Die Quellen der griechischen Götter und Heldensagen: hier - Vergil - oder aber auch Virgil |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 04.04.06 21:19:33 |
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Vergil, selten Virgil,
eigentlich Publius Vergilius Maro, (70 v. Chr. bis 19 v. Chr.), römischer
Dichter. Er verfasste in lateinischer Sprache das römische Nationalepos
Aeneis, das als eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur die
europäische Literaturentwicklung in hohem Maße beeinflusste. Vergil Vergil (70-19 v. Chr.) war einer der größten römischen Dichter. Sein zwölfbändiges Epos Aeneis über die Irrfahrten der von Aeneas angeführten Trojaner bis zu ihrer Ansiedlung in Latium avancierte zum römischen Nationalepos. Vor allem vom 1. Jahrhundert n. Chr. bis zum Barock galt die Aeneis als Maßstab aller Dichtkunst. Die Abbildung zeigt ein Phantasieporträt aus späterer Zeit.Art Resource, NY/Giraudon Vergil wurde am 15. Oktober des Jahres 70 v. Chr. in Andes (heute Pietole, bei Mantua) geboren. Obgleich er aus bäuerlichen Verhältnissen stammte, genoss er in Cremona, Mailand, Rom und Neapel eine sorgfältige Ausbildung in griechischer und römischer Literatur, Rhetorik und Philosophie. Zwischen 55 und 50 v. Chr. kam er nach Rom. Dank der großzügigen Unterstützung von Gaius Maecenas konnte er sich von nun an ganz der Literatur und dem Studium antiker Schriften widmen. Zu seinem Freundeskreis zählten neben seinem Förderer Maecenas spätestens seit 42 v. Chr. auch Oktavian (der später als Kaiser Augustus den Thron bestieg) sowie eine Vielzahl bekannter Dichter, darunter Gaius Cornelius Gallus, Horaz, Properz und Lucius Varius Rufus. Danach lebte Vergil lange Zeit in Neapel, wo er mit den Lehren der Epikureer in Berührung kam, und in Nola. Im Jahr 19 v. Chr. reiste Vergil nach Griechenland und Asien. Er plante, während dieser Reise sein nahezu vollendetes Meisterwerk, die Aeneis, ein letztes Mal zu überarbeiten und sich danach philosophischen Studien zu widmen. In Athen traf er mit Augustus zusammen und begleitete diesen auf der Rückreise nach Italien. Während der Fahrt erkrankte Vergil und starb kurz nach der Ankunft des Schiffes am 21. September des Jahres 19 v. Chr. in Brundisium (heute Brindisi). Auf dem Sterbebett bestimmte er, dass die Aeneis vernichtet werden sollte. Auf Augustus’ Weisung hin wurde die Dichtung jedoch von Lucius Varius Rufus und Plotius Tucca veröffentlicht. KLEINERE WERKE Die Appendix Vergiliana, eine Sammlung von Dichtungen, wurde im Altertum vollständig Vergil zugeschrieben. Sie umfasst Epyllien (Ciris, Culex), Elegien (Lydia, Copa), ein Lehrgedicht (Aetna) sowie mehrere kürzere Dichtungen, die als Catalepton („Fein ausgearbeitete Kleinigkeiten”) bezeichnet werden. Die Sammlung erinnert in Form und Inhalt an die Werke der hellenistischen Dichter Alexandrias; in vielen der Gedichte manifestierte sich aber auch der Einfluss des römischen Dichters Catull und seiner Schüler. Man ist sich heute einig, dass nicht alle Dichtungen dieser Sammlung von Vergil verfasst wurden. Bei einzelnen Stücken aus Catalepton, die das Leben Vergils beschreiben, könnte es sich um Jugendgedichte aus seiner Feder handeln. Die Dichtung Aetna allerdings wird im Allgemeinen auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert. DIE ECLOGAE Im Jahr 39 v. Chr. vollendete Vergil sein erstes bedeutendes Werk, die aus zehn Hirtengedichten bestehenden Eclogae (Eklogen), das auch Bucolica genannt wird (siehe Schäferdichtung). Als Vorbild für diese Dichtungen dienten ihm die Eidyllia (Idyllen) des Theokrit, eines alexandrinischen Dichters aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Mit Arkadien als Schauplatz wählte Vergil jedoch, hierin von Theokrit abweichend, einen poetisch stilisierten, weniger realen Hintergrund für seine Hirtengedichte. Obgleich sich in dem Werk traditionelle Elemente der Hirtendichtung bzw. Idylle wie das gutmütige Geplänkel der Hirten, ihre Liebes- und Trauerlieder und ihr Wettsingen finden, erhielten die Eclogae ein eigenes römisches Gepräge, indem Vergil sie durch real existierende Personen und tatsächliche Ereignisse ergänzte oder in Anspielungen oder Allegorien auf solche verwies. Die berühmte vierte Ekloge, in der die Geburt eines Kindes zugleich ein neues Zeitalter des Friedens und des Wohlstands einleiten soll, wurde in der christlichen Tradition insbesondere während des Mittelalters als Ankündigung der Geburt Jesu Christi betrachtet. DIE GEORGICA Die Georgica entstand als Lehrgedicht vom Landbau zwischen 37 und 29 v. Chr. Die äußerst kunstvoll komponierte Dichtung weist Vergil als bedeutendsten Dichter seines Zeitalters aus. Obgleich nach Art eines Leitfadens abgefasst, sollte das Werk vielmehr dem Städter die Ordnung der ländlichen Welt begreiflich machen, zugleich aber auch das Bauerntum als eigentlich ideale – und urrömische – Lebensform ausweisen („Überglücklich die Bauern, wenn sie nur ihrer ureigensten Güter inne würden!”). Themenkreise wie Krieg und Frieden, Tod und Auferstehung schließen jeweils die vier Bücher ab und verleihen dem Gesamtwerk universellen Charakter. ►DIE AENEIS Aeneas und ►Dido Diese auf Pergament gemalte Miniatur aus dem Codex Vergilius Romanus (5. