Leon Battista Alberti - von 1404 in Genua bis 1472 in Rom |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 29.04.06 17:12:17 |
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Alberti, Leon Battista
(1404-1472), italienischer Humanist, Baumeister und Universalgelehrter. Er
war der erste bedeutende Architekturtheoretiker der Renaissance und entwarf
Bauwerke in einem reinen Klassizismus, der auf planmäßigen Studien der
Architektur der klassischen Antike beruhte. Alberti wurde am 14. Februar 1404 in Genua als vermutlich illegitimer Sohn eines florentinischen Adligen geboren und erhielt eine fundierte Erziehung: zuerst in der vom Humanismus geprägten Atmosphäre der Schule von Barsizia in Padua und anschließend an der Universität Bologna, wo er ein Studium der Rechte absolvierte. Er besaß umfangreiche Kenntnisse der altgriechischen Sprache, der Mathematik und der Naturwissenschaften und verkörperte als Dichter, Philosoph, Maler und Musiker nahezu vollkommen das Renaissanceideal des umfassend gebildeten Menschen. 1428 unternahm er seine erste Reise nach Florenz und wurde 1432 von Papst Eugen IV. zum päpstlichen Sekretär in Rom ernannt. Albertis Hinwendung zur Architektur begann mit einem genauen Studium der antiken Baudenkmäler bei seinem ersten Aufenthalt in Rom (1432-1434). Anschließend ging er an den päpstlichen Hof in Florenz, wo er intensiv in das blühende Kunst- und Geistesleben dieser Metropole der Frührenaissance eindrang. Zu seinen engen Vertrauten gehörten der Baumeister ►Filippo Brunelleschi und der Bildhauer ►Donatello. Wahrscheinlich machte er sich in dieser Zeit mit den mathematischen Gesetzen der Linearperspektive vertraut, mit der sich auch Brunelleschi befasste. Wie Alberti in seiner Abhandlung Della Pittura (1436, Über die Malerei) erläutert, die er Brunelleschi widmete, waren diese Gesetze für die Künstler seiner und der nachfolgenden Generationen von unschätzbarem Wert. Später kehrte er nach Rom zurück, wo er als Bauinspektor unter mehreren Päpsten u. a. für die Restaurierung römischer Baudenkmäler und städtebauliche Planungen verantwortlich war. So wurde er von Papst Nikolaus V. mit dem Wiederaufbau und Ausbau des Petersdomes und des Vatikans beauftragt und konzipierte für Pius II. den Ausbau von Pienza. Daneben begann er mit seiner Tätigkeit als eigenständiger Architekt. Obwohl seine Bauwerke zu den architektonischen Meisterwerken der Renaissance gehörten, lag die Theorie der Architektur Alberti wesentlich näher als die Praxis. Er lieferte zwar Pläne, überwachte jedoch deren praktische Ausführung meist nicht mehr. Die klassische Strenge von Albertis Stil, die besonders Bramante beeinflussen sollte, wird u. a. an der Fassade der Kirche San Francesco in Rimini (1446-1455) deutlich, die den Augustusbogen in Rimini zum Vorbild nahm. Alberti hatte zahlreiche Schüler und Mitarbeiter, die seine Pläne für die Fassade des Palazzo Rucellai (1446-1451) oder der Kirche Santa Maria Novella (vollendet 1470), beide in Florenz, sowie andere berühmte Bauwerke ausführten. Sein bautheoretisches Werk De re aedificatoria (Zehn Bücher über Architektur, erstmals erschienen 1452, vervollständigt 1485) war die erste umfassende Abhandlung über die Architektur der Renaissance. Alberti starb am 25. April 1472 in Rom. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. |
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1. Biografie 2. Werkbeispiele 3. Linkliste |
1. Biografie |
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2. Werkbeispiele |
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LeonBaptista Alberti führte Brunelleschis Werke weiter. Er war ein berühmter
Architekt und darüber hinaus ein Gelehrter, der Bücher und Lustspiele
verfasste, komponierte, malte und Physik und Mathematik studierte. Mit dreiunddreißig Jahren schrieb er sein Werk Voi1 cfcr Malerei; das er auf eine ganz besondere Weise seinem Meister und Freund Brunelleschi widmete, denn er nahm erstmals in der Kunstgeschichteeinige Lehren über die Perspektive darin auf. Das Buch war für Zeichner und Maler bestimmt. Alberti erklärt darin zunächst, dass der Maler sein Motiv durch einen gedachten Schleier betrachten muß (unsere heutige Bildel~eiie), so dass die Lichtstrahlen, die vorn Modell zum Auge des Betrachters fallen, das lvl otiv auf dem Schleier abzeichnen (Abb. 34). Darüber hinaus hält Alberti in seinem Buch eine Formel fest, mit der man den Abstand sicii ~oiederlu~lendec Formen in der Tiefe berechnen kann. Zum Beispiel, wie groß der Abstand zwischen den SäuleneinesKreuzgangs beim Blick von vorn sein muss (Abb. 35) oder - was in diesem Fall auf dasselbe hinausläuft - welcher Abstand I zwischen den einzelnen Reihen eines,gezeichneten Plattenbodens besteht. Bis dahin berechneten die Künstler diese I Abstände nach Augenmaß oder mit Hilfe eines komplizierten Verfahrens, das auf den ersten Blick korrekt zu sein scheint (Abb. 36). Zieht man jedoch die Diagonalen der Bodernplatten, stelltn,anfest,daßet%vas nicht stimmt, denn die Linien verlaufen nicht gerade, sondern geschwungen (Abb. 37). Alberti löste das Problem mit der Formel, die ich Ihnen auf der folgenden Seiteerklären werde. Abb. 34: Leon Baptista Alberti, San Andreas Kirche (idealisierte Zeichnung), Mantua. Alberti schrieb das erste Lehrbuch über die Perspektive, das den Titel Della Pittura trägt. Darin erläuterterdenGedanken,daß der Künstler sein Motiv wie durch eine transparente Fläche sieht, die er als Schleier bezeichnet und die wir heute als Bildebene kennen. Abb. 35: Brunelleschi, Säulengang des Ospedale degli lnnocenti, Florenz. Angesichts eines solchen Modells mit einem Kreuzgang und Säulen in gleichen Abständen erhob sich für den Künstler jener Zeit die Frage, mit weichem Verfahren er die Formen und Abstände perspektivisch korrekt darstellen konnte. Abb. 36 und 37: Zur Lösung des Problems zeichnete der Künstler ein Quadratnetz und berechnete dessen Abstände nach einer komplizierten Methode, die auf den ersten Blick richtig zu sein scheint (Abb. 36). Doch hält sie der Nachprüfung mit den Diagonalen nicht stand (Abb. 37), die weder geschwungen noch verzerrt sein dürfen. |
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wir bringen an dieser Stelle nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Schaffen Masaccios, welcher aufzeigen soll, welche Bedeutung das Werk des Künstlers für die gesamte Entwicklung der Stilrichtung der Fluchtpunktperspektive besaß. |
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3. Linkliste |
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