Der Bau von Schloss Augustusburg und Hieronymus Lotter history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 24.02.06 18:16:13

Die Krone des Erzgebirges (im Original aus der Epoche der Renaissance) sieht man ganz anders, wenn man sich mit diesem Objekt etwas näher befasst hat. Nicht nur historisch, sondern auch philosophisch ist dieses Bauwerk hochinteressant - zu viele "verschlüsselte Botschaften" stecken eigentlich darin. So ergibt schon der Schlosshof ein griechisches Kreuz - man muss es nur sehen ;-)

Schloss Augustusburg auf einem historischen Foto

1. Vorgeschichte zum Bau
2. Fakten zum Bau
3. Geschichtliches zum Burgbau
bereits der Schlossbau ist eng mit seiner Geschichte und Vorgeschichte verbunden


1. Vorgeschichte zum Bau history menue scroll up

Wo heute auf dem Schellenberg (516 m ü. d. M.) die Augustusburg mit ihren vier wuchtigen Türmen thront, stand einstmals eine mittelalterliche Bergfeste, die Schellenburg. Es wird angenommen, dass ihr Bau mit der Erschließung und Besiedlung des Erzgebirges, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann, eng zusammenhing. Diese Annahme wird durch den Nachweis gestützt, dass sie Sitz der Reichsministerialen, der Herren von Schellenberg, war. Über ihr Aussehen ist nichts Näheres bekannt, wenn auch einige Forscher in einer der beiden auf dem Altarbild in der Schlosskapelle der Augustusburg abgebildeten Burgen die alte Schellenburg sehen möchten. Keinesfalls hatte sie die Größe der Augustusburg. Ihr Standort soll im nordwestlichen Teil der heutigen Schlossanlage gewesen sein.
Nachdem 1528 Teile dieser alten Burg einem Brand zum Opfer gefallen waren, legte im April 1547 bei einem heftigen Frühlingsgewitter ein Blitz die Reste in Schutt und Asche. Viele Jahre stand die Ruine wüst und verlassen. Erst im Frühjahr 1567 entschloss sich der sächsische Kurfürst August I. (1526 - 1586), die Trümmer auf dem Schellenberg abtragen und dort von Grund auf ein neues und großes Schloss aufbauen zu lassen. Dieser Bau sollte ein weit in das Land hineinragendes Denkmal seines Sieges werden: Der Kurfürst hatte 1567 als Oberfeldherr des Kaisers Maximilian II. (1527-1576) seinen politischen Gegner Wilhelm von Grumbach niedergerungen, bei der Eroberung des Schlosses Grimmenstein und der Stadt Gotha gefangen genommen und hinrichten lassen (Grumbachsche Händel). Gleichzeitig sollte dieses massige Schloss die aufstrebende Macht des Hauses Wettin symbolisieren.
Wer die Augustusburg kennt, „wird ihr zubilligen, dass, wenn je ein Bauwerk als Stadtkrone bezeichnet werden kann, sie dieses rühmende Wort an erster Stelle verdient - mehr noch, sie ist die städtebauliche Krönung der weiten Erzgebirgslandschaft, aus der sie emporsteigt" (W. v. Fritschen).
Der Leipziger Bürgermeister und Baumeister Hieronymus Lotter (1497-1580) wurde von Kurfürst August I. beauftragt, den Bau des Schlosses Augustusburg zu leiten. Während eines Aufenthaltes des Kurfürstenpaares im Juli 1567 auf Lotters Hof in Geyer im Erzgebirge bat der Baumeister aber, wegen seines hohen Alters von diesem Auftrag entbunden zu werden. Doch der Kurfürst und die Kurfürstin blieben bei ihrem Entschluss und überredeten schließlich den greisen Lotter. Im August begab sich dieser bereits auf den Schellenberg und besichtigte die Baustelle. Kurz danach unterbreitete er die ersten Vorschläge seinem Bauherrn, der sich dann Anfang September am Bauplatz mit Lotter über die ersten Maßnahmen einigte. Seine dort nochmals vorgebrachten Bedenken wegen seines hohen Alters bewogen den Kurfürsten, ihm mit dem beginnenden Frühjahr 1568 den jungen niederländischen Baumeister Erhard van der Meer zur Unterstützung beizugeben.
