"The Windtalkers" history menue Letztmalig dran rumgefummelt: 17.02.19 13:05:56

Um ihren Funkverkehr zu schützen, setzten die amerikanischen Streitkräfte Geräte ein, die ähnlich wie die Enigma funktionierten, im Gegensatz zu dieser jedoch nie geknackt wurden. Allerdings wurde den amerikanischen Befehlshabern im Verlauf des Pazifikkrieges deutlich, dass Chiffriermaschinen einen schwerwiegenden Nachteil hatten. Zwar bot die elektromechanische Verschlüsselung ein relativ hohes Maß an Sicherheit, doch war sie quälend langsam. Meldungen wurden Buchstabe für Buchstabe in die Maschine getippt, das Ergebnis wurde Schritt für Schritt notiert, und schließlich wurde der fertige Geheimtext von einem Funker gesendet. Der Funker, der auf der anderen Seite die verschlüsselte Meldung empfing, reichte sie an den zuständigen Entschlüssler weiter, der den richtigen Schlüssel heraussuchte und den Geheimtext in eine Chiffriermaschine tippte, um ihn wiederum Buchstabe für Buchstabe zu dechiffrieren.
Zeit und Platz für diese heikle Arbeit mochte es in den Kommandozentralen oder auf großen Schiffen geben, doch für so hart umkämpfte und gefährliche Gebiete wie die Pazifikinseln war die Maschinenverschlüsselung nicht besonders geeignet. Ein Kriegskorrespondent beschrieb die Schwierigkeiten des Fernmeldeverkehrs in der Hitze der Dschungelkämpfe: »Als die Kämpfe sich zunehmend auf ein kleines Gebiet konzentrierten, musste alles in Windeseile passieren. Für Verschlüsselung und Entschlüsselung war keine Zeit. Dann wurde das gute alte Englisch zum Notbehelf - je derber, desto besser.« Zum Pech für die Amerikaner hatten viele japanische Soldaten amerikanische Colleges besucht, sprachen fließend Englisch und kannten auch dessen derbere Seiten. So fielen wertvolle Informationen über Strategie und Taktik der Amerikaner in die Hände des Feindes.
  1. Die Anfänge - der Choktaw-Code
  2. ... doch Navajo!

Chiffriermaschinen sowie -verfahren während des II. Weltkrieges

Navajo-Code-Sprecher

 

inhaltlich auf korrektem Stand - evtl. partiell unvollständig ;-)

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Quellen:

... die Navajo-Codetabelle


1. Die Anfänge - der Choktaw-Code history menue scroll up

Während des Ersten Weltkriegs hatte Hauptmann E. W Horner von der Kompanie D der 141 sten Infanteriedivision befohlen, acht Männer vom Stamm der Choctaw als Funker einzusetzen. Natürlich verstand kein einziger Angehöriger der feindlichen Truppen ihre Sprache, und der Funkverkehr war bei den Choctaw in sicheren Händen. Allerdings hatte dieses Verschlüsselungsverfahren den einen entscheidenden Nachteil, dass die Choctaw-Sprache keine Entsprechungen für moderne militärische Fachausdrücke besaß. Ein bestimmter technischer Ausdruck musste daher in einen vagen Choctaw-Begriff übersetzt werden, mit dem Risiko, vom Empfänger falsch gedeutet zu werden.
Dieselbe Schwierigkeit wäre auch bei der Navajo-Sprache aufgetaucht. So beschloss man im Marinecorps, ein Lexikon aus Navaiowörtern zusammenzustellen, um den ansonsten unübersetzbaren englischen Wörtern eine Entsprechung zu geben und jede Mehrdeutigkeit zu vermeiden. Die künftigen Codesprecher halfen, das Lexikon zusammenzustellen. Bei der Übersetzung bestimmter Fachausdrücke bevorzugten sie Wörter für die natürliche Welt. So wurden Flugzeuge mit Vogelnamen bezeichnet und Schiffe mit Namen von Fischarten. Ein Jagdflugzeug war ein Kolibri (Da-he-tih-hi), ein Amphibienfahrzeug war ein Frosch (Chal) und ein U-Boot ein eiserner Fisch (Besh-lo). Höhere Offiziere waren »Kriegshäuptlinge«, Kampfstellungen »Schlamm-Clans«, aus Befestigungen wurden »Höhlensiedlungen« und Mörser waren »hockende Gewehre«.
Zwar enthielt das gesamte Lexikon 274 Wörter, doch es blieb die Schwierigkeit, weniger häufige Wörter und Namen von Personen und Orten zu übersetzen. Die Lösung war ein codiertes phonetisches Alphabet für die Aussprache schwieriger Wörter. Zum Beispiel wurde das Wort »Pacific« als »pig, ant, cat, ice, fox, ice, cat« buchstabiert und dann in die NavajoSprache übersetzt, als bi-sodih, wol-la-chee, moasi, tkin, ma-e, tkin, moasi. Tabelle 8 zeigt das vollständige Navajo-Alphabet. Nach acht Wochen Ausbildung hatten die Codesprecher das Lexikon und das Alphabet auswendig gelernt. Codebücher, die dem Feind in die Hände hätten fallen können, waren damit überflüssig geworden. Für die Navajos war es ein leichtes Spiel, sich alles einzuprägen, denn ihre Sprache kannte keine Schrift, A Ant Wol-lachee N Nut Nesh-


