmen einer hölzernen Bettbekrönung als
»lettuccio«-Bild oberhalb des Bettes. Einen Eindruck vom Aussehen dieser
Bildgattungen vermittelt heute noch Domenico Ghirlandaios Fresko mit der
Geburt Mariens in S. Maria Novella in Florenz, wo die umlaufende
Holzvertäfelung prächtige Einlegearbeiten und die Darstellung darüber
tanzende Putti aufweist. Anstelle der Einlegearbeiten und der Putti
erschienen oft aufwendig gestaltete farbige Gemälde, deren außerordentliche
Bedeutung Giorgio Vasari in seiner zuerst 1550 erschienenen Sammlung von
Lebensbeschreibungen der »ausgezeichnetesten Maler, Bildhauer und
Baumeister« folgendermaßen beschreibt: »[ ...] man fand zu jener Zeit überall in den Zimmern der Bürger große hölzerne Truhen, die nach Art der Särge auf den Deckeln mit mancherlei Zieraten versehen waren. Niemand unterließ es, diese Truhen bemalen zu lassen, und außer den Bildern der Front- und Schmalseiten wurde an den Ecken, bisweilen auch an anderen Stellen, das Wappen oder Zeichen des Hauses angebracht. Die Bilder an der vorderen Seite stellten gewöhnlich Fabeln aus Ovid und anderen Dichtern dar, Erzählungen aus lateinischen und griechischen Schriftstellern, oder sonst auch Jagden, Turniere, Liebesabenteuer und ähnliche Dinge, was einem jeden gerade am besten gefiel. [...] Darüber hinaus bemalte man in dieser Weise nicht nur die Truhen, sondern auch die großen Ruhebetten (lettuci), Wandverkleidungen (spalliere) und die umlaufenden Gesimse (cornici) sowie andere ähnliche Verzierungen der Zimmer, welche man damals sehr prachtvoll auszustatten pflegte; dergleichen kann man noch unendlich viel in unserer Stadt sehen. Eine lange Zeit war dieser Brauch so allgemein, dass selbst die vorzüglichsten Meister sich in diesen Gattungen übten, ohne sich zu schämen, während sie heutigen Tages solche Werke nicht bemalen oder vergolden würden. Unter anderen schönen Werken beweisen dies noch zu unserer Zeit einige Bilder auf Truhen, Wandverkleidungen und Gesimsen in den Zimmern des alten Lorenzo il Magnifico de' Medici, auf denen Maler, die nicht zu den gewöhnlichen gehörten, sondern treffliche Meister genannt zu werden verdienen, alle Gefechte, Turniere, Jagden und sonstige Lustbarkeiten [...] gemalt haben. Doch nicht nur im Palast und im alten Hause der Medici, sondern in allen größeren Gebäuden der Stadt sieht man Überreste davon; ja es gibt viele, die an diesem alten, in Wahrheit kostbaren Brauche festhalten und jene Dinge nicht haben entfernen lassen, um sie mit modernem Schmuck zu vertauschen.« |
2. Bildbeschreibung mit Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund |
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Der Aufbau des querrechteckigen Bildes wird bestimmt durch eine Harmonie schaffende und beinahe achsialsymmetrisch wirkende Anordnung der dargestellten Personen. Eine in der Mitte plazierte, fast lebensgroß abgebildete vollständig nackte Frau, Venus, dominiert den Bildraum. Sie steht aufrecht im klassischen Kontrapost auf einer riesigen Muschel, die ihr offenbar als schiffartiges, seetüchtiges Gefährt dient, und bedeckt ihre Brust nur teilweise, dafür aber elegant mit ihrem rechten Unterarm und ihrer Hand. Mit der anderen Hand greift Venus in einen Strang ihres üppigen, teilweise im Winde flatternden Haares und bedeckt damit ihre Scham. |
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In die Gattung der bei Vasari beschriebenen Bilder auf Truhen,
Wandverkleidungen und Bettumrahmungen gehört auch ein Großteil der
mythologischen Gemälde Botticellis, wie zum Beispiel die Primavera und
Minerva bändigt den Kentaur sowie aller Wahrscheinlichkeit nach auch Mars
und Venus. Der Vorder- und Mittelgrund der letztgenannten Tafel wird von
zwei großen und vier kleinen Figuren ausgefüllt sowie links von Baumstämmen,
die nur in Form von Unterholz zu sehen sind und ein Wäldchen bilden. Im
Mittelgrund erscheinen nunmehr die Zweige einiger Büsche und ganz am rechten
Bildrand ein hohler Baumstamm. Die Mitte des Bildes gibt den Blick frei auf
eine grüne Wiese, die Darstellung eines in der Ferne schimmernden
