Masaccio - von 1401 in San Valdarno bei Florenz bis ca. 1427 in Rom |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 29.04.06 16:52:14 |
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Masaccio, eigentlich Tommaso
Cassai, (1401 bis ca. 1427), erster bedeutender Maler der italienischen
Renaissance, der durch die Einführung der Perspektive ein neues Zeitalter in
der Malerei eröffnete. Er wurde 1401 in San Giovanni Valdarno in der Nähe
von Florenz geboren und 1422 in die Florentiner Malergilde aufgenommen. Sein
individueller Stil nahm nur in geringem Maß Anleihen bei anderen Malern, in
der Eindringlichkeit seiner Werke jedoch könnte man ihn als Nachfolger von
Giotto bezeichnen. Masaccio wurde besonders von zwei Florentiner
Zeitgenossen angeregt, dem Baumeister ►Brunelleschi
und dem Bildhauer ►Donatello.
Von Brunelleschi erwarb er mathematische Kenntnisse über die
Proportionslehre, die für seine Initiative zur Einführung der Perspektive
von zentraler Bedeutung waren. Daneben übernahm er dessen breites Wissen
über die Kunst der griechischen und römischen Antike, das ihm ein wertvolles
Instrumentarium bot, um sich vom damals herrschenden gotischen Stil zu
distanzieren. Mit seinem neuen naturalistischen Ansatz, der sich weniger mit
Details und Ornamenten befasste, sondern auf Einfachheit und Einheit
ausgerichtet war, öffnete er die zweidimensionale Darstellung in den
dreidimensionalen Raum. So wurde er gemeinsam mit Brunelleschi und Donatello
zu einem der wichtigsten Protagonisten der Renaissancekunst. Zahlreiche Gemälde werden ganz oder teilweise Masaccio zugeschrieben, doch die eindeutige Urheberschaft lässt sich nur bei vier Bildern feststellen. Seine Gemälde, Altarbilder oder Kirchenfresken beinhalten religiöse Themen. Sein frühestes Werk, das Tafelbild Madonna mit der heiligen Anna (um 1423, Uffizien, Florenz), weist mit seiner realistischen Behandlung der Körper und den kräftig runden Formen Einflüsse Donatellos auf. In dem Fresko Dreifaltigkeit (um 1425, Kirche Santa Maria Novella, Florenz) entwickelte er zum ersten Mal in der Geschichte der abendländischen Kunst mit der Darstellung einer gewölbten Kastendecke eine voll entwickelte Zentralperspektive. Masaccios Altarbild für die Kirche Santa Maria del Carmine in Pisa (1426) mit seinem zentralen Tafelbild Anbetung der Könige (heute Staatliche Museen zu Berlin) war die einfache und schlichte Version eines Themas, das von zahlreichen anderen Künstlern zuvor in einem betont dekorativeren Stil gestaltet worden war. Eine weitere Neuerung Masaccios war die Verwendung von Lichteffekten zur Betonung des menschlichen Körpers und der Faltenwürfe in dem mehrteiligen Freskenzyklus für die Brancacci-Kapelle in Santa Maria del Carmine in Florenz (um 1427). In diesen Fresken tauchte er die Szenen nicht etwa in ein flaches, einheitliches Licht, sondern gestaltete sie so, als würden sie durch eine einzige Lichtquelle (das eigentliche Kapellenfenster) erhellt. Auf diese Weise entwickelte er ein subtiles Spiel mit Licht und Schatten (siehe Chiaroscuro), das den dargestellten Personen natürliche Züge verlieh und eine völlige Neuheit in der Kunst der damaligen Zeit war. Besonders die beiden Einzelszenen Almosenspende und Vertreibung aus dem Paradies aus diesem Zyklus gelten als seine Meisterwerke. Masaccios Schaffen übte starken Einfluss auf die Entwicklung der späteren florentinischen Kunst aus, besonders auf das Werk Michelangelos. Er starb um 1427 in Rom. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. |
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1. Biografie 2. Werkbeispiele 3. Linkliste |
1. Biografie |
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2. Werkbeispiele |
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Obwohl Masaccio erst zwanzig Jahre war, als Brunelleschi ihn kennen lernte,
begriff der Architekt sofort, dass er es mit einem außergewöhnlichen Maler
zu tun hatte. Er bot ihm nicht nur seine Freundschaft an, sondern ließ ihn
an seinen Überlegungen und Werken Anteil nehmen. Mit Sicherheit gehörte
Masaccio neben Donatello zu den ersten, die von der Erfindung der
Perspektive Kenntnis erhielten. Sicher ist ebenfalls - denn es wird von
allen Kunsthistorikern berichtet-, dass Brunellesehi Masaccio beim Aufbau
und der Perspektive des Freskos Die Dreifaltigkeit in der Kirche Santa Maria
Novella in Florenz half. Masaccio malte Die Dreifaltigkeit in der Parallelperspektive, der einzigen damals bekannten Perspektive. Er benötigte dafür fünfundzwanzig Sitzungen zwischen 1426 und 1428. Dies ist kein ungewöhnlich langer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass das Wandgemälde erstens gut zehn Meter hoch ist, dass es sich zweitens um ein Originalgemälde handelt und dass Masaccio für dieses Ergebnis zunächst zahlreiche Studien, der Gestalten, des Aufbaus und der Perspektive anfertigen musste. Die Perspektive der Dreifaltigkeit mit ihren gewaltigen Schwierigkeiten der Decke spiegelt die eindrucksvolle Architektur Brunelleschis wider. Zu dieser Decke sagte Vasari: „Aber das schönste, abgesehen von den Gestalten, ist das perspektivisch gezeichnete, von unten gesehene, getäfelte Tonnengewölbe. Die optische Verkürzung ist so geschickt gemalt, dass die Decke wie ein Relief wirkt." Das Fresko entfachte das Interesse vieler Künstler für die Perspektive. Einer von ihnen, Masolino - ein Schüler Masaccios -, stellte in seinem Fresko (Abb. 32 und 33) eine Reihe von Säulen und Bögen perspektivisch dar. Ihm gelang die Aufteilung eines Raums in der Tiefe, Dieses Problem wurde erstmals von Leon Baptista Alberti gelöst, von dem gleich die Rede ist. |
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wir bringen an dieser Stelle nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Schaffen Masaccios, welcher aufzeigen soll, welche Bedeutung das Werk des Künstlers für die gesamte Entwicklung der Stilrichtung der Fluchtpunktperspektive besaß. |
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3. Linkliste |
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