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom) schildert eine Szene aus Vergils Aeneis: Vor einem Gewitter – man beachte den linken Soldaten, der seinen Schild als Regenschirm gebraucht – haben sich Aeneas und Dido in eine Höhle geflüchtet und entdecken hier ihre Liebe füreinander – eine Liebe, die ein tragisches Ende finden wird.Agenzia LUISA RICCIARINI—MILANO Die letzten elf Jahre seines Lebens verbrachte Vergil mit der Abfassung der Aeneis, eines 29 v. Chr. von ihm begonnenen mythologischen und zugleich historischen Epos in zwölf Büchern. Er beschreibt darin die sieben Jahre währenden Fahrten und Abenteuer des Helden Aeneas vom Fall ►Trojas (siehe Trojanischer Krieg) bis zu seinem Sieg über Turnus in Italien. Mit der Aeneis schuf Vergil ein Idealbild Roms, in das er auch Prophezeiungen künftiger Ereignisse einflocht. Aeneas gelingt die Flucht aus Troja. Auf dem Rücken trägt er seinen alten Vater, an der Hand führt er seinen kleinen Sohn ►Askanios. Er stellt eine Flotte zusammen, segelt zusammen mit den überlebenden Trojanern nach ►Thrakien, ►Kreta, ►Epirus und ►Sizilien und erleidet schließlich vor der afrikanischen Küste Schiffbruch. Dido, die Königin von Karthago, entdeckt ihre Liebe zu Aeneas; als er dennoch abreist, verflucht sie ihn und begeht Selbstmord. Aeneas erreicht die Tibermündung und geht an Land. Im Kampf um die Hand Lavinias, der Prinzessin von Latium, tötet er Turnus, den König der Rutuler. Vergil zufolge stammten die Römer in direkter Linie von Askanios ab, dem Gründer von Alba Longa, dem Ur-Rom. In Stil und Aufbau lehnt sich die Aeneis an die homerischen Epen Ilias und Odyssee an (siehe Homer). In Teilen sind auch die Einflüsse der Argonautiká des griechischen Dichters Apollonios von Rhodos aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und der Annales des römischen Dichters Quintus Ennius erkennbar; Letzterer verwendete erstmals daktylische Hexameter in der lateinischen Ependichtung. In der Aeneis entwickelte Vergil dieses Versmaß in sprachlicher und technischer Hinsicht zur Perfektion, so dass seinen Versen bis heute Vorbildcharakter zukommt. Die Aeneis des Vergil gilt gemeinhin als das erste große literarische Epos Die Aeneis gilt gemeinhin als das erste große literarische Epos. Anders als die ebenfalls kunstvoll komponierte Ilias enthält sie keine der in den früher entstandenen, mündlich überlieferten Dichtungen gebräuchlichen Wendungen. Im Gegensatz zur Ilias ist die Aeneis keine auf Überlieferungen beruhende Darstellung von Ereignissen; vielmehr handelt es sich um eine auf Augustus’ Wunsch hin entstandene Verherrlichung Roms, in der das Werden der Stadt und die Geschichte ihrer wohl von den Trojanern abstammenden Bewohner in idealisierter Form nachgezeichnet wird. Besondere Berücksichtigung fand dabei die Entwicklung der Stadt unter ihrem neuen Herrscher. Historisch Belegtes und die augustinische Zeit werden vor allem in den Büchern fünf bis acht, dem Hauptteil der Dichtung, behandelt. Durch den gekonnten Aufbau, die stilistische Harmonie und die Darstellung der Not des Einzelnen kommt der Aeneis universelle Bedeutung zu. Die Aeneis war von Anfang an ein viel beachtetes Werk. Bereits ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. gehörte sie zum Kanon der Schullektüre. In etlichen Kommentaren wurde der Ruhm Vergils vergrößert, der lange Zeit als der größte römische Dichter und als der Dichter schlechthin galt. Im Mittelalter maß man seiner Aeneis philosophische Bedeutung zu und hielt Vergil für einen zauberkundigen Seher. Dante huldigte ihm im ersten Teil seiner Göttlichen Komödie, indem er ihn dem Dichter als Begleiter durch Hölle und Fegefeuer bis zur Himmelspforte zur Seite stellte. Der englische Dichter Geoffrey Chaucer verwendete die Handlung der Aeneis in Teilen seines Werkes House of Fame (Das Haus der Fama). Vergils Stil und seine Verstechnik hatten großen Einfluss auf das Schaffen der italienischen Renaissancedichter, namentlich auf Torquato Tasso. In Deutschland verlor Vergil im 18. Jahrhundert seine Vorrangstellung vor Homer, erlangte jedoch im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wieder mehr Beachtung. Zu seinen Bewunderern zählten u. a. Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz und Immanuel Kant. Innerhalb der literarischen Moderne setzte Hermann Broch dem Dichter mit Der Tod des Vergil (1945) ein Denkmal. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. |
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1. Abstammung und Verwandtschaft 2. Sage 3. Reflexion in der Kunst 4. Weblinks |
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1. Abstammung und Verwandtschaft |
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