Die Abtragung der Brandruine der Schellenburg begann man noch im September 1567. Diese schwierige Arbeit währte bis in den November hinein. Große Sorgen bereitete dem Baumeister die Niederlegung des alten Turms. Nach seinem Bericht unterfuhr man ihn mit starken Holzstempeln und brannte sie an, dass der Turm sich neigte und schließlich einstürzte. Das Torhaus ließ Lotter einstweilen stehen. Er nahm den Winter über darin Quartier, bis er 1568 in das aus dem Abbruchmaterial der Schellenburg gebaute Wohnhaus in der Nähe der Kirche übersiedeln konnte. Das heute dort stehende und als „Lotterhaus' bezeichnete Gebäude weist allerdings kaum noch seine ursprünglichen Formen auf. Sie verschwanden durch den Umbau 1704 fast vollständig. Nachdem Hieronymus Lotter im Herbst 1567 verschiedene Baupläne und entsprechend~ 1iolzmQdelle angefertigt und dem Bauherrn vorgelegt hatte, verlangte dieser nach mehreren Abänderungen, dass mit dem Bau sofort begonnen werde und noch vor Anbruch des Winters ein Stück Grundmauer an der Hirschlecke (gemeint sind die Grundmauern des Sommerhauses) herauszuführen sei. Der einbrechende Erzgebirgswinter gestattete aber nur die Grabung des Grundes, die 200 Fronarbeiter unter der Aufsicht einiger Teichmeister vornehmen mussten. Am 24. Februar 1568 wollte Lotter mit den Maurerarbeiten beginnen. Eine plötzlich aufkommende und lang anhaltende schlechte Witterung vereitelte aber diesen Plan, so dass der Baumeister erst am 30. März mit einer schlichten Feier zur Grundsteinlegung kam.
Nach M. Ernst HERMANN liegt der Grundstein „unter dem Hauptthore rechts mit der Gedächtnisschrift: Bei Regierung des durchlauchtigen, Hochgebornen Fürs= und Herrn, Herrn Augusti, Herzogs von Sachsen, des H. Römischen Reichs Erzmarschall und Churfürsten, Landgrafen in Thüringen, Markgrafen zu Meissen und Burggrafen zu Magdeburg. Als Er mit Seiner Churfürstl. Gnaden Gemahl. Frau Annen gebornen aus königlichen Stamm zu Dänemark, einen Jungen Herrn mit Namen Christianus, der seines Alters 7 ein halb Jahre, Bezeuget, da ist- dies Schloss, welches zuvor der Schellenberg und sodann die Augustusburg genannt worden, den 30. dieses Monats Martii ein wenig vor 12 Uhr um den Mittag, nach der Geburt Christi 1568 zu bauen angefangen und durch Hieronymo Lottern den Aeltesten, Bürgermeister von Leipzig, der zum Baumeister geordnet, dieser Erste Stein geleget. Und als Maximilianus der Andete, Römischer Kaiser und alle Stände des H. Röm. Reichs hochgedachten Churfürsten wider Herzog Hans Friedrich zu Sachsen, Wilhelm von Grumbach und ihre Helfershelfer als Reichsächter und Landesfriedensbrecher zu einem Oberfeldherrn erwählet und nach der Belagerung als das Erste Schloss und Haus Grimmenstein und die Stadt Gotha im Lande zu Thüringen mit Heereskraft erobert, das Schloß zerschleifet und zerrissen. da hat hoch, erwähnter Churfürst als gewesener Feldherr dies Schloss zu einem ewigen Gedächtnis des gemachten Friedens zu bauen verordnet. Und was nach solcher Eroberung vor eine Münze geschlagen, findet man hierbei verwahrt. Der Allstellen. Unterdessen hatte sich am 30. Januar 1572 die Einweihung des Schlosses vollzogen. Lotter war es nicht vergönnt, daran teilzunehmen, da er fast zwei Monate ununterbrochen in Leipzig an seiner Rechenschaftslegung arbeiten musste. Dabei stellte er fest, dass er für den Brunnenbau, für die Malerarbeiten, für das Mobiliar, für die Orgel usw. über 15 000 Gulden eigenes Geld zugesetzt hatte. Er bekam die riesige Summe nie .wieder zurück. Nicht einmal die Baustelle durfte er betreten, als er im Februar 1572 mit den Handwerkern die Endabrechnungen vornehmen wollte. Die Fertigstellung des Schlossbaues zog sich schließlich noch bis 1573 bin. Zwei Jahre aber wurden noch gebraucht, bis sämtliche Räume ausgestattet und der Schutt beräumt waren.
