Statisches und dynamisches Pegelverhalten history menue

TTL-Pegelverhalten

TTL-Anstiegszeitverhalten

Falsch dimensioniertes Schaltverhalten ist neben Fehlern in Leiterzügen sowie fehlenden bzw. unzulässigen Kontakten (siehe Löten) Hauptfehlerquelle in digitalen Schaltungen
1. Flankensteilheit und Ersatzlasten
2. Statisches Schaltverhalten von TTL-Bauelementen
3. Dynamisches Pegelverhalten der TTL-Baureihen
4. Elektronische Beschaltung nach Standards unter Berücksichtigung der Ausgangslast
5. Pegelmessungen

1. Flankensteilheit Flankendauer und Ersatzlasten history menue scroll up

Mindeststeilheit vom Impulsflanken 

Digitale Schaltkreise benötigen eine bestimmte Mindeststeilheit der Eingangsimpulsflanken. Auf diese Forderung ist besonders bei Ansteuerung durch äußere systemfremde Signale an den Schnittstellen zu achten. Liegt z. B. an einem TTL-Eingang ein Impuls mit 10 µs Anstiegs- und Abfallzeit, so zeigen die Ausgangsflanken eine breite, verschliffene, keineswegs eindeutige Form.
Dieser Effekt tritt immer dann auf, wenn der Bereich der Schwellspannung (Umschaltpunkt; 1,2...1,4 V) nicht genügend schnell durchlaufen wird. Es kommt dann u. a. infolge des gestörten thermischen Gleichgewichts in der Ausgangsstufe zu thermischen Schwingungen auf der zu flach verlaufenden Impulsflanke. In der Ausgangsstufe geht der Übergang in den neuen logischen Zustand nicht mehr stetig vor sich, sondern ist von HF-Schwingungen auf der Flanke überlagert.
Flankendauer und -steilheit
Die Kennzeichnung von Impulsflanken durch Flankendauer oder -steilheit ist nicht einheitlich.
Es ist zu unterscheiden zwischen a) den im Betrieb von Schaltkreis zu Schaltkreis auftretenden sog. systemeigenen Flanken (z. B. Tafel 4.3) und b) den für externe Signale notwendigen Mindeststeilheiten oder höchstzulässigen Flankendauern, über die in den Datenblättern meist nichts und in Applikationsschriften nur selten Angaben zu finden sind.

Flankendauer

Als grobes Maß für die Steilheit kann die Flankendauer tLH und tHL zwischen 10 und 90 % des Endwerts nach Bild 6.3 benutzt werden. Es gilt dann nach Bild unten:

Flankensteilheit

Neben der obengenannten Steilheit gibt es noch eine differentielle Flankensteilheit, die aus der Differentiation der Impulsflanke hervorgeht. Sie ändert sich von Punkt zu Punkt und ist im steilsten mittleren Teil der Flanke zwischen 25 und 75 % des Endwerts am größten (Bild oben).
Für einwandfreies Funktionieren der TTL-Schaltkreise ist es wichtig, dass der Umschaltpunkt (1,2...1,4 V) mit einer Mindeststeilheit durchfahren wird. Deshalb sollte die größte differentielle Steilheit immer in Nähe des Umschaltpunktes sein (was in der Regel auch der Fall ist).
Es bleibt offen, ob die herstellerseitig angegebene Mindeststeilheit eine solche nach Bild oben links oder nach Bild oben rechts ist. Strenggenommen muss die Forderung nur im Umschaltpunkt erfüllt sein, d. h. da, wo die Stufe tatsächlich geschaltet wird.

Mindeststeilheit

Die systemeigenen Flankendauern sind in Tafel unten enthalten. Die empfohlenen Mindeststeilheiten sind in Tafel unten zusammengefasst:

  74- 74LS 74S 74ALS 74L 74H 
  Standard          
  V/µs V/µs V/µs V/µs V/µs V/µs
Gattereingänge 0,5 1 10 5 5 1
Master-Slave-Flipflops (Takteingänge) 5 - - - 10 10
Flipflops außer MS-Flipflops (Takteingänge) 10 20 50   20 20
Zähler, Schieberegister (ohne MS-FF; Takteingänge) 20 40 100   40 40

Empfohlene Mindeststeilheiten von Eingangsimpulsflanken für TTL-Baureihen 

Für die 74-Standard-Reihe existieren folgende weitere (ältere) Angaben für die maximal zulässigen Anstiegs- und Abfallzeiten von Eingangsimpulsen:

tLH (= tHL)

gilt für die Standard-Reihe

Ersatzlast

Wenn bei statischen und dynamischen Messungen die Belastung des Ausgangs nachgebildet werden soll, wird anstelle der Eingänge eine sog. Ersatzlast verwendet. Mit ihr lassen sich die elektrischen Eigenschaften einer entsprechend großen Anzahl von TTL-Eingängen für Meßzwecke nachbilden. Schaltung und Dimensionierung zeigt Bild unten

Zu Bild unten

  1. CL ist die bei allen Verzögerungszeiten als Parameter angegebene Lastkapazität und beträgt in der Regel 15 pF. Der Wert setzt sich aus 10...12 pF für die Eigenkapazität der Meßanordnung und aus 3...5 pF für die Eingangskapazitäten (nach Masse) der TTL-Eingänge zusammen.

  2. Mit RL wird der Lastfaktor festgelegt. RL ist bei FLA = 1 gleich dem Basiswiderstand des Eingangstransistors (bei FLA = 10 10%. dieses Wertes) und ergibt damit den Eingangsstrom von 1 oder 10 TTL-Eingängen.

  3. IIH wird bei dynamischen Messungen zunächst vernachlässigt. Zu seiner Nachbildung bei statischen Messungen kann parallel zu CL noch ein ohmscher Widerstand entsprechender Größe gelegt werden.


TTL-Ersatzlasten für stabile Schaltungen unter extremen Bedingungen (max. Frequenz, maximale Ein- und Ausgangslast)


2. Statisches Schaltverhalten von TTL-Bauelementen history menue scroll up

Vier Tendenzen zeigen sich hier auf:


3. Dynamisches Pegelverhalten bei TTL- Baureihen history menue scroll up

Das Pegelverhalten für Standardbauelemente wird hier wieder gegeben

Statisches und dynamisches Pegelverhalten bei TTL-Schaltkreisen
Statisches und dynamisches Pegelverhalten bei CMOS-Schaltkreisen

4. Schaltkreislisten history menue scroll up

TTL-IC-74 -Standard-Liste sowie deren russische Äquivalente

CMOS-IC-4000 -Standard-Liste sowie deren russische Äquivalente

Gesamtübersicht zu TTL-Schaltkreislisten
Gesamtübersicht zu CMOS-Schaltkreislisten

5. Gehäusebauformen bei TTL- und CMOS-Schaltkreisen history menue scroll up