Gebirgszuges und ein Stück hellblauen wolkenlosen Himmels. Den Vordergrund
beherrschen zwei halb liegend dargestellte Figuren, eine weißgewandete junge
Frau links und ein schlafender, ebenfalls noch junger Mann rechts. Er ist
fast nackt dargestellt und bedeckt seine Blöße lediglich durch ein geschickt
drapiertes weißes Tuch. Das Auffällige an dieser Darstellung ist das
Verhältnis von Nacktheit und Bekleidet sein, das hier insofern aus dem
Rahmen fällt, als nicht, wie in Darstellungen des 15. und 16. Jahrhunderts
häufig anzutreffen, die Frau fast vollständig nackt und der Mann in Kleidern
erscheint, sondern umgekehrt. Dieser Umstand mag einesteils mit einem
besonderen moralisch motivierten Appell zusammenhängen, andernteils aber
auch auf die wenigen damals bekannten antiken Darstellungen von Mars und
Venus zurückzuführen sein, denn dort taucht Mars als nackter Mann auf,
während Venus mehr oder weniger gut bekleidet ist. Vier weitere, kleinere Figuren bevölkern den querrechteckigen Bildraum, und bei diesen Kreaturen scheinen weder die Frage der Kleider noch das Problem der Nacktheit eine Rolle zu spielen. Es handelt sich um Satyrn, faunische Fabelwesen, lüsterne, oft trunkene Gesellen, die aus den antiken Überlieferungen als Begleiter des Bacchus bekannt sind. Deren Leib bedurfte natürlich überhaupt keiner Bekleidung, ihr Unterkörper ist animalischer Provenienz, nämlich zottelig, fellartig und paarhufig. Nicht weniger tierisch mutet der Kopfputz an, denn unter lieblichen Locken lugen jeweils zwei kleine geschwungene Hörnchen hervor, und seitlich darunter erkennt man viel zu große lang gestreckte Ohren animalischen Zuschnitts. Die kleinen Kerle treiben ihren Schabernack mit eindeutig kriegerischem Instrumentarium; der Satyr links, zwischen dem Wäldchen und der davor liegenden jungen Frau plaziert, hat sich den Helm eines Kriegers aufgesetzt, der ihm aber offenbar gar nicht passt. Die mehrere Nummern zu groß geratene und metallisch glänzende Kopfbedeckung verwehrt dem Kerlchen sogar vollständig den Blick auf das muntere Treiben seiner Kollegen, was ihn allerdings nicht daran hindert, sich zusammen mit einem weiteren Satyrn an einer Lanze zu schaffen zu machen. Ein anderer Satyr rechts daneben bläst in eine Muschel, deren weite Öffnung auf das Ohr des nackten jungen Mannes gerichtet ist. Der vierte Satyr in der rechten unteren Bildecke steckt in einer Rüstung und streckt sein rechtes Händchen nach dem Griff eines Schwertes aus, auf dessen Klinge der junge Mann trotz dieses eher unbequemen Arrangements zu ruhen scheint. Vor allem das hier zweckentfremdete Kriegsgerät - Helm, Harnisch, Lanze, Schwert - weisen die männliche Liegefigur auf dem Gemälde Botticellis eindeutig als Mars, den Gott des Krieges, aus, während die Identifizierung der ihm gegenüber dargestellten weiblichen Figur als Venus, als Göttin der Liebe, nicht aufgrund eindeutiger Attribute erfolgt. Ihre Anwesenheit in der dargestellten Szene folgt - wie wir sehen werden - aus dem Gesamtarrangement des Gemäldes. Die großformatige bildliche Darstellung antiker Götter und Helden in der Malerei war eine Errungenschaft der Epoche Botticellis, doch in der Literatur gehörte die Gegenüberstellung von Mars und Venus damals schon zu den Gemeinplätzen der abendländischen Kultur. Tatsächlich findet sich eine solche, geradezu »klassisch« zu nennende Paarung des Kriegsgottes mit der Göttin der Liebe häufig in antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Texten. Diesen literarischen Überlieferungen vor allem ist auch das Gemälde Botticellis in hohem Maße verpflichtet. Wir lesen dort von Mut und Tapferkeit des antiken Kriegsgottes, aber auch von seinem Zorn, seiner Unberechenbarkeit und seiner Bösartigkeit, die es offenbar als eine unverzichtbare Zugabe der kriegerischen Natur des Gottes zu akzeptieren gilt. Und hier kommt Venus ins Spiel, die für die Neutralisierung oder zumindest die Mäßigung der negativen Charakteristika des Kriegsgottes zuständig ist." Ein prominenter Zeitgenosse Botticellis, der