Der alte Hieronymus Lotter, der durch fehlschlagende Spekulationen im Erzbergbau seine Verarmung noch beschleunigte, starb 83jährig am 24. Juli 1580 in Geyer im Erzgebirge.
Wo heute auf dem Schellenberg die Augustusburg thront und mit ihren vier wuchtigen Türmen weit in das Erzgebirge hineinschaut, stand einstmals eine mittelalterliche Bergfeste, die Schellenburg. Über ihre Entstehung kann bisher noch nichts Stichhaltiges gesagt werden. Es wird angenommen, dass ihr Bau mit der Erschließung und Besiedlung des Erzgebirges, die mit der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts ihren Anfang nahm, in engem Zusammenhang steht. Diese Annahme wird gestützt durch den Nachweis, dass sie Sitz der Reichsministerialen, der Herren von Schellenberg war. Auch über ihr Aussehen wissen wir nichts Näheres, obgleich Meinungen vorhanden sind, die in einer der beiden auf dem Altarbild in der Schlosskirche Augustusburg abgebildeten Burgen die alte Schellenburg sehen möchten. Sie wird so ausgesehen haben, wie andere Burgen jener Zeit. Keinesfalls hat sie die Größe der Augustusburg besessen. Ihr Standort soll im nordwestlichen Teil der heutigen Schlossanlage gewesen sein.
Nachdem 1528 Teile dieser Burg einem Brand zum Opfer fielen, legte im April 1547 bei einem heftigen Frühlingsgewitter ein Blitz die Reste in Schutt und Asche. Viele Jahre stand die Ruine wüst und verlassen. Erst im Frühjahr 1567 entschloss ich Kurfürst August I. (1526 - 1586), die Trümmer auf dem Schellenberg abtragen und dort von Grund auf ein neues und großes Schloss aufbauen zu lassen. Dieser Bau sollte ein weit in das Land hineinragendes Denkmal seines Sieges werden. Der Kurfürst hatte 1567 als Oberfeldherr des Kaisers Maximilian II. (1527 - 1576) seine politischen Gegner niedergerungen, bei der Eroberung des Schlosses Grimmenstein und der Stadt Gotha gefangen genommen und hinrichten lassen. Gleichzeitig sollte dieses massige Schloss, gebaut zur Belustigung der fürstlichen Herren, die kraftvoll aufstrebende Macht des Hauses Wettin symbolisieren.
Heute ist dieses kostbare Baudenkmal der Renaissance ein weit bekanntes Ausflugsziel Tausender werktätiger Menschen, die in seinen Mauern und in der reizvollen Umgebung Entspannung und Erholung suchen.
Und wer die Augustusburg kennt, um mit den Worten W. v. FRITSCHENS zu sprechen, „wird ihr zubilligen, dass, wenn je ein Bauwerk als Stadtkrone bezeichnet werden kann, sie dieses rühmende Wort an erster Stelle verdient - mehr noch, sie ist die städtebauliche Krönung der weiten Erzgebirgslandschaft, aus der sie emporsteigt".
Der Leipziger Bürgermeister und bekannte Baumeister Hieronymus Lotter (1497 - 1580) war vom Kurfürsten beauftragt worden, den Bau des Schlosses Augustusburg zu leiten. Während eines Aufenthaltes des Kurfürstenpaares im Juli 1567 auf seinem Hof in Geyer im Erzgebirge bat Lotter aber wegen seines hohen Alters von diesem Auftrag Abstand zu nehmen. Doch der Kurfürst und die Kurfürstin blieben bei ihrem Entschluss und überredeten schließlich den greisen Baumeister. Im August begab sich dieser bereits auf den Schellenberg und besichtigte die Baustelle. Kurz danach unterbreitete er die ersten Vorschläge seinem Bauherrn, der sich dann Anfang September am Bauplatz persönlich mit Lotter über die ersten Maßnahmen einigte. Seine dort nochmals vorgebrachten Bedenken wegen seines hohen Alters bewogen den Kurfürsten, ihm mit dem beginnenden Frühjahr 1568 den jungen niederländischen Baumeister Erhard van der Meer zur Unterstützung beizugeben.