2. ... doch Navajo! history menue scroll up

Einer der ersten, der auf dieses Problem reagierte, war Philip Johnston, ein Ingenieur aus Los Angeles. Er war zu alt für den Kampfeinsatz, wollte aber dennoch seinen Beitrag leisten. Anfang 1942 begann er ein Verschlüsselungssystem zu entwickeln, das auf Erfahrungen aus Kindertagen zurückging. Als Sohn eines protestantischen Missionars war Johnston in den Navajo-Reservaten von Arizona aufgewachsen und war daher mit der Welt der Navajos eng vertraut. Er war einer der wenigen Außenstehenden, der die Stammessprache fließend beherrschte, und so konnte er als Dolmetscher bei Gesprächen zwischen den Navajos und Regierungsbeamten auftreten. Seine Arbeit wurde schließlich mit einer Einladung ins Weiße Haus gekrönt. Der neunjährige Philip dolmetschte für zwei Navajos, die bei Präsident Theodore Roosevelt um eine fairere Behandlung ihrer Leute vorstellig wurden. Johnston, der genau wusste, wie undurchdringlich die Sprache der Navajos für Außenstehende war, kam auf die Idee, Navajo oder eine andere Sprache amerikanischer Ureinwohner könnte sich als praktisch nicht entschlüsselbarer Code erweisen. Wenn jedes Bataillon im Pazifik zwei amerikanische Ureinwohner als Funker einsetzte, konnte die Sicherheit des Funkverkehrs garantiert werden. Dies würde viel einfacher sein als ein mechanisches Verschlüsselungsverfahren und viel schwieriger zu knacken.
Johnston unterbreitete seine Idee Oberstleutnant James E. Jones, dem Fernmeldeoffizier von Camp Elliott bei San Diego. Er warf dem verdutzten Offizier ein paar Brocken Navajo vor und überzeugte ihn auf diese Weise, dass die Idee eine ernsthafte Prüfung verdiente. Vierzehn Tage später kehrte er mit zwei Navajos zurück, die vor einer Reihe hoher Marineoffiziere eine Probe ihres Könnens ablieferten. Die Navajos wurden voneinander getrennt, und einer von ihnen erhielt sechs typische Meldungen auf Englisch, die er in Navajo übersetzte und seinem Kollegen per Funk übermittelte. Der Navajo-Empfänger übersetzte die Meldungen ins Englische zurück, hielt sie schriftlich fest und händigte sie den Offizieren aus, die sie mit den Originalen verglichen. Der geflüsterte Dialog der Navajo-Sprecher erwies sich als fehlerlos. Die Marineoffiziere genehmigten ein Pilotprojekt und gaben Befehl, sofort mit der Rekrutierung zu beginnen.
Die Navajos lebten damals unter elenden Bedingungen und wurden als minderwertiges Volk behandelt. Doch ihr Stammesrat unterstützte den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten

die ersten 29 Navajo-Codesprecher

Navajo-Code-Talkers im Einsatz



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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha © Frank Rost am 2 Mai 2008

... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmen ;-)

„Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“

Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist