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Parmigianino, eigentlich
Girolamo Francesco Maria Mazzola (1503-1540), italienischer Maler und
Radierer. Parmigianino wurde in Parma
geboren und studierte dort bei Correggio, dessen sinnlichen Stil er
übernahm. Über die Orientierung am idealisierenden Renaissancestil Raffaels
gelangte er zu einer Malweise, die für die manieristische Malerei
Oberitaliens charakteristisch wurde (siehe Manierismus). Ab 1523 arbeitete
er in Rom, von wo er 1527, nach der Plünderung der Stadt durch die Truppen
Kaiser Karls V. (Sacco di Roma), nach Bologna floh. Dort entstanden seine
schönsten Werke, darunter Madonna und Kind mit der heiligen Margarethe und
anderen Heiligen (Accademia, Bologna). 1531 kehrte Parmigianino nach Parma
zurück und begann mit den Fresken für die Kirche Santa Maria della Steccata,
die durch seinen Tod 1540 unvollendet blieben. Die Madonna mit dem langen
Hals (1534-1540; Uffizien, Florenz) und Bogenschnitzender Armor
(Kunsthistorisches Museum, Wien) gehören zu seinen Hauptwerken. Als
herausragender Porträtmaler und einer der ersten italienischen Kupferstecher
schuf er Studien der italienischen Seefahrer Christoph Kolumbus und Amerigo
Vespucci und ein bekanntes Selbstporträt aus dem Konvexspiegel, das auf eine
Kugelkalotte aus Holz gemalt wurde (1524, Kunsthistorisches Museum, Wien). |