2. Fakten zum Bau history menue scroll up

Mehrfache Um- und auch Rückbauten haben das ursprüngliche Aussehen des Schlosses stark verändert, ihm jedoch nie seine zeichnenden Konturen nehmen können. Sehr schön kann man am Modell noch erkenn, wie das Schloss Augustusburg im Original ausgesehen hat.
Das Baumaterial

Die Gewinnung und der Transport der Baustoffe zum Schellenberg spielten beim Bau des Schlosses eine bedeutende Rolle. Ein Einblick in die im Landeshauptarchiv in Dresden sorgfältig aufbewahrten Baurechnungen und -akten zeigt sehr deutlich, mit welch großen Schwierigkeiten Lotter bei der Bereitstellung der gewaltigen Mengen zu kämpfen hatte. Sie geben aber gleichzeitig auch Aufschluss über die unzähligen und schweren Fronfuhren, die von den Bauern während der ganzen Bauzeit ausgeführt werden mussten und von Mensch und Tier die letzten Kräfte forderten.
Die wuchtigen Mauern der Augustusburg bestehen aus Bruchsteinen. Tagelöhner und Fronarbeiter brachen sie in den Brüchen bei Falkenau und Plaue, am Höllberg in Schellenberg, in der Mörbitz und in anderen Brüchen der näheren Umgebung.
Gebrannten Kalk für den Mörtel lieferte zum größten Teil "lengefeldt, Im obern Offen, vffm Mariaberger steige". Nicht nur die Bauern aus den Ämtern Augustusburg und Lauterstein, sondern auch die aus dem Amt Wolkenstein waren verpflichtet, Fronfuhren von Lengefeld zur Augustusburg auszuführen. So waren es im Juni 1573 Bauern aus so entfernten Dörfern wie Gehringswalde bei Wolkenstein, Großrückegswalde, Schönbrunn, Steinbach, Arnsfeld, Grumbach, Mildenau und Neudorf bei Oberwiesenthal. Für eine Fuhre erhielten sie 20 Pfennige. Am 26. Mai 1572 verpflichtete man sogar Bauern aus 15 Dörfern im Amt Dresden, die 36 Fuhren Kalk bis nach Freiberg bringen mussten. Geschirre aus Eppendorf, Kirchbach und Kleinhartmannsdorf hatten diese dann bis zum Bauplatz zu fahren.
Bausand mussten Fronarbeiter aus der Flöha und Zschopau gewinnen (ausschlemmen). Selbst im Winter zwang man sie, an den beiden Flüssen zu arbeiten. So berichtet Lotter Ende 1567 dem Kurfürsten, dass der Sand den Winter über wohl schwerlich abgefahren werden kann, er aber „denselben weiter heraus treiben" lassen werde, „so lange der schnee die leuthe (gemeint sind die Fronarbeiter) nicht abtreiben thut". Den meisten Sand gewann man in den Brüchen von Flöha und Plaue.
Von den Ziegelöfen und -scheunen bei Schellenberg und Grünberg, die man eigens für den Schlossbau errichtete, kamen 7 für die Gewölbe und ein großer Teil der vielen tausend handgestrichenen Dachziegel. Einige solcher Dachziegel befinden sich im Besitz des Heimatmuseums.
Holz für die gewaltigen Dachkonstruktionen, für Gerüste, für den Tischlerbedarf und für das Feuersetzen im Brunnenschacht zum Mürbemachen des Gesteins schlugen die Untertanen in den Wäldern der Ämter Augustusburg (Mörbitz, Struth, Röthenbacher Wald), Lauterstein und Wolkenstein. Die umliegenden Schneidemühlen, genannt seien nur die von Waldkirchen, Plaue und die Höllmühle in Schellenberg, schnitten Holz für Dielen, Dachlatten, Fenster, Türen und Möbel.
In den Porphyrtuffbrüchen von Hilbersdorf und Rochlitz wurden die Werkstücke für die Portale, Fenster- und Türumrahmungen, Kamine, Stufen, für die Säulen der Kirche und für Platten und Baluster für die Balustrade gebrochen und von einer Vielzahl Steinmetzen am Bauplatz bearbeitet. Bemerkenswert ist, dass fast alle Stücke die Zeichen ihrer Meister tragen. Bisher konnten 78 solcher Steinmetzzeichen an den im Schloss vorhandenen Steinmetzarbeiten festgestellt werden. Einige davon sind an den Türgewänden in den Museumsräumen für die Besucher besonders kenntlich gemacht.
Die Türen und die große Anzahl Fenster fertigten vorwiegend Tischler und Glaser aus Chemnitz an. Hierbei sei erwähnt, dass im Schloss weit mehr als 365 Fenster (soviel wie Tage im Jahr), wie immer noch erzählt wird, vorhanden waren. C. FREYER berichtet von „ueber 550 Fenster verschiedenster Formen".
Die Eisenhütte Rothenhaus im Böhmischen Erzgebirge goss eiserne Platten für die zahlreichen Kamine und eiserne Öfen mit allem Zubehör. Bauern aus dem Amt Lauterstein brachten in oft tagelangen Fuhren mit ihren Gespannen die schweren Lasten zur Augustusburg. So zum Beispiel Anfang 1572 Untertanen aus Reifland, die 380 Zentner anfuhren. Kachelöfen stellten Töpfer aus Chemnitz und Frankenberg her.
Aus Annaberg bezog man das Blei für die Abdichtungsplatten der Balustrade. Kupfer für Dachverzierungen wie Wetterfahnen, Firstknäufe und Regenausgüsse und für Wasserleitungsrohre kam von der Saigerhütte Kupferhammer Grünthal.
Nagelschmiede aus Zwickau und Glauchau und Schmiede aus der Stadt Schellenberg (jetzt Augustusburg) schmiedeten Nägel und Beschläge aller Art. Aus Leipzig holten mehrere Geschirre Farben und Blattgold für die Malerarbeiten. Leinewand für Gemälde stellten Weber aus Chemnitz, der Stadt Schellenberg und der näheren Umgebung her.
Um alle Materialien, wovon hier nur ein Teil genannt werden konnte, termingerecht zum Bauplatz zu bringen bzw. herzustellen, hatte Lotter ständig zwei Boten laufen, die seine Anweisungen oder Befehle des Kurfürsten an den Mann brachten.