Philosoph Marsilio Ficino, hat in seinem 1469 entstandenen Büchlein »De amore« den allgemeinen Sinn der Gegenüberstellung von Mars und Venus in diesem Sinne resümiert. Er beschreibt im Kapitel über die Tugenden des Eros auch die Eigenschaften des Kriegsgottes Mars sowie den Einfluss der Venus auf diese Eigenschaften mit folgenden Worten: »Die übrigen Götter [. . .] übertrifft Mars an Stärke, denn er macht Männer stärker. Ihn bezähmt Venus. [...]; wenn Venus mit Mars in Konjunktion ist - oder in Opposition oder in Rezeption [. . .], bietet sie oft seinem bösen Einfluss Einhalt [. ..]; sie scheint Mars zu beherrschen und zu beruhigen, aber Mars kann niemals über Venus herrschen.« Die Zähmung des Mars durch Venus und durch die Liebe, wie Ficino sie hier schildert, ist natürlich ein aus der Literatur des klassischen Altertums bekannter Topos. So beschreibt zum Beispiel Lukrez in seinem Buch »De natura rerum«, einem philosophischen Lehrgedicht, geradezu bildhaft die Eigenschaften des Mars, und er erwähnt außerdem den notwendigen besänftigenden Einfluss der Liebesgöttin Venus auf ihren kriegerischen Götterkollegen: »[ ...] denn du [Venus] vermagst die Menschen mit ruhigem Frieden zu erfreuen, da ja der waffenmächtige Mars die wilden Werke des Kampfes lenkt, [Mars], der oft sich in deinen Schoße zurücklehnt, besiegt von ewiger Wunde der Liebe, und so aufwärts blickt, den runden Nacken zurückbiegt, gierige Blicke in Liebe weidet, nach dir Göttin lechzend, und es hängt am Mund dir der Atem des Rückwärtsgebeugten.« Tatsächlich erinnert die Beschreibung des ermüdet sich zurücklegenden Kriegsgottes zunächst an die rechts dargestellte Liegefigur in Botticellis Gemälde, denn auch im Bild des Florentiner Malers lässt der ermattet daliegende Kriegsgott seinen Kopf nach hinten sinken. Allerdings entspricht Botticellis Bildgestaltung nicht genau der literarischen Vorlage, da Mars ja keineswegs mit gierigen Blicken nach der Liebesgöttin lechzt. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn der Jüngling scheint trotz der atemberaubenden Schönheit seines Gegenübers schlicht entschlummert zu sein. Botticelli illustriert also nicht eine im Text beschriebene Szene; er variiert vielmehr eine bereits bildhafte Beschreibung des bekannten Motivs der immerwährenden Besiegung des Mars durch die Venus, den Topos von der Zähmung der kriegerisch-männlichen Aggression durch den besänftigenden Einfluss der Liebe des Weibes. Zur näheren Erklärung von Botticellis Detailgestaltung der Szene muss man allerdings noch eine andere Quelle heranziehen, nämlich eine »Ekphrasis« Lukians, also eine jener klassischen Bildbeschreibungen, wie sie vor allem durch Philostratos aus der Antike bekannt sind. So findet sich in Lukians »Herodot« die Beschreibung eines Bildes des antiken Malers Aetion. Das bereits zu Botticellis Lebzeiten verlorene antike Gemälde zeigte allerdings nicht Mars und Venus, sondern stellte Alexander den Großen mit Roxana dar, der einzigen von Alexander wirklich geliebten Frau, die später seine Gattin wurde. Wir lesen dort an der entsprechenden Stelle von einer Bildkomposition, die derjenigen auf Botticellis Gemälde Mars und Venus stark ähnelt: »Auf der anderen Seite des Bildes spielen ebenfalls Liebesgötter mit der Rüstung Alexanders; zwei tragen seinen Speer, wie Lastträger einen schweren Balken tragen; zwei weitere fassen die Griffe des Schildes und zerren ihn herum, während einer von ihnen darauf liegt - offenbar spielen sie. Und noch einer ist in den Brustharnisch geschlüpft, dessen Höhlung nach oben gekehrt ist.