 


3. Geschichtliches zum Bau history menue scroll up
Sie ist gleichzeitig eine Geschichte vom Stolz, der Macht sowie des Reichtums der neuen Zeit wie auch der maßlosen Ausbeutung der Menschen in der unteren Schicht. Zwar nannte man sich aufgeklärt, bezog das wohl aber mehr auf sich selbst, als auf die Zeit und schon gar nicht meinte man damit alle.
Die Fronarbeiter

Obwohl über die Baugeschichte der Augustusburg seit langer Zeit und von vielen Seiten in Vorträgen und Abhandlungen berichtet wurde, beschränkte sich die Mehrzahl der Verfasser leider oft auf wenige so genannte Chroniken, ohne wirkliche Quellen in den Archiven heranzuziehen. Dabei nahm man es mit der historischen Wahrheit nicht immer sehr genau; Unwesentliches wurde aufgebauscht und manches Wesentliche, für die damaligen Geschichtsschreiber vielleicht auch Unliebsames, weggelassen. So fanden auch die Fronarbeiter, die am Bau des Jagd- und Lustschlosses großen Anteil haben und schwere Opfer bringen mussten, nicht die ihr gebührende Beachtung. Quellenforschungen aber lieferten gerade über die Fronarbeit für die Jahre 1568 bis 1573 umfangreiches Material. Es waren viele tausend Untertanen, die gezwungen wurden, unter unmenschlichen, heute kaum vorstellbaren Bedingungen das Fürstenschloss mit aufzubauen. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, kamen die Fronarbeiter, darunter viele Bauern, aus Börnichen, Borstendorf, Breitenau, Ebersdorf, Eppendorf, Erdmannsdorf, Euba, Falkenau, Flöha, Gahlenz, Gelenau, Gornau, Großwaltersdorf, Grünberg, Grünhainichen, Hennersdorf, Hetzdorf, Hohenfichte, Kirchbach, Kleinhartmannsdorf, Krumhermersdorf, Kunnersdorf, Leubsdorf, Lichtenwalde, Marbach, Metzdorf, Niederwiesa, Oederan, Plaue, Schellenberg, Thiemendorf, Waldkirchen, Witzschdorf und Zschopau.
Nach oft stundenlangem Anmarsch mussten sie, angetrieben von Steckenknechten, armselig bekleidet und zum größten Teil barfuss, die schwersten Arbeiten verrichten wie Steine tragen, Schutt beräumen, Kalk löschen, Wasser, Mörtel und Holz schleppen. In einer Baurechnung aus dem Jahre 1573 heißt es z. B.:
"Haben (die Fronarbeiter) vffm Schloß Schutt aufgelatten, in Kellern gemeuert, Alts holz und Bredt zusammen getragen, dem Bronmeister und Döpffer hanndt lang gethan ..., an der Erdmannsdorffer Brucke Sanndt geschlammt und durchgeworfen." Durch so genannte Feldzeichen (Erkennungszeichen), die sie an ihre Körper zu hängen hatten, wurden sie den Antreibern besonders kenntlich gemacht. In der Regel mussten die Fröner immer eine Woche lang auf dem Bauplatz arbeiten. Pro Tag erhielten sie zwei Pfennige, die so genannten Hofepfennige. Ein Maurer bekam pro Tag zweieinhalb Groschen; ein Steckenknecht, „der die froner antreibt, daß sie arbeiten", ebenfalls zweieinhalb Groschen.
Beim Bau der Stall- und Wirtschaftsgebäude sah sich Lotter, wie bereits erwähnt, durch den Geiz des Kurfürsten gezwungen, mit Lehm mauern zu lassen. Er berichtet, dass „Weiber, Tochter vnndt Meid 1100 Thonnen Leihm (Lehm) in Körbenn" zur Baustelle heraufschleppten.
Traurig erging es auch den Bauern. Auf den äußerst primitiven Wegen und Straßen waren sie oft tagelang mit ihren Gespannen unterwegs, um die befohlenen Materialfuhren auf den Schellenberg zu bringen. Außerordentlich harte Anforderungen an Mensch und Tier stellte das Bauholzschleppen in den Wäldern. Wiederholt weigerten sich die Bauern entschieden, vor allem während der Erntezeit; Baufuhren auszuführen. Auch Fronarbeiter lehnten sich hin und wieder auf, kamen nicht zum Bauplatz oder liefen in den nahen Wald, um sich von den Strapazen ein wenig ausruhen zu können. Dieses Aufbegehren, das größere Ausmaße hauptsächlich bei den Handwerkern annahm, verstand man immer wieder mit drakonischen Mitteln niederzuschlagen.
Wie brutal der von den bürgerlichen Geschichtsschreibern gern als „Vater August" bezeichnete Kurfürst gegen seine Untertanen vorzugehen pflegte, zeigt die Behandlung der beim Schloss- und Brunnenbau zur Zwangsarbeit verurteilten Wilddiebe, die sich mehr oder weniger aktiv gegen die ungeheuren Wildschäden gewehrt hatten. Mit Beginn des Baues befahl der Fürst, dass alle im Lande wegen Wilderei dingfest gemachten Untertanen zur Arbeit am Schlosbau „andern Wildpreth dieben zu abscheu" bestraft werden sollten. Anfang Dezember 1567 traf bereits der erste auf dem Bauplatz ein. Viele folgten in den kommenden Wochen und Monaten nach. Der Schösser erhielt den Befehl, diese Menschen in Eisen, also gefesselt arbeiten zu lassen und sie alle Abende durch den Steckenknecht in einen Schrot oder Stall einzutreiben, einzusperren, morgens wieder herauszulassen und ihnen nur soviel zu geben, das sie die notdürftigste Speise kaufen und ihren Leib bedecken könnten. Den greisen Lotter aber wies er an, dafür zu sorgen, dass sie „zwifach so viel als andere teglich erbeten (arbeiten).
Als im August 1568 drei dieser Ärmsten die Flucht gelungen war, befahl der Kurfürst wutentbrannt seinem Baumeister, er solle die Wilderer künftig „fur und fur Im Bronnen bleiben, darinnen liegen vnnd Inen Ire notturft am haspell aus und einziehen lassenn biß sie wasser ersincken" (finden).
Wir können uns heute kaum vorstellen, welche Not und welches Leid diese Menschen beim Bau der Augustusburg ertragen mussten. Man sollte daher beim Besuch des Schlosses nicht nur den wuchtigen Bau bewundern, sondern auch an die gewaltigen Körperleistungen und an das unsagbare Menschenelend denken, mit denen die alten Mauern eng verbunden sind.

Die Handwerker

Zum Bau des Schlosses zog man neben dem Heer der Fronarbeiter viele hundert Handwerker aus dem ganzen Land heran. Nach einem Befehl des Kurfürsten, den er unmittelbar nach der ersten Aussprache mit Lotter in alle Städte und Dörfer des Gebirges rings um Schellenberg ergehen ließ, durften alle Maurer, Meister und Gesellen, für das kommende Frühjahr 1568 keine Arbeit annehmen, ehe sie nicht Lotter ihre Arbeitskraft angeboten hatten. So kam es, dass; wie Lotter am 5. Mai 1568 seinem Bauherrn meldete, am Anfang des Baues 232 Maurer tätig waren. Außer diesen arbeiteten zum selben Zeitpunkt auf der Baustelle 120 Helfer, 84 Kalkjungen, 30 Kalkstößer, 63 Kalkführer, 52 Kalksetzer, 232 Handarbeiter, 10 Rüstmeister usw.
Eine große Anzahl anderer Handwerker kam mit dem Fortschreiten des Baues hinzu. Zimmerleute aus der ganzen Umgebung waren schon mit Baubeginn in den nahen Wäldern beschäftigt, das von Fronarbeitern, „holzschlagern" und Tagelöhnern geschlagene Bauholz zuzurichten und aufzubereiten. Unter der Leitung des Meisters Nickel Gromann arbeiteten über 70 Steinmetzen auf der Baustelle. Auch Ziegeldecker befahl man in großer Zahl auf den Schellenberg. Allein im August 1572 waren 51 Decker beschäftigt. Der Obermeister Levin Lehmann, die Meister, ein großer Teil der Gesellen und alle Ziegeljungen Handlanger) stammten aus Dresden. Andere kamen sogar aus Meißen, Großenhain und Torgau.
Die Anfertigung aller Holzgefäße wie Weinfässer, Backtröge usw., oblag einer kleinen Gruppe Büttner aus Dresden. Töpfer aus Frankenberg, Chemnitz und anderen Orten setzten unter der Leitung des Meisters Küchler aus Torgau die Kachelöfen. Bemerkenswert ist dabei, dass sie Scherwolle mit Lehm vermischt zum Ausfüttern der Ofen verwendeten. Das Aufsetzen der gusseisernen Öfen und das Anbringen der gusseisernen Wandplatten in den Kaminen besorgten Kleinschmiede. Grobschmiede fertigten die Türbeschläge und schärften die Werkzeuge. Die Herstellung kupferner Dachverzierungen, Knäufe, Knöpfe und Regenausgüsse und ihre oft schwierige Anbringung hatten Kupferschmiede vor allem aus Chemnitz zu erledigen. Aus dieser Stadt kamen ebenfalls die meisten Tischler. Vorwiegend Freiberger waren wiederum die Brunnenbauer, Brunnensteiger, Häuer und Kunststeiger. Für den Wasserleitungsbau stellte man Rohrmeister und Klempner in den Dienst. Auch Karrenmacher und Stellmacher arbeiteten auf der Baustelle.
Aus den Baurechnungen erfährt man auch, dass zum Gedinge des Malers Heinrich Göding zwei Gesellen, zwei Jungen und ein Farbenreiber gehörten.
Zur Unterstützung der Handwerker waren neben den Fronarbeitern noch eine große Anzahl Tagelöhner verpflichtet, die hauptsächlich Handlangerdienste verrichten mussten. Die Überwachung der umfangreichen Bauarbeiten oblag einer ganzen Menge Aufsichtsführender. So finden wir neben den Bauleitern, den Obermeistern, Meistern und Rottmeistern auch Rüstmeister, Zeugverwahrer, Landmesser, Brett- und Steinvögte und einige Bauschreiber.
Abschließend sei ein kleiner Überblick über die Bezahlung einiger Meister, Gesellen, Tagelöhner, Fronarbeiter und Bauern gegeben.