« Zwar entspricht dieser Passus aus der klassischen Literatur nicht exakt dem Dargestellten (weil es bei Lukian nicht um Mars und Venus, sondern um Alexander und Roxana geht, doch die Beschreibung der kleinen Liebesgötter - im Bild die Satyrn - weist etliche nicht zu übersehende Gemeinsamkeiten mit dem Gemälde Botticellis auf Auch im Bild tragen sie einen Speer bzw. eine Lanze; einer der Satyrn ist - ebenso wie es Lukian beschreibt - in eine Rüstung geschlüpft, sie spielen also mit Kriegsgerät. Wir dürfen daher an einen unmittelbaren Einfluss des Textes auf das Gemälde Botticellis denken, dem somit zwei Typen von Quellen zugrunde liegen, zum einen eine antike Bildbeschreibung (Ekphrasis), zum anderen die Schilderung eines identischen Inhalts, nämlich die Gegenüberstellung von Mars und Venus. Und noch eine dritte Inspirationsquelle dürfte der Maler bei der Arbeit an seinem Gemälde Mars und Venus vor Augen gehabt haben. Als formales Vorbild für Botticellis Komposition der beiden Figuren gilt das Relief eines damals wie heute in Rom aufbewahrten antiken Sarkophags mit Geschichten von Bacchus und Ariadne. Auch dort wird eine weibliche Gestalt halb liegend, halb sitzend dargestellt, während ihr gegenüber eine wie im Schlafe dahingestreckt wirkende männliche Figur plaziert ist. Allerdings weist auch hier, wie schon im Fall der Ekphrasis Lukians, die antike Inspirationsquelle einen anderen Inhalt auf, denn das Bildprogramm aller Sarkophagreliefs hat nicht die Gegenüberstellung von Venus und Mars zum Thema, sondern die Geschichte von Ariadne und Bacchus. Nun mag diese inhaltliche Abweichung weder Botticelli noch seine Auftraggeber gestört haben, denn die Formenwelt der Antike allein erschien ihnen interessant genug, um formal als Vorbild zu dienen - zumal die profane Ikonographie seinerzeit nur ein vergleichsweise bescheidenes bildliches Repertoire aufzuweisen hatte und den Künstlern somit antike Vorbilder, ganz gleich welchen Inhalts, zur Gestaltung antiker Stoffe willkommen waren. Es ist daher gut möglich, dass Botticelli den Sarkophag in Rom selbst gesehen hatte oder, eher noch, eine Zeichnung seines Reliefschmucks, ohne sich über den eigentlichen Inhalt der Darstellung den Kopf zu zerbrechen. Er benutzte die antike Vorlage lediglich als formales Vorbild, füllte diese Form aber dann mit einem anderen, ebenfalls aus dem Altertum stammenden Inhalt. Weniger wahrscheinlich erscheint schließlich eine weitere Möglichkeit, die im Kontext der anzunehmenden Entstehungsgeschichte des Gemäldes von Interesse ist und hier deshalb nicht unerwähnt bleiben soll: Die auf den Sarkophagreliefs dargestellte Geschichte handelt von Bacchus, der die von ihrem Liebhaber Theseus auf der Insel Naxos sitzengelassene Ariadne tröstet und schließlich zu seiner Gemahlin macht. Der römische Sarkophag spielte also auf eine antike Hochzeitsgeschichte an. Da Botticellis Bild - wie wir noch sehen werden - wahrscheinlich für eine Hochzeit gemalt wurde, ist also die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass man formal ganz bewusst auf eine antike Inspirationsquelle mit einer Hochzeitsthematik zurückgriff. Die Besänftigung des Mars als Zähmung männlicher Lust Man kann natürlich Botticellis Mars und Venus in einem allgemeinen
philosophischen Sinne deuten, etwa so, dass die Gegenüberstellung der beiden
Götter Ausdruck einer Harmonie der Gegensätze sei. Nützlicher und
erhellender erscheint jedoch die Möglichkeit einer realitätsbezogeneren
Interpretation. Den Hinweis auf diese Möglichkeit gibt Lukian, denn der
antike Autor steuert eine präzise Deutung des von ihm beschriebenen und für
Botticellis Komposition relevanten antiken Bildes bei: |
3. Komposition mit Format, Gestaltungsregeln sowie Hauptbewegungslinien |
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Boticellis Venus - Detail aus Venus und Mars |
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4. Farbe mit den Schwerpunkten: Farbauftrag, Kontraste sowie psychologischer Wirkung |
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5. Verbindung zur Zeit, zum Stil sowie zur Epoche |
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5. Weblinks |
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Leider lautet das ewig währende Problem, dass ein Link auf die nicht ganz Großen gesetzt, morgen schon nicht mehr so aktuell, erreichbar, verbindlich und/oder vorhanden ist - also: für das nachfolgend Aufgezeigte gibt's keine Garantien für die Ewigkeit ;-) |
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