Es erhielten pro Woche:

  • Der Bauleiter Erhard van der Meer 4-8 Gulden Kunststeiger 3 Gulden Ziegeldecker-Obermeister 2 Gulden 6 Groschen
  • Rohrmeister 2 Gulden
  • Brunnensteiger 1 Gulden 10 Groschen 6 Pfennige
  • Ziegeldeckermeister 1 Gulden 10 Groschen 6 Pfennige
  • Maurer-Obermeister 1 Gulden 10 Groschen
  • Steinmetz-Obermeister 1 Gulden 9 Groschen
  • Ziegeldecker-Geselle 1 Gulden 3 Groschen
  • Steinmetz-Geselle 1 Gulden 3 Groschen
  • Rüstmeister 1 Gulden 3 Groschen
  • Zimmerermeister 20 Groschen
  • Maurer und Zimmerer 15 Groschen
  • Steckenknecht 15 Groschen
  • Steinsetzer 15 Groschen
  • Steinbrecher 12 Groschen
  • Tagelöhner 12 Groschen
  • Zeugverwahrer 12 Groschen
  • Helferknecht 12 Groschen
  • Brett- und Steinvogt 12 Groschen
  • Sandmesser 12 Groschen
  • Handlanger 10 Groschen
  • Ziegelstreicher 10 Groschen
  • Fronbote (bestellte die Fröner) 10 Groschen
  • Stubenheizer 9 Groschen
  • Bauschreiber 6 Groschen
  • Nachtwächter 6 Groschen
  • Fronarbeiter 6 Pfennige Für eine Sandfuhre von Zschopau zur Baustelle erhielten die Bauern ganze 15 Pfennige. (1 Gulden 21 Groschen.)
Die Unruhen beim Bau

Der alte Lotter schien bereits am Anfang des Baues zu ahnen, dass es bei einer solchen Konzentration von Menschen, die zur Arbeit gezwungen oder zu Zwangsarbeit verurteilt waren, zu Aufregungen und Unruhen kommen musste. Den unerbittlichen Befehlen des geizigen Kurfürsten gehorchend, den Bau ohne Rücksicht auf die Menschen so rasch und so billig wie möglich auszuführen, griff er manchmal zu Mitteln, die die Arbeiter nicht gleichgültig hinnahmen. Neben der Kennzeichnung der Fronarbeiter durch Feldzeichen., teilte Lotter alle Arbeiter in kleine Abteilungen ein und ließ sie von Meistern, die einige Groschen mehr bekamen, beaufsichtigen. Das war aber noch nicht genug. Aus einer Instruktion vom September 1567 geht hervor, dass der Schösser elf unterschiedliche Bollwerke aus dem alten Hundestall fertigen und in des Richters Hof setzen lassen soll, um die Aufbegehrenden darin zu verwahren. Außerdem ließ man die Keller des Sommerhauses nach ihrer Fertigstellung zu Gefängnissen für die Bauarbeiter herrichten und stellte von Anfang an Steckenknechte ein.
Trotz dieser abschreckenden Maßnahmen gab es jedoch, fast jedes Jahr Unruhen und Tumulte. Bereits im Herbst 1567 berichtet Lotter, dass „vnder den Arbeiternn wegenn niderfellung des thurms eine meyterei erwachsen" sei. (Gemeint ist der Turm der alten Schellenburg. Ein Arbeiter kam dabei zu Schaden.) im März 1568 stellten die Maurer die ersten Forderungen auf höhere Löhne. Nicol Hofmann aus Halle, der älteste Obermeister auf dem Bauplatz, war ihr Sprecher. An einem Sonnabend trat er bei der Lohnauszahlung hartnäckig für ihre berechtigten Ansprüche ein. Doch Lotter schlug dieses Aufbegehren bereits in den Anfängen nieder und verwies den alten Obermeister am anderen Tag von der Baustelle, weil dieser, wie er dem Kurfürsten schreibt, „bei den Meurern ... nichts guts Ausgerichtet" und nicht „zu ersettigen gewest". Hofmanns mutige Worte aber blieben nicht wirkungslos. Schon vier Wochen danach wird in einem Schreiben vom Kurfürsten verlangt, den Wochenlohn der Maurer auf 1 Gulden zu erhöhen, weil so mancher Arbeiter „Alda oder daheim Ein weih und viel Kleine Kinder" in dieser so „geschwinden theuren Zeit" zu ernähren habe. Der Kurfürst lehnte diese Forderung kategorisch ab. Darauf versuchten die Maurer eine Verkürzung der Arbeitszeit von 12 auf 11 Stunden pro Tag zu erzwingen. Auch dieses Verlangen wies August zurück.
Ein halbes Jahr später, im September 1568, kam es zu einer großen Auseinandersetzung mit Lotter, weil er zwei Maurer, die sich gerauft hatten, einsperren ließ. Eines Abends zogen sie alle vor Lotters Haus und forderten von ihm die sofortige Freilassung des Unschuldigen. Dieser Zusammenstoß scheint sehr dramatische Formen angenommen zu haben; denn Lotter klagt in einem Brief an den Kurfürsten über seine Schwierigkeiten mit „souiel vngezaumpten Volke". Um August aber nicht zu verärgern, versicherte er, dass er; sobald die Gefängnisse fertig seien, schon die Anführer finden wolle, die gesagt hätten „Schlack (schlag) frey zu, Wir wollen fur einen Man stehen .. .". Unter den "Befehlsleudtenn vnnd Rottmeistern" aber hielt er „eine ernstliche vnnd Redeliche Musterung" und drohte ihnen mit Strafen, wenn in ihren Arbeitsbereichen wieder eine solche Meuterei angezettelt würde.
Aber auch diese Maßnahmen halfen Lotter nicht viel; denn bereits im Winter 1568/69 kam es zu einem weiteren, wenn auch verhältnismäßig kleinen Zusammenstoß mit acht Steinmetzen. Er ließ sie kurzerhand einsperren bis sie ihm versicherten, „forthin Nun mehr fromb" zu sein.
Im Sommer 1569 bahnte sich ein neuer und durchaus organisierter Aufstand an, der Ähnlichkeit mit den ersten Streiks der Arbeiter aufweist. Die Steinmetzen forderten von Lotter die Entlohnung für die Pfingstfeiertage und drohten mit Arbeitsniederlegung bzw. Verlassen der Baustelle. Da der Baumeister von dem geplanten Aufstand erfuhr, griff er zu mehr oder weniger erpresserischen Mitteln. Er ließ ihnen an einem Sonnabend den Lohn auszahlen ohne der Feiertagsvergütung. Als sie aber begannen sich dagegen aufzulehnen, drohte er ihnen, sie in der Nacht einsperren zu lassen, was aber nicht geschah.
Am anderen Morgen ließ Lotter bestellen, dass er wohl Ursache habe, sie alle zu bestrafen, weil sie solche Meuterei gemacht hätten. Er wolle aber diejenigen auslassen, die sich bereit erklärten, bis zu Michaelis weiter auf dem Bau zu arbeiten. Dieses Mittel zog aber nicht. Die Ausständigen ließen ihm wissen, dass sie alle für einen Mann stünden. Sie hätten geschworen frei zu sein, würden dem Herrn dienen, wem sie wollten und dächten nicht daran, sich mit Zwang von ihrer Forderung abbringen zu lassen. Zwei Tage blieben sie im Ausstand. Schließlich gaben sie doch nach und kamen einer nach dem anderen wieder zur Baustelle. Im Herbst 1570 liefen ihm wieder Maurer und Ziegeldecker davon und solches, so klagt Lotter, „machte bey den anderen Meurernn, wie zu erachtenn, eine bösse weittleufftigkeitt".
Als es der Kurfürst wieder einmal ablehnte, die von ihm für die Fertigstellung des Baues festgelegte Summe zu erhöhen und Lotter sich schließlich im Mai 1571 gezwungen sah Lohnkürzungen vorzunehmen, entstand unter den Arbeitern eine große Empörung. Bei der Auszahlung des Lohnes, die wie immer der Schösser Urban Schmidt vornahm, traten drei Arbeiter aus der etwa 200 Mann zählenden Schar hervor und sagten, dass sie im Auftrage aller handelten. Daraufhin warfen sie das empfangene Geld wieder auf den Tisch und verlangten den ungekürzten Lohn. Als ihnen dies verweigert wurde, zogen sie alle vor Lotters Haus und forderten von ihm mit allem Nachdruck die sofortige Auszahlung ihrer gerechtfertigten Vergütung. Lotter erfüllte die Forderung nicht. Er konnte sie auch nicht mehr erfüllen, da er bereits eine große Summe eigenen Geldes mit verbaut hatte und sich in großen Finanzschwierigkeiten befand. Als die Arbeiter spät am Abend immer noch vor Lotters Haus standen und immer wieder aus Sorge um ihre Familien ihr Begehren vorbrachten, griff der Baumeister schließlich zu Strafandrohungen, so dass sie auseinander gehen mussten. Hunger, Not und Elend blieben weiter Hausgenossen in ihren ärmlichen